StartVaticanEskalation in Israel: Papst Leo XIV. appelliert an Verantwortung und Vernunft

Eskalation in Israel: Papst Leo XIV. appelliert an Verantwortung und Vernunft

Nach der schweren Eskalation in Israel und den massiven Raketenangriffen drückte Papst Leo XIV. seine Sorge über die Lage im Nahen Osten aus. Bei einer Sonderaudienz im Petersdom appellierte der Heilige Vater an die Verantwortung und Vernunft beider Parteien. Er betonte, was eine „sichere Welt ohne nukleare Bedrohung“ benötige: eine respektvolle Begegnung und den Dialog. Niemand, so unterstrich der Papst, solle „jemals die Existenz des anderen bedrohen“. Bei den israelischen Raketenangriffen auf das iranische Nuklearprogramm und den darauffolgenden Vergeltungsschlägen Irans kamen mehrere Menschen ums Leben.

Papst fordert Länder auf, „die Sache des Friedens“ zu unterstützen

Nach dem Angriff Israels auf ein Nuklearforschungslabor im Iran setzt der Iran seine Vergeltungsschläge fort. Als Reaktion auf die großangelegte Militäraktion Israels, bei der nach iranischen Angaben Dutzende Menschen starben, feuerten iranische Streitkräfte dutzende Raketen auf Israel ab.

Papst Leo XIV. appellierte „in dieser heiklen Zeit“ an Verantwortung und Vernunft. In der Sonderaudienz im Petersdom betonte der Pontifex die Notwendigkeit eines „dauerhaften Friedens, der auf Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und dem Gemeinwohl“ beruhe. Er vermied es, Partei zu ergreifen, und nahm auch die übrigen Akteure der Weltpolitik in die Pflicht: Es sei die Aufgabe aller Länder, „die Sache des Friedens zu unterstützen, Wege der Versöhnung einzuleiten und Lösungen zu fördern, die Sicherheit und Würde für alle garantieren“, so sein Appell. Vor allem die Großmächte, allen voran die USA – die vor der Eskalation Gespräche mit dem Iran geplant hatten –, sieht der Heilige Vater in der Position, die Eskalation zu stoppen.

Der katholische Erzbischof von Teheran verurteilte die Angriffe scharf. Mit Bedauern habe man feststellen müssen, „dass wir geglaubt haben, Frieden durch Präventivschläge erreichen zu können“. Vielmehr müsse man sich an den Verhandlungstisch setzen, fordert der Kardinal.

Eskalation in Israel fordert Tote auf beiden Seiten

Israel, bislang die einzige Atommacht im Nahen Osten, hat mit einem groß angelegten Angriff das Atomprogramm des Iran ins Visier genommen. Nach Einschätzung der israelischen Regierung steht Teheran kurz davor, die Fähigkeit zum Bau von Atombomben zu erlangen – eine Einschätzung, die von zahlreichen Experten bestätigt wird. Beobachtern zufolge stand der Iran kurz davor, eine Atombombe zu finalisieren. Dies könnte eine nukleare Aufrüstung weiterer Länder zur Folge haben.

Die israelische Führung sieht darin eine existenzielle Bedrohung für den eigenen Staat. Berichten zufolge wurden bei den israelischen Angriffen sechs Nuklearwissenschaftler getötet. Israel selbst berichtet, bei der großangelegten Offensive einen großen Teil der Führung der Islamischen Revolutionsgarde eliminiert zu haben. Der israelische Verteidigungsminister Katz erklärte, dass die für die Luftwaffe zuständige Elite-Einheit „eliminiert“ worden sei.

Seit Beginn der iranischen Vergeltungsschläge sind in Israel nach offiziellen Angaben mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Weiter vermeldet der Rettungsdienst mehr als 300 Verletzte. Auch im Iran forderte die israelische Militäraktion zahlreiche Todesopfer. Laut iranischen Behörden wurden allein am ersten Tag 78 Menschen getötet. Am zweiten Tag stieg die Zahl weiter an – unter anderem starben rund 60 Menschen, als eine Rakete ein vierzehnstöckiges Wohnhaus in Teheran zum Einsturz brachte.

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