Ein weiterer tödlicher Angriff auf einen katholischen Priester erschüttert Nigeria. Am Abend des 19. September erschossen Angreifer den Pfarrer Matthew Eya im Verwaltungsbezirk Nsukka im Bundesstaat Enugu im Südosten Nigerias. Nur wenige Tage zuvor, am 13. September, verschleppten unbekannte Täter den katholische Priester Wilfred Ezemba im Zentrum Nordnigerias. Bei einer Veranstaltung des Hilfswerks Kirche in Not in Augsburg forderte der nigerianische Bischof Habila Daboh mehr Aufmerksamkeit und entschlossenes Handeln vonseiten der internationalen Gemeinschaft.
Erneut Entführungen und Angriffe auf Geistliche: Priester bei Überfall in Nigeria erschossen
In Nigeria ist erneut ein katholischer Priester Opfer tödlicher Gewalt geworden. Wie die Agentur Fides berichtet, wurde Pfarrer Matthew Eya am Abend des 19. September auf der Straße zwischen Eha-Alumonah und Eha-Ndiagu im Bundesstaat Enugu erschossen.
Nach lokalen Presseberichten geriet der Seelsorger der St.-Karl-Kirche in Eha-Ndiagu auf dem Rückweg in seine Pfarrei in einen Hinterhalt. Zwei bewaffnete Männer auf Motorrädern sollen sein Fahrzeug abgedrängt, die Reifen beschossen und ihn anschließend mit mehreren Schüssen aus nächster Nähe getötet haben. Augenzeugen zufolge deutet alles auf einen gezielten Mordanschlag hin – nicht auf einen fehlgeschlagenen Entführungsversuch.
Die Diözese Nsukka bestätigte den gewaltsamen Tod ihres Priesters. In einer Mitteilung an die Gläubigen äußerte Kanzler Cajetan Iyidobi seine tiefe Bestürzung. Im Rahmen der Ermittlungen nahm die Polizei bislang 38 Verdächtige fest. Die Regierung des Bundesstaates Enugu lobte eine Belohnung von zehn Millionen Naira (rund 5.700 Euro) für Hinweise zur Ergreifung der Täter aus.
Nur wenige Tage zuvor wurde ein weiterer Priester, Wilfred Ezemba, Pfarrer der St.-Paul-Gemeinde in Agaliga-Efabo (Bundesstaat Kogi), entführt. Bewaffnete Männer verschleppten ihn zusammen mit anderen Reisenden am 13. September auf der Straße zwischen Imane und Ogugu. Sicherheitskräfte durchkämmten die umliegenden Wälder, um die Entführer aufzuspüren. Es ist bereits die zweite Entführung in der Region innerhalb einer Woche.
Bischof Daboh fordert in Augsburg: „Der Westen muss die Stimme erheben“
Bei einer Veranstaltung des katholischen Hilfswerks Kirche in Not in Augsburg wies Bischof Habila Daboh aus dem nigerianischen Bistum Zaria eindringlich auf die dramatische Lage verfolgter Christen in seinem Land hin. Vor rund 80 Gästen berichtete er unter anderem, dass allein im Jahr 2023 über 5.000 Christen von islamistischen Fulani-Milizen ermordet wurden. Auch seien ganze Landstriche entvölkert worden. Deshalb müssen tausende Menschen ohne Zugang zu Bildung oder Arbeit in überfüllten Flüchtlingslagern leben.
„Die Schreie aus Nordnigeria verlangen nicht nur Mitgefühl, sondern Gerechtigkeit“, mahnte Daboh. Er forderte vom Westen mehr Einsatz, „so wie er ihn auch für die Ukraine oder Gaza zeigt“.
Bischof Daboh unterbrach die nigerianische Bischofskonferenz, um persönlich zum Gebets- und Solidaritätstag anlässlich des Festes Kreuzerhöhung nach Augsburg zu reisen. „Sie haben keine Ahnung, wie viel Gutes Ihre Hilfe bewirkt“, sagte er den Unterstützern. „Darum musste ich kommen und Danke sagen.“