StartWeltDritter Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine - Aufruf zu Frieden

Dritter Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine – Aufruf zu Frieden

Am Samstagabend versammelten sich Menschen in Münster zu einer Mahnwache, um ihre Solidarität mit der Ukraine auszudrücken. In bewegenden Ansprachen wurde die Ukraine als Opfer eines aggressiven Regimes dargestellt, das schwere Menschenrechtsverletzungen begeht. Dabei wurde nicht nur die Verteidigung des ukrainischen Staatsgebiets betont, sondern auch die Bedeutung des Ukraine-Kriegs für die Freiheit und Demokratie in Europa. Anlässlich des dritten Jahrestags des russischen Angriffs riefen die Glaubensgemeinschaften im Land zu Gebet und Frieden auf.

Mahnwache in Münster für Frieden in der Ukraine

„Die Ukraine ist das Opfer, Russland der Aggressor“, betonte Weihbischof Dr. Stefan Zekorn in seiner Ansprache zu den versammelten Menschen auf dem Prinzipalplatz vor dem historischen Rathaus. Der Bischöfliche Beauftragte für die Weltkirche im Bistum Münster erinnerte an die massiven Menschenrechtsverletzungen durch das russische Regime. Russland begehe in den besetzten Gebieten Folter, Verschleppung von Kindern, sexuelle Gewalt und weitere Verbrechen an Zivilisten, so Zekorn. Zugleich machte der Weihbischof deutlich, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht nur ihr eigenes Land verteidigen, sondern auch „die Freiheit Europas und unsere gemeinsamen Werte“. Deshalb sei es die Pflicht Europas, die Ukraine auch weiterhin entschlossen zu unterstützen. „Das muss jetzt geschehen, denn in ein paar Wochen oder Monaten könnte es zu spät sein“, warnte Zekorn.

Sprecherin bei der Mahnwache, bei der zu Beginn die ukrainische Nationalhymne erklang, war auch Mariya Sharko. Die gebürtige Ukrainerin und Mitarbeiterin der Fachstelle Weltkirche und globale Zusammenarbeit im Bistum Münster zeigte sich dankbar für die bisherige Unterstützung Deutschlands, betonte jedoch, dass der Krieg noch nicht zu Ende sei. „Wahren Frieden können wir nur erreichen, wenn die Ukraine siegt“, so Sharko. Dieser Sieg sei für ganz Europa von entscheidender Bedeutung, erklärte sie weiter. „Eine Kapitulation würde nur den Anfang eines noch größeren Leids bedeuten, denn russische Grausamkeiten würden dann in anderen Ländern fortgesetzt.“ Mariya Sharko hob hervor, dass der Sieg der Ukraine auch entscheidend für den Schutz der Demokratie sei. Sie rief die Menschen in Deutschland dazu auf, ihre demokratischen Rechte aktiv wahrzunehmen. „Ihre Stimme bei der Wahl kann ein Schritt in eine friedlichere Welt sein“, rief sie am Samstag zur Wahlbeteiligung auf.

Gesamtukrainischer Rat der Kirchen verurteilt russische Aggression

Bereits am Freitag dankte der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und religiösen Organisationen allen internationalen Partnern für ihre Unterstützung in der Verteidigung der Freiheit und Demokratie der Ukraine. Sie betonten, dass der russische Angriffskrieg und die Aggression nicht belohnt werden dürften. „Er hat unermessliches Leid gebracht und muss gerecht bestraft werden“, heißt es in der Erklärung. „Der Kern der russischen Aggression und der abscheulichen Verbrechen liegt in der chauvinistischen und menschenfeindlichen Ideologie der sogenannten ‚russischen Welt’“, erklärte das Gremium weiter. Gemeinsam mit der russisch-orthodoxen Kirche und anderen Konfessionen Russlands fördere der Kreml diese Ideologie aktiv. Deshalb fordert man die demokratischen Staaten und religiösen Führer auf, die Ideologie der „russischen Welt“ sowie deren Anhänger zu verurteilen.

Der Kirchenrat setzt sich aus den Führungspersönlichkeiten der 16 bedeutendsten Religionsgemeinschaften der Ukraine zusammen, darunter christliche, jüdische und muslimische Gruppen. Der Vorsitz wird derzeit von dem Baptisten Walerij Antonjuk geführt. Am kommenden Montag jährt sich der Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine zum dritten Mal. Kürzlich erklärte das ukrainische Parlament den 24. Februar zum nationalen Gebetstag. Der einstimmig verabschiedete Entschließungsantrag soll die Einheit der ukrainischen Gesellschaft fördern und den moralischen sowie patriotischen Geist stärken. Die Abgeordneten betonten, dass der russische Angriffskrieg schnell beendet werden müsse. Ebenso müsse ein dauerhafter und gerechter Frieden geschaffen sowie die territoriale Integrität der Ukraine uneingeschränkt wiederhergestellt werden.

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