StartWeltKatholischer Publizist und Lebensrechtler Martin Lohmann gestorben

Katholischer Publizist und Lebensrechtler Martin Lohmann gestorben

Der katholische Publizist und langjährige Lebensrecht-Aktivist Martin Lohmann ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Wie der Bundesverband Lebensrecht mitteilte, starb der frühere Vorsitzende am Montag. Lohmann prägte über Jahrzehnte gesellschaftliche Debatten zu Schwangerschaftsabbrüchen, Menschenwürde und Sexualmoral und war eine der profiliertesten Stimmen der deutschen Lebensrechtsbewegung.

Martin Lohmann: Engagierter Lebensschützer und prägender Publizist

Der katholische Publizist Martin Lohmann ist im Alter von 68 Jahren gestorben. Nach Angaben des Bundesverbands Lebensrecht, wie sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegen, starb der frühere Verbandsvorsitzende am Montag. Lohmann veröffentlichte zahlreiche Beiträge zu Fragen des Schwangerschaftsabbruchs und vertrat mutig und ohne Zweifel die katholische Sexualmoral. Viele Entwicklungen, die einige als Weiterentwicklung und Fortschritt ansahen, betrachtete Lohmann schon früh mit Skepsis. Dabei scheute er sich nicht, seine Kritik deutlich zu formulieren – auch dann nicht, wenn er dafür als „fortschritts- oder frauenfeindlich“ bezeichnet wurde. Dieses Engagement trug er auch in den Bundesverband Lebensrecht, dessen Vorsitz er von 2009 bis 2017 innehatte.

Nach dem Abitur am Aloisiuskolleg in Bonn studierte Lohmann Geschichte, Katholische Theologie, Philosophie und Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn und fand anschließend seinen Weg in den katholischen Journalismus. Der Theologe und Historiker war zunächst von 1983 bis 1987 stellvertretender Bundesgeschäftsführer des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), bevor er zur Wochenzeitung Rheinischer Merkur wechselte, wo er ab 1994 als stellvertretender Chefredakteur tätig war. Von 1998 bis 2004 leitete er als Chefredakteur die Koblenzer Rhein-Zeitung. Parallel dazu moderierte er bis 2002 die politische Talkshow Münchner Runde des Bayerischen Rundfunks.

Ein Leben im Dienst der Menschenwürde

Seit 1972 gehörte Lohmann der CDU an. 1992 zählte er zu den Mitbegründern des Kardinal-Höffner-Kreises, in dem sich christlich orientierte Unionsmitglieder zusammenschlossen. Ab 2009 trat er zudem als Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU auf. 2013 kehrte er der Partei allerdings den Rücken, da sie sich seiner Ansicht nach von ihrem christlichen Kompass entfernte.

Für Lohmann war die Achtung der Menschenwürde der zentrale Maßstab, an dem sich Fortschritt und Humanität einer Gesellschaft messen lassen. Das „Ja zum Leben“ und der Schutz der Würde eines jeden Menschen waren die Grundlage seines Handelns – sei es im Einsatz in der Gesellschaft, der Politik oder der Wirtschaft. Mit seiner Wahl zum Vorsitzenden des Bundesverbands Lebensrecht im Jahr 2009 übernahm er eine zentrale Rolle im wichtigsten Dachverband der deutschen Lebensschutzorganisationen. Unter seiner Leitung gewann der „Marsch für das Leben“ in Berlin deutlich an Sichtbarkeit und Teilnehmenden; zugleich etablierte sich der BVL zunehmend als feste Stimme in politischen und gesellschaftlichen Diskussionen über Abtreibung und assistierten Suizid.

Immer wieder betonte Lohmann in öffentlichen Debatten, dass jedes menschliche Leben – ob ungeboren, krank, alt oder schwach – einen unantastbaren Wert habe und dass sich die Menschlichkeit einer Gesellschaft daran zeige, wie sie mit ihren Schutzbedürftigsten umgehe. Für ihn stand fest: Eine Gesellschaft muss die Würde eines jeden Einzelnen anerkennen und schützen. Möge Gott der Familie, seinen Freunden und allen, die ihm nahestanden, Trost und Stärke schenken und die Hoffnung auf das ewige Leben erfüllen.

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