StartWeltAn Weihnachten: USA und Nigeria starten Angriff auf IS-Stellungen in Nigeria

An Weihnachten: USA und Nigeria starten Angriff auf IS-Stellungen in Nigeria

An Weihnachten haben die USA und Nigeria im Bundesstaat Sokoto gemeinsam Luftangriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) durchgeführt. Nach Angaben der nigerianischen Regierung stand der Kampf gegen Terrorismus im Vordergrund und nicht die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion. Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund früherer Drohungen des damaligen US-Präsidenten Trump, militärisch einzugreifen, sollte die Gewalt gegen Christen weitergehen.

Angriff auf IS-Stellungen ohne religiösen Hintergrund

Bereits Anfang November hatte der damalige US-Präsident mit militärischen Maßnahmen in Nigeria gedroht. Als Begründung nannte er gezielte Angriffe islamistischer Gruppierungen auf Christen. Trump richtete seine Warnung direkt an die nigerianische Regierung und erklärte, sollte die Gewalt gegen Christen weitergehen, würden die USA eigenständig eingreifen. Zudem stuften die Vereinigten Staaten Nigeria als „Country of Particular Concern“ ein – ein Land, in dem besonders schwere Verletzungen der Religionsfreiheit festgestellt wurden. Ebenfalls auf dieser Liste stehen unter anderem Staaten wie China und Russland. Nigerias Präsident Bola Ahmed Tinubu betonte jedoch daraufhin, dass das Land religiöse Verfolgung ablehne und sie nicht unterstütze. Nigeria sei kein Land, das religiöse Intoleranz fördere.

Nach dem Angriff betonte der nigerianische Außenminister Yusuf Maitama Tuggar, dass die Anti-Terror-Operation „nichts mit einer bestimmten Religion zu tun“ habe und schloss weitere Angriffe nicht aus. Laut Tuggar stellt sich die Regierung gegen „terroristische Gewalt in jeglicher Form“, egal ob gegen Christen, Muslime oder andere Gemeinschaften. Er berichtete, dass er nur 19 Minuten vor dem Luftangriff mit US-Außenminister Marco Rubio telefoniert habe und dass Nigerias Geheimdienst die entscheidenden Informationen für die Operation geliefert habe.

Außenministeriumssprecher Kimiebi Imomotimi Ebienfa erklärte zudem, dass die Angriffe im nordwestlichen Bundesstaat Sokoto in enger Abstimmung mit den USA erfolgt seien, um der anhaltenden Bedrohung durch Terrorismus und gewalttätigen Extremismus entgegenzuwirken. Sokoto, das im Norden an den Niger grenzt, gilt als wichtiger Einfallspunkt für jihadistische Gruppen in den Nordwesten Nigerias.

Nigeria – Ein Land zwischen Terrorismus, Bandengewalt und religiösen Spannungen

Zur Zahl der Opfer oder zu den konkreten Zielen der Angriffe machten weder die USA noch Nigeria Angaben. Das Pentagon veröffentlichte lediglich ein Video, das den Abschuss einer Rakete von einem US-Kriegsschiff zeigt. US-Präsident Trump drohte, dass bei weiterem „Abschlachten“ von Christen noch mehr Terroristen getötet würden. In einer Mitteilung in Großbuchstaben schrieb er zudem: „Frohe Weihnachten an alle, auch die getöteten Terroristen.“ US-Verteidigungsminister Pete Hegseth betonte auf der Plattform X, dass das Töten unschuldiger Christen in Nigeria und anderen Ländern beendet werden müsse, und dankte der nigerianischen Regierung für ihre Unterstützung und Zusammenarbeit.

In dem 235 Millionen Einwohner starken Land, in dem etwa die Hälfte Christen und die andere Hälfte Muslime sind, verlaufen Konflikte und Gewalttaten häufig entlang religiöser Linien. Doch diese seien für Experten nicht immer die eigentliche Ursache.

So erlebt Nigeria viel Bandengewalt, die sich sowohl gegen Christen als auch gegen Muslime richtet. Am Mittwochabend kam es zu einem Anschlag auf eine Moschee im Nordosten Nigerias, bei dem fünf Menschen starben und 35 weitere verletzt wurden. Unbekannte hatten kurz nach Beginn des Abendgebets auf einem hochfrequentierten Markt einen Sprengsatz gezündet, um nach Meinung von Experten Angst zu schüren und Aufmerksamkeit zu erzeugen. Erst kürzlich beschrieb der Erzbischof von Abuja, Ignatius Kaigama, dass die aktuelle Lage in Nigeria „brutal und furchtbar“ sei.

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