Baltimore, die Stadt im Osten der USA, verzeichnet eine hohe Kriminalitätsrate. Die Menschen in der Industriestadt sind besonders von Gewaltverbrechen wie Mord und Schusswaffengewalt betroffen. Einige der Kriminalitätsprobleme sind auf die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen wie Armut, Arbeitslosigkeit und Rassenspannungen zurückzuführen, die die Stadt seit Jahrzehnten prägen. Am Montagabend versammelten sich Katholiken der Erzdiözese Baltimore, um an einem Gebetsmarsch für die Mordopfer teilzunehmen.
Trotz rückläufiger Zahlen der Tötungsdelikte: Mehr Fälle als der nationale Durchschnitt
In dem 15-minütigen interreligiösen Gebetsmarsch für die Mordopfer wurden die Namen der Verstorbenen verlesen. In Baltimore kam es im Jahr 2024 zu rund 200 Tötungsdelikten. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist hier ein Rückgang zu verzeichnen, dennoch liegt die Zahl noch immer über dem nationalen Durchschnitt. Verschiedene Glaubensführer und andere Gemeindeorganisatoren trafen sich am Montagabend in der St. Joseph’s Monastery Parish im Stadtteil Irvington, um der Mordopfer zu gedenken. Von dort zogen sie in einem Gebetsgottesdienst zu „My Brother’s Keeper“, einem von der katholischen Wohltätigkeitsorganisation betriebenen Gemeindedienst.
Die Trauerarbeit der Erzdiözese Baltimore unterstützte den Marsch durch die Stadt. Die Organisation der Erzdiözese setzt sich dafür ein, Familien zu begleiten, die einen schmerzhaften Verlust eines geliebten Menschen durch Gewalt erlitten haben. Der Gebetsmarsch für die Mordopfer fand nach Angaben der Sprecherin der Erzdiözese gegenüber CNA zum zweiten Mal statt. Bereits im vergangenen Jahr richtete die Erzdiözese Baltimore einen ähnlichen Gebetsgottesdienst aus.
Gebetsmarsch für die Mordopfer – Teil eines großen Ziels
Der Trauerdienst der Erzdiözese arbeitet gemeinsam mit dem Baltimore Police Department und Roberta’s House, einem gemeinnützigen Zentrum zur Trauerbewältigung, zusammen. Der Gebetsmarsch sei „auch Teil der laufenden Bemühungen von Health By Southwest“, erklärte die Erzdiözese. Gemeinsam mit der St. Joseph’s Monastery, Catholic Charities, My Brother’s Keeper, der Mount Saint Joseph High School, der Erzdiözese und dem Ascension Saint Agnes Hospital ist das Ziel, die sozialen Triebkräfte der Gesundheit zu verbessern und zu reformieren. Seit vielen Jahren setzt sich die Erzdiözese in Baltimore für Friedensinitiativen ein, um der Gewalt in einer Stadt entgegenzuwirken, die seit Jahrzehnten zu den gewalttätigsten in den USA zählt. Zwischen 1978 und 2012 wurden in Baltimore jährlich mehr als 200 Morde verzeichnet, wobei die Zahl 1993 mit 353 Mordfällen ihren traurigen Höhepunkt erreichte.
Im Jahr 2023 startete die Erzdiözese ein Programm zum Rückkauf von Waffen, um gefährliche Waffen aus den Straßen zu entfernen. Dabei wurden mehr als 360 Waffen im Wert von rund 50.000 Dollar eingesammelt. In einem zweiten Rückkaufprogramm im August verfolgte die Erzdiözese das Ziel, noch mehr Waffen aus der Stadt zu entfernen. Dieses Programm sammelte insgesamt 70.000 US-Dollar, um die Waffen zurückzukaufen, wobei ein Teil der Mittel für die Trauerhilfe verwendet wurde. Insgesamt konnten durch die beiden Programme fast 650 Waffen, darunter über 50 halbautomatische Schusswaffen und einige gestohlene Waffen, sichergestellt werden, wie die Erzdiözese mitteilte.