Noch zu Beginn des Krieges bot sich der Lateinische Patriarch, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der Terrororganisation Hamas als Austausch für israelische Geiseln an. Zudem besuchte er während der Kriegszeit zweimal das Krisengebiet und die dort lebende Bevölkerung, insbesondere die Christinnen und Christen. Nun hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem die lang ersehnte Einigung über eine Waffenruhe im Gazastreifen sowie die Freilassung von Geiseln und palästinensischen Gefangenen mit großer Erleichterung aufgenommen. In einer Stellungnahme betonte der Kardinal die Dringlichkeit humanitärer Hilfe und äußerte die Hoffnung, dass dieser Schritt den Beginn eines Heilungs- und Versöhnungsprozesses für Israelis und Palästinenser markieren könne. Auch der deutsche Benediktiner-Abt der Jerusalemer Dormitio-Abtei, Nikodemus Schnabel, sprach von einem hoffnungsvollen Neuanfang.
Waffenruhe in Gaza: Erster Schritt als Teil eines langfristigen Weges der Heilung
Trotz der Freude über das erzielte Abkommen betonte der Lateinische Patriarch von Jerusalem in seiner Stellungnahme die „absolute Dringlichkeit“ humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Es brauche eine „bedingungslose Zuführung ausreichender Hilfslieferungen“, um das Leid der Menschen zu lindern. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass dieser erste Schritt nicht nur das Ende der Gewalt einleiten, sondern auch einen langfristigen Weg der Heilung und Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern eröffnen möge.
Dennoch zeigte sich Kardinal Pizzaballa in einer ersten Reaktion verhalten optimistisch. Die Einigung sei ein „wichtiger Schritt“, der neue Hoffnung und Vertrauen schaffen könne – trotz der zu erwartenden Schwierigkeiten. „Es ist ein erster Schritt, eine erste Phase“, sagte der Kardinal. Man könne nun zumindest „etwas Neues und Anderes“ erkennen. „Sicherlich wird es auch eine neue Atmosphäre für die Fortsetzung der Verhandlungen geben, auch wenn das Leben in Gaza noch lange schrecklich bleiben wird“, so Pizzaballa. Doch jetzt müsse man sich über diesen „wichtigen Schritt“ freuen, „der etwas mehr Vertrauen in die Zukunft und auch neue Hoffnung bringen wird – besonders für die Völker, sowohl das israelische als auch das palästinensische.“
Hoffnung auf das Ende des Blutvergießens
Nicht nur der Lateinische Patriarch äußerte seine Hoffnung – auch der deutschstämmige Benediktiner-Abt Nikodemus Schnabel begrüßte das Abkommen der Kriegsparteien über einen Waffenstillstand. Er hob in diesem Zusammenhang besonders den Festtag der Kirche von Jerusalem hervor – das Fest des heiligen Erzvaters Abraham. Schnabel zeigte sich erfreut darüber, dass Israelis und Palästinenser – Juden, Christen und Muslime – ausgerechnet an diesem Tag gemeinsam den ersten, dringend nötigen Schritt unternommen haben, um dem Blutvergießen und dem Leid ein Ende zu setzen.
Er äußerte zudem die Hoffnung, dass die Menschen im Heiligen Land wieder erkennen, was sie verbindet – als „gemeinsame Kinder Abrahams“. Der Benediktiner betonte, dass echter Frieden nur möglich sei, wenn zuvor ein tiefgreifender Prozess der Heilung und Versöhnung eingeleitet werde. Seine Klostergemeinschaft wolle dazu ihren Beitrag leisten und alles tun, was in ihrer Macht steht.
Hoffentlich hält die Waffenruhe auch länger an.
Es wäre so schön und das schönste Geschenk dieses Jahr.