StartKulturDas größte Geschenk – ein berührender Film über die Vergebung

Das größte Geschenk – ein berührender Film über die Vergebung

„Das größte Geschenk“ ist der Titel eines sehr sehenswerten Dokumentarfilms vom spanischen Regisseur Juan Manuel Cotelo. Es ist ein tief berührendes und spannendes Werk, das weit über die normalen Vorstellungen einer Doku hinausgeht.

Juan Manuel Cotelo möchte mit seinen Filmen immer eine christliche Botschaft vermitteln. Er spricht dafür mit realen Menschen, die das, was sie berichten, auch tatsächlich erlebt haben. Diese Erzählungen verpackt er dann clever und zugleich unterhaltsam in eine filmische Rahmenhandlung. Im Film „Das größte Geschenk“ dreht sich alles um eine zentrale Botschaft des Christentums, nämlich um die Vergebung – ein Thema, das jeden Einzelnen von uns konkret betrifft.

Ergreifende Geschichten aus 6 verschiedenen Ländern im Film „Das größte Geschenk“

Dieser besondere Film ist fantastisch gemacht. Es geht durch Frankreich, Spanien, Ruanda, Kolumbien, Mexiko und Irland, überleitend von einer wahren Geschichte zur nächsten. Die ergreifenden Schilderungen der einzelnen Filmcharaktere sind in einem fiktiven Western-Dreh als Rahmenhandlung eingebunden und somit erhält dieser mitreißende Dokumentarfilm auch eine humorvolle Note.

Den Anfang bildet immer eine leidvolle Geschichte und zum Schluss kommt dann sozusagen das „Fest der Vergebung“. Dieser Western bringt immer wieder unterschiedliche Ansätze auf, die wir Menschen uns ausdenken, wie wir doch unser Zusammenleben regeln könnten – wie wir beispielsweise mit Übeltätern umgehen und Ähnliches.

Dabei ist die Ausgangsfrage des ganzen Films: Was ist eigentlich ein wirkliches Happy End? In einem klassischen Western-Film besiegt der gute Cowboy den bösen Cowboy, doch im Grunde ist das kein Happy End. Es geht von Generation zu Generation weiter, es gibt kein Ende, wenn dieser Kreislauf nicht irgendwann unterbrochen wird, eben durch einen mutigen Schritt der Vergebung! Juan Manuel Cotelo sucht also nach einer anderen Lösung, denn für ihn kann der Showdown in der Westernstadt nicht das wahre Happy End sein.

Cotelo spielt in seinen Filmen auch immer wieder selbst gerne mit. So war er in Marys Land beispielsweise der Advokat des Teufels. Auch in „Das größte Geschenk“ übernimmt Cotelo wieder selbst eine Rolle: Er ist nicht nur der Regisseur des gesamten Films, sondern spielt auch im Film den Regisseur des Westerns. Er ist schließlich auch derjenige, der irgendwann zu zweifeln beginnt und dem klar wird, dass das im Drehbuch beschriebene Ende, kein Happy End ist und in dieser Form nicht funktionieren kann. Aus diesem Grund macht er sich auf die Suche nach anderen Lösungen: Er fährt immer wieder an einen anderen Ort, um eine neue, wahre Geschichte zu entdecken.

Ein erfolgreicher Dokumentarfilm in zahlreichen Ländern der Welt

Das Dokudrama „Das größte Geschenk“ ist bereits in vielen Ländern sehr erfolgreich ausgestrahlt worden, denn es beschreibt auf eindrucksvolle Weise anhand realer Geschichten, wie Vergebung jeden Konflikt beenden kann. So geht es um einen ehemaligen Boxchampion aus Frankreich, der seiner Mutter und seinem Vater die schrecklichen Kindheitserfahrungen verzeiht, ebenso um eine Frau aus Spanien, die den Bombenattentätern vergibt, die für den Verlust ihrer beiden Beine verantwortlich sind. Im Film spricht auch ein Terrorist aus Irland, der seine Opfer um Vergebung bittet, ebenso wie ehemalige Miliz-Streitkräfte aus Kolumbien, die Hunderte und Tausende Menschenleben auf ihrem Gewissen haben. Täter und Opfer des Völkermords in Ruanda leben heute wie Brüdern und Schwestern miteinander und auch die Geschichte einer einst gescheiterten und nun wieder glücklichen Ehe aus Mexiko wird im Film gezeigt. Die aufbauende und beeindruckende Kraft der Vergebung kennt einfach keine Grenzen!

