StartRegionalBistum Würzburg schließt Immobilienkategorisierung ab: Jede zehnte Kirche vor Umnutzung

Bistum Würzburg schließt Immobilienkategorisierung ab: Jede zehnte Kirche vor Umnutzung

Nach knapp drei Jahren hat die Diözese Würzburg die Kategorisierung ihrer 2.245 kirchlichen Immobilien abgeschlossen. Die Beurteilung der Kirchen erfolgte in der Einteilung A bis E, wobei Kirchengebäude der Kategorie A die meisten Zuschüsse bekommen. Ziel war es, den Gebäudebestand an die sinkenden finanziellen und personellen Ressourcen anzupassen. Während etwas mehr als 90 Prozent der Kirchen erhalten bleiben, sollen 79 Gotteshäuser künftig eine neue Nutzung erhalten. Innerhalb der Gemeinden regt sich Widerspruch zur Umnutzung der Kirchen, was von Seiten des Bistums als positives Engagement aufgenommen wird.

Kategorisierung von kirchlichen Immobilien in fünf Kategorien abgeschlossen

Wie viele deutsche Diözesen steht auch das Bistum Würzburg vor der Herausforderung sinkender Mitgliederzahlen. Abseits der großen Wallfahrtskirchen und Basiliken gibt es viele kleine Ortskirchen mit teilweise weniger als 100 Katholiken.

Im Rahmen der Untersuchung wurden 2.245 kirchliche Immobilien erfasst, davon 950 Kirchen bewertet. 871 davon wurden in die Kategorien A bis D eingeteilt. Mit dieser Einteilung etabliert das Bistum eine feste Regelung, die künftig die Höhe der Fördermittel bestimmt. „Es ist uns wichtig, in der Kleinteiligkeit unseres Bistums jeweils mindestens eine Kirche pro Ortschaft zu erhalten“, betont Generalvikar Vorndran.

In die höchste Kategorie A wurden 24 Kirchen mit besonderer pastoraler, historischer oder künstlerischer Bedeutung aufgenommen, darunter etwa die Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg in der Rhön, wie das Bistum mitteilt. Weiter erhielten 104 Kirchen aufgrund einer guten Lage innerhalb von Pfarreiengemeinschaften die Kategorie B, die bei Sanierungsmaßnahmen mit 50 Prozent Zuschuss rechnen können. Die mit Abstand größte Gruppe bilden die 641 Dorfkirchen in Kategorie C. Auch diese Gebäude erhalten 50 Prozent Förderung für Innen- und Außeninstandhaltung. Schließlich wurden 101 Kirchen in Orten mit weniger als 100 Katholiken in Kategorie D eingestuft, die 70 Prozent Zuschuss für Maßnahmen zur Verkehrssicherheit sowie Innenrenovierungen erhalten können.

Umnutzung von fast jeder zehnten Kirche – Widerstand mit positiver Botschaft

79 Kirchen wurden der untersten, der Kategorie E zugeordnet. Für diese Gebäude stellt das Bistum künftig zwar Mittel bereit, allerdings ausschließlich zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit. Eine dauerhafte Nutzung als Kirche sei nicht mehr vorgesehen. Vielmehr sollen die Gebäude einer „neuen Nutzung“ zugeführt werden. Hier hat das Bistum in drei Regionen Workshops organisiert, „in denen es um Kirchen- und Gebäudeumnutzung ging“, so Jürgen Emmert, Leiter des Projekts Immobilienkategorisierung.

Nach der Veröffentlichung der Kategorisierung reagierten 13 Gemeinden mit Einsprüchen beim Bischof. Für Emmert steckt dahinter ein positives Zeichen: „Das zeigt doch, dass den Menschen ihre Kirche wichtig ist“, so der Projektleiter. Nach Gesprächen mit Bischof Franz Jung wurden einige Kirchen entsprechend heraufgestuft. Bis Ende 2025 soll eine verbindliche Verfahrensordnung erlassen werden, die den Umgang mit den kategorisierten Immobilien regelt.

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1 Kommentar

  1. Traurig dass alles an Geld gemessen wird.
    aber solange die Gotteshäuser weiter verwendet und nicht abgerissen werden ist es in Ordnung.

    Nur die Kirche bekommt soviel Geld

    Bei jedem Gottesdienst ect

    Die Monatlichen Spenden ect.

    Ich wüsste manchmal gerne wo das Geld hinfließt

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