StartWeltAmoklauf in Graz: Bischöfe zeigen sich nach „Wahnsinnstat“ tief erschüttert

Amoklauf in Graz: Bischöfe zeigen sich nach „Wahnsinnstat“ tief erschüttert

Bei einem Amoklauf im Schulgymnasium BORG Dreierschützengasse in Graz sind am Dienstagvormittag elf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern befinden sich mehrere Schülerinnen und Schüler, eine erwachsene Person sowie der mutmaßliche Täter. Die politische Spitze Österreichs zeigt sich tief erschüttert über die Tragödie. Die katholische Kirche sicherte den Betroffenen in einer Stellungnahme Gebete und Beistand für Angehörige, Opfer und Hilfskräfte zu.

Im Vordergrund: Die Frage nach dem „Warum“

Direkt nachdem der Amoklauf in Graz bekannt wurde, äußerten sich Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sowie Weihbischof Johannes Freitag. Die beiden steirischen Bischöfe bezeichneten den Vorfall in dem Grazer Gymnasium als „Wahnsinnstat“, die sie fassungslos und erschüttert zurücklasse. Zugleich sicherten sie den Betroffenen ihre Begleitung im Gebet und Hilfe in all ihren Möglichkeiten zu, so die Bischöfe in einer Medienmitteilung. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Schülerinnen und Schülern, dem Lehrpersonal und den Angehörigen“, betonten sie weiter und drückten ihre Dankbarkeit gegenüber den Rettungskräften aus.

Ebenso fassungslos zeigt sich der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, der als ehemaliger Weihbischof der Diözese Graz-Seckau eine besondere Beziehung zu der steirischen Stadt hat. „Ohnmacht und Trauer greifen um sich, ein Ringen um Orientierung. Man möchte schweigen, es fehlen einem die Worte – und dennoch darf es kein Schweigen geben“, betonte Lackner in einer Stellungnahme.

Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, brachte sein Mitgefühl und seine Anteilnahme zum Ausdruck. Für diese „grausame und sinnlose Tat“ gebe es keine passenden Worte, so der Limburger Bischof. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Angehörigen, bei allen, die diese Gewalttat miterleben mussten, und auch bei den Seelsorgern und Einsatzkräften vor Ort.“ Ähnlich äußerte sich Kardinal Christoph Schönborn auf seinen Social-Media-Kanälen: „Wie kann man angesichts des sinnlosen Mordes an den jungen Menschen und ihrer Lehrperson heute Vormittag in Graz angemessene Worte finden?“ Über allem stehe die Frage nach dem Warum – auch wenn man darauf vermutlich keine befriedigende Antwort finde, so der Kardinal. Mit Blick auf die Opfer und diejenigen, die noch um das Leben von Kindern, Freunden und Familienangehörigen bangen, betonte er: „Beten hilft, zusammenzurücken und aufeinander zu schauen. Das Böse und der Tod werden nicht das letzte Wort haben.“

Elf Tote nach Amoklauf in Graz

Am Dienstagvormittag gingen gegen 10:00 Uhr die ersten Notrufe wegen Schüssen und Schreien bei der Polizei ein, woraufhin sofort die Spezialeinheit EKO Cobra alarmiert wurde, heißt es in Berichten des ORF. Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, das Gebiet rund um die Schule weiträumig zu meiden, und leitete umgehend die Evakuierung des Schulgebäudes ein.

Unter den Todesopfern des Amoklaufs an der BORG Dreierschützengasse in Graz befinden sich acht Schülerinnen und Schüler sowie zwei erwachsene Personen. Eine weitere Frau erlag am Abend im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Elf weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Eine Person befindet sich laut Angaben der Behörden in einem kritischen Zustand. Der mutmaßliche Täter hinterließ vor der Tat einen Abschiedsbrief und nahm sich das Leben.

Bei dem Täter handelt es sich um einen ehemaligen Schüler der betroffenen Schule. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.

Am Abend kamen hunderte zutiefst schockierte Menschen im Grazer Dom zusammen, um einen Trauergottesdienst abzuhalten. An der Messe im Dom, unweit des Tatorts, nahmen auch Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ), Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS), Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) sowie die Bürgermeisterin der Stadt Graz, Elke Kahr (KPÖ), teil. Während des gesamten Gottesdienstes sicherten Beamte den Bereich um die Kirche.

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