Der Taifun „Kalmaegi“ (lokal „Tino“) hat auf den Philippinen insbesondere die Insel Cebu schwer getroffen und mindestens 90 Menschen das Leben gekostet. Hunderttausende Menschen wurden vorsorglich evakuiert und sind nun obdachlos. Die starken Regenfälle und Überschwemmungen haben weite Teile der Provinz zerstört, während die Bevölkerung in den Trümmern ihrer Häuser nach Hab und Gut sucht. In einer dringenden Ansprache rief der Erzbischof von Cebu die katholische Gemeinschaft auf, den Betroffenen Zuflucht zu gewähren, und mahnte zugleich zu ökologischer Verantwortung und Transparenz in der Politik.
Taifun „Kalmaegi“ trifft Cebu: Über 90 Tote, rund 400.000 Menschen evakuiert
Der Taifun „Kalmaegi“ – auf den Philippinen als „Tino“ bekannt – hat die Insel Cebu schwer getroffen und mindestens 90 Menschen das Leben gekostet. Rund 400.000 Menschen wurden vorsorglich evakuiert und stehen nun vor den Trümmern ihrer Häuser. Der Wirbelsturm ist bereits der zwanzigste in dieser Saison, der über den Archipel hinweggezogen ist, und stellt Bevölkerung sowie Rettungskräfte vor enorme Herausforderungen. Besonders betroffen sind Gemeinden wie Liloan im Großraum Cebu, wo Überschwemmungen selbst stark urbanisierte Gebiete heimsuchten.
Die Gouverneurin der Provinz, Pamela Baricuatro, bezeichnete die Regenmengen von bis zu 183 Millimetern innerhalb von 24 Stunden als „beispiellos“ und warnte vor verheerenden Überschwemmungen. Nach Angaben der Behörden ereigneten sich 76 Todesfälle allein in Cebu, während 26 Personen noch vermisst werden. Wissenschaftler sehen in der Zunahme starker Taifune eine Folge der globalen Erwärmung, da wärmere Meere und Atmosphären intensive Regenfälle begünstigen.
Bereits Anfang Oktober war Cebu von einem schweren Erdbeben erschüttert worden, das mehr als 70 Menschen das Leben kostete und über 20.000 Einwohner vertrieb. Die Zerstörungen an Kirchen, Schulen und öffentlichen Einrichtungen waren erheblich. Die örtliche Kirche hatte damals eine Nothilfeaktion unter dem Motto „Hoffnung geben“ gestartet, die nun erneuert wird, um die vom Taifun Vertriebenen zu unterstützen.
Erzbischof von Cebu kritisiert Korruption und ruft zu Verantwortung und Umweltschutz auf
In einer Botschaft an die Gläubigen machte der Erzbischof von Cebu deutlich, dass Naturkatastrophen wie der Taifun „Kalmaegi“ auch ein Spiegelbild menschlichen Handelns seien. Er kritisierte den jüngsten Korruptionsskandal im Land scharf: Missbrauch öffentlicher Gelder untergrabe nicht nur das Vertrauen der Bevölkerung, sondern gefährde die Sicherheit von Familien und die Würde der Armen. Besonders die nie realisierten Hochwasserschutzprojekte seien ein schmerzliches Beispiel dafür – „eine Verhöhnung der Schreie der Armen“, die bei Katastrophen am meisten leiden.
„Gott spricht durch den Wind und das Wasser“, so seine Worte, und rief dazu auf, Verantwortung als Verwalter der Schöpfung zu übernehmen, anstatt sie auszubeuten. Die Gläubigen sollten Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein praktizieren, betonte er, und die Überschwemmungen könnten als Anlass für eine tiefere ökologische und moralische Reflexion dienen. „Mögen sie uns daran erinnern, dass die Sorge um die Umwelt und die Förderung der Integrität in der Regierungsführung sowohl Akte des Glaubens als auch der Gerechtigkeit und der Liebe sind.“