Das größte Geschenk : Ein lebensveränderndes Dokudrama

Menschen strömten nach den Filmvorstellungen berührt aus den Kinos. Sie haben sich im Vorfeld nicht vorstellen können, dass diese Art von Versöhnung und diese Tiefe der Versöhnung überhaupt möglich sind. Es schien unvorstellbar, dass Opfer und Täter nebeneinandersitzen, sich die Hand reichen oder sich gar umarmen können. Im Film von Juan Manuel Cotelo wird deutlich, dass es hier nicht um eine Art der Versöhnung oder der Vergebung nach dem Motto „In Ordnung, ich kann mit dem Geschehenen weiterleben, ich komme mit dem zurecht, was passiert ist“ geht. Vielmehr geht es um eine Vergebung, aus der etwas ganz Neues entsteht!

Bei der Filmaufführung 2019 in Wien waren damals fünf Priester im Kinosaal, die nach dem Film Beichte hörten. Es kamen Menschen, die zum Teil seit vielen Jahrzehnten nicht mehr gebeichtet hatten. Ein Priester empfahl einmal, den Film gemeinsam mit den Lieben anzusehen, aber auch mit den Menschen, mit denen man selbst Probleme hat. Und genau das gab es. Ob zerstrittene Geschwister, getrennte, ja vielleicht schon geschiedene Paare oder entzweite Freunde – verschiedene Menschen gingen ins Kino, manchmal auch getrennt voneinander. Nach dem Film starteten sie gemeinsam einen Neuanfang. So kann eine Kinokarte zu einer „Eintrittskarte“ in ein neues, verändertes Leben werden. Und genau das ist der Erfolg dieses Filmes. „Das größte Geschenk“ ist nicht nur ein Film, der Geschichten erzählt, sondern einer, der gewissermaßen selbst Geschichten schreibt.

Eine authentische Botschaft für jeden Einzelnen

Der spanische Regisseur möchte mit seinen Filmen gerade die Menschen erreichen, die die Schönheit und die Wahrheit des Glaubens nicht kennen – und zwar nicht aus einer bösen Absicht heraus, sondern einfach, weil es ihnen niemand bislang erzählt hat. Es ist immer schön, wenn sich gläubige Christen einen solchen Film ansehen, doch das Ziel des Regisseurs ist es, glaubensferne Menschen mit seiner Botschaft zu erreichen.

Viele Geschehnisse sind ungemein schwer zu vergeben, in einigen Fällen scheint es sogar unmöglich, doch mit Gottes Hilfe wird es möglich.

Juan Manuel Cotelo erzählt die einzelnen Geschichten und Schicksale auf eine sehr authentische Weise und genau das macht dieses Filmwerk so berührend und lebensverändernd. Wenn auch wir unsere Geschichte authentisch erzählen, können wir jeden Menschen damit berühren und erreichen – so wie auch das Evangelium eine Botschaft für jeden Einzelnen ist.

Regisseur Juan Manuel Cotelo sagt selbst:

Des­halb ist es mir nicht genug, wenn DAS GRÖSS­TE GESCHENK nur Bei­fall fin­det. Ich stre­be etwas viel Grö­ße­res an: der Film soll die tie­fen Wun­den in den Her­zen der Zuschau­er hei­len. Ich wün­sche mir, dass alle dar­aus die Kraft schöp­fen, zu ver­ge­ben und um Ver­ge­bung zu bit­ten. Das ist dann wirk­lich ein HAP­PY END.

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