StartGlaubenHl. Nikolaus von Myra: Bischof, Schutzpatron der Kinder und Seefahrer

Hl. Nikolaus von Myra: Bischof, Schutzpatron der Kinder und Seefahrer

Heute, am 6. Dezember, feiern Kinder und Erwachsene weltweit den Nikolaustag – doch wer war der Mann hinter der Legende? Nikolaus von Myra, geboren Ende des 3. Jahrhunderts in der heutigen Türkei, gilt als großzügiger Wohltäter, mutiger Bischof und Schutzpatron der Schwachen. Sein Leben verschrieb er voll und ganz dem Dienst an Bedürftigen. Seine Geschichte reicht von Wundertaten bis hin zu dem Brauchtum des Stiefel-Füllens von heute. Nach seinem Tod entwickelte sich sein Grab zu einem beliebten Pilgerziel.

Wer war der Hl. Nikolaus von Myra?

Nikolaus, der spätere heilige Bischof von Myra, wurde gegen Ende des 3. Jahrhunderts in Patara an der Mittelmeerküste Lykiens – dem heutigen Türkei – geboren. Aufgewachsen in einer wohlhabenden christlichen Familie, erhielt er eine religiöse Erziehung und wuchs im Glauben auf. Ein Onkel von ihm war Bischof von Myra, ein Amt, das Nikolaus später selbst übernehmen sollte. Bereits in jungen Jahren verlor er beide Eltern. Entsprechend der biblischen Geschichte des reichen Jünglings entschloss er sich, sein gesamtes Erbe für Bedürftige, Kranke und Arme einzusetzen.

Als Bischof von Myra geriet Nikolaus unter Kaiser Diokletian zu Zeiten der Christenverfolgung in Konflikt mit der römischen Herrschaft: Daraufhin wurde er ins Exil geschickt und inhaftiert. Nach seiner Freilassung nahm er im Jahr 325 am Konzil von Nizäa teil. Nikolaus verstarb am 6. Dezember 343 in seiner Heimatstadt. Zahlreiche Legenden und Wundertaten zeichnen ein Bild seines Lebens, in dem er sich als Beschützer der Schwachen und Schutzlosen engagierte.

Nach seinem Tod wurde Nikolaus’ Grab in Myra schnell zu einem bedeutenden Pilgerziel. Gläubige schrieben den Reliquien des Bischofs zahlreiche Wunder zu, darunter das Austreten einer geheimnisvollen Flüssigkeit, die als „Manna“ bekannt wurde. Im 11. Jahrhundert fiel Lykien an die Türken. Kaufleute aus Apulien entnahmen in dieser Zeit die Reliquien und brachten sie 1087 nach Bari. Dort errichteten sie eine Kirche zu Ehren des Heiligen, in der die Reliquien seitdem unter dem Altar ruhen und die in den folgenden Jahren zu einem wichtigen Wallfahrtsort wurde.

Wundertaten und Legenden

Eine der ältesten Legenden über Nikolaus erzählt von einem Nachbarn, der drei Töchter hatte, denen er keine Mitgift geben konnte. Der Vater sah sich deshalb gezwungen, seine Töchter in die Prostitution zu geben. Um dieses Schicksal der Mädchen zu verhindern, entschloss sich Nikolaus, der von der Situation der Familie erfuhr, etwas dagegen zu unternehmen. Eines Nachts warf er heimlich Goldstücke durch das Fenster der Familie, sodass der Vater seine älteste Tochter verheiraten konnte. Er blieb unerkannt. Diese geheime, aber großzügige Tat wiederholte Nikolaus noch zweimal. Beim dritten Mal überraschte ihn jedoch der Vater, der erkannte, dass der wohlhabende Nachbar hinter der Hilfe steckte. Nikolaus beschwor ihn daraufhin, sein Handeln geheim zu halten.

Eine weitere Geschichte erzählt, dass Nikolaus in seiner Jugend in See stach, um eine Pilgerfahrt ins Heilige Land zu unternehmen. Als er sich auf dem Rückweg befand, geriet sein Schiff in einen schweren Sturm, sodass das Schiff unterzugehen drohte. In stillem Gebet versammelte er sich an Bord, und vor den erstaunten Augen der Seeleute beruhigten sich Wind und Wellen unvermittelt.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Bischof von Myra aufgrund solcher Geschichten zum Schutzpatron zahlreicher Berufsgruppen und gesellschaftlicher Kreise – besonders der Kinder und der Seeleute.

Wachsam mit dem Herzen – Nächstenliebe schenken

Der Nikolaustag erinnert uns nicht nur an die wundersamen Taten des heiligen Bischofs, sondern vor allem an die Kraft der Nächstenliebe im Alltag. So wie Nikolaus einst heimlich Goldstücke verschenkte, können auch wir heute Freude schenken – nicht nur in Form von Geschenken in Stiefeln, sondern vor allem durch unsere Zeit, unser offenes Ohr und echte Begegnungen. Ein Gespräch mit einem einsamen Nachbarn, ein Lächeln für Bedürftige oder das einfache Zuhören bei Menschen, die oft übergangen werden – all das sind kleine, aber wertvolle Geschenke des Herzens.

Wie der Advent lädt uns auch der Nikolaustag ein, wachsam zu sein. Wachsam für unsere Mitmenschen in unserer Nähe. Das Gedenken an den Hl. Nikolaus von Myra lädt uns ein, bewusst Momente der Fürsorge zu schaffen und unseren Mitmenschen zu dienen.

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