Allerseelen: Papst Franziskus besucht Gräber ungeborener Kinder

An Allerheiligen wird der vom Papst heiliggesprochenen Märtyrer gedacht, die für den Glauben in den Tod gingen, sowie derjenigen, die den christlichen Glauben im Verborgenen verteidigt haben. Allerseelen richtet sich an all unsere verstorbenen Liebsten. Zum Fest Allerseelen ist es Tradition, dass der Papst Friedhöfe besucht und den Verstorbenen gedenkt. In diesem Jahr feierte der 87-jährige Papst Franziskus eine Messe auf dem Friedhof Laurentino im Süden von Rom. Vor der Messfeier besuchte er den „Garten der Engel“ – die letzte Ruhestätte ungeborener Kinder, Früh- und Totgeburten sowie für Kinder aus künstlicher Befruchtung und Schwangerschaftsabbrüchen.

Papst Franziskus gedenkt ungeborener Kinder

Bei seinem Gräberbesuch im „Garten der Engel“ setzte Papst Franziskus ein großes Zeichen. Betrachtet man den US-amerikanischen Wahlkampf, bekommt man zunehmend das Gefühl, dass ungeborene Kinder für viele keine echten Menschen sind. Schwangerschaften und Kinder in der Gebärmutter werden von den Präsidentschaftskandidaten benutzt, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Doch auch ungeborene Kinder sind bereits in der Liebe Gottes erschaffen. Papst Franziskus legte an ihren Gräbern weiße Rosen nieder und stand in stiller Andacht neben den Ruhestätten. Zuvor betete er mit leiser Stimme für die Verstorbenen und ihre Angehörigen. Weiter erinnerte er die Menschen an die Hoffnung der Gläubigen, ihre Liebsten bei Gott wiederzusehen. Die Messe feierte der Pontifex unter freiem Himmel mit mehreren Hundert Gläubigen, darunter auch der Bürgermeister Roms, Roberto Gualtieri. Zum Abschluss segnete er die Gräber mit Weihwasser.

Besuch verschiedener Friedhöfe an Allerseelen

Papst Franziskus wählt unterschiedliche Friedhöfe, die er an Allerseelen besucht. So besuchte er, wie seine Vorgänger Papst Benedikt XVI. und Johannes Paul II., in den ersten Jahren seiner Amtszeit 2013 bis 2015 Roms größten Friedhof Verano. 2016 besuchte er an Allerseelen den größten Friedhof Italiens. Der Friedhof Prima Porta, mit 140 Hektar, liegt am nördlichen Stadtrand Roms. Der Besuch des im Jahr 2002 gegründeten Friedhofs Laurentino war bereits sein zweiter; auch im Jahr 2018 feierte er dort eine Messe. In dem jüngsten der drei großen Friedhöfe Roms, dem „Garten der Engel“, befinden sich die Gräber ungeborener Kinder.

An Allerseelen besuchte Papst Franziskus auch Soldatenfriedhöfe. So fand die Papstmesse 2017 auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof, 2021 auf dem französischen Militärfriedhof und 2023 auf dem Commonwealth-Friedhof statt. 2020 und 2022 feierte er die Messe auf dem Friedhof neben dem Petersdom. Der Campo Santo Teutonico ist seit zwölf Jahren die letzte Ruhestätte deutschsprachiger Menschen in Rom. Die jährliche Messe für verstorbene Bischöfe und Kardinäle hält er am Montag im Petersdom ab.