StartWeltAfrikas junge Katholiken fordern geeinte Stimme für Klimagerechtigkeit

Afrikas junge Katholiken fordern geeinte Stimme für Klimagerechtigkeit

Im Vorfeld der Weltklimakonferenz COP30 in Belém (Brasilien) fordern junge katholische Klimaaktivisten aus Afrika eine geeinte Haltung im Kampf gegen die Klimakrise. Bei einem Treffen in der Erzdiözese Nairobi betonten sie die Dringlichkeit eines gemeinsamen ökologischen Bewusstseins auf dem Kontinent. Im Fokus ihrer Kritik stehen die mangelnde Beteiligung lokaler Gemeinschaften, ökologische Ausbeutung durch kapitalistische Gier sowie die Uneinigkeit afrikanischer Staaten in klimapolitischen Fragen. Ihre Botschaft: Afrika braucht eine starke, vereinte Stimme bei den kommenden Klimaverhandlungen.

Einheit für Klimagerechtigkeit

Im Hinblick auf die bevorstehende UN-Klimakonferenz COP30, die vom 10. bis 21. November 2025 im brasilianischen Belém stattfindet, rufen junge afrikanische Klimaaktivisten eindringlich zu mehr Einheit auf. Die Konferenz bringt Vertreter aus über 190 Ländern zusammen, um über globale Klimaziele wie Klimafinanzierung, Emissionsreduktion und einen gerechten Wandel zu verhandeln.

Michael Kakande, Umweltaktivist aus Uganda und Vorsitzender der Organisation Resilient40, die junge Menschen darin stärkt, für Klimagerechtigkeit und ökologische Verantwortung einzutreten, kritisierte, dass die afrikanische Stimme im globalen Klimadiskurs häufig untergeht. Er erklärte: „Afrika hat versucht, eine gemeinsame Position zu entwickeln, doch sobald wir an vorderster Front stehen, zeigen sich oft tiefe Spaltungen.“ Innerhalb der afrikanischen Länder gebe es widersprüchliche Interessen – während einige Regierungen auf die Ausbeutung fossiler Brennstoffe setzen, drängen andere auf deren Ausstieg. Kakande forderte daher eine geschlossene und starke Stimme Afrikas bei den internationalen Klimaverhandlungen.

Auch die kenianische Aktivistin Gloria Munyiva Wambua, Vorsitzende des Jugendnetzwerks für interreligiöse Brüderlichkeit (YOUNIB), kritisierte die Abkehr von einem nachhaltigen, symbiotischen Lebensstil. Früher sei es ein einfacher Weg gewesen, im Einklang mit der Natur zu leben. „Aber dann kam die kapitalistische Denkweise, und nun fällen wir Bäume für den Profit. Das ist nicht richtig“, kritisierte Wambua.

Lokale Stimmen stärken und individuelle Verantwortung betonen

Flavian Wanzala, Aktivistin der Bewegung „Fossil Free“, appellierte an die politischen Entscheidungsträger Afrikas, vor umweltpolitischen Beschlüssen die indigenen und lokalen Gemeinschaften einzubeziehen. „Bevor unsere Führungskräfte Richtlinien festlegen oder Verhandlungen beginnen, sollten sie zuerst die lokalen Gemeinschaften konsultieren, sie verstehen und mit ihrem Wissen im Hinterkopf handeln“, betonte Wanzala.

Gleichzeitig hob Michael Kakande hervor, dass jeder Einzelne – trotz großer Herausforderungen – befähigt sei, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Wenn ihr die Möglichkeit habt zu handeln, dann handelt. Wenn ihr die Gelegenheit habt, eine Geschichte zu erzählen, dann erzählt sie. Jede Handlung zählt. Kleine Handlungen zählen. Sprecht und handelt, wenn ihr könnt, denn wir alle sind Führungskräfte“, betonte er. Kakande ermutigte dazu, Verantwortung zu übernehmen und die eigene Stimme zu erheben: „Wir alle sind Führungskräfte. Wann immer wir die Gelegenheit haben, sollten wir sie nutzen.“

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