StartChristen VerfolgungGewalteskalation im Sudan: Christliche Stiftung verurteilt Angriffe auf Gotteshäuser

Gewalteskalation im Sudan: Christliche Stiftung verurteilt Angriffe auf Gotteshäuser

Seit dem 15. April 2023 befinden sich die sudanesischen Streitkräfte (SAF) in einem bewaffneten Konflikt mit den Rapid Support Forces (RSF). Nach lokalen Berichten starben bei einem Angriff der SAF am 20. Oktober 2024 etwa 31 unschuldige Menschen, wie die Organisation Christian Solidarity Worldwide (CSW) mitteilte. Eine im Vereinigten Königreich ansässige Menschenrechtsstiftung verurteilte die jüngsten Angriffe auf Gotteshäuser und die zunehmende Gewalteskalation. So wurde zuletzt die Scheich-El-Jeili-Moschee im umkämpften Gezira-Staat bombardiert.

Gewalteskalation als Angriff auf Menschenrechte

Mervyn Thomas, der Präsident der Organisation CSW, drückte in einem Bericht vom 28. Oktober Solidarität mit allen Opfern der Gewalteskalation aus. Er sprach den Angehörigen derjenigen, die bei dem Bombenanschlag auf die Moschee ihr Leben verloren haben, sein Mitgefühl aus. Anschläge auf Gebetsstätten, in denen sich Zivilisten versammeln, seien ein Angriff auf humanitäre Völkerrechte und Menschenrechte, so Thomas. Er fordert internationale Gremien, einschließlich der UN-Erkundungsmission im Sudan, auf, Anschläge auf religiöse Einrichtungen genau zu dokumentieren.

Die CSW berichtet, dass Gotteshäuser, Kirchen und Gebetsstätten nicht zum ersten Mal dem aggressiven Konflikt zwischen der SAF und der RSF zum Opfer fielen. Im November 2023 wurde die größte Kirche in Omdurman von der SAF angegriffen und bombardiert. Ebenso soll die RSF Anschläge auf Kirchen verübt haben. Eine der SAF nahestehende islamistische Miliz zündete im März 2024 einen Sprengsatz in einer Moschee in Omdurman. Die Gewalteskalation im Land nimmt weiter zu. Die RSF greift ganze Dörfer an, nachdem einer ihrer Kommandeure zur SAF übergelaufen war, berichtet die christliche Menschenrechtsorganisation. Zudem wurden bei einem der brutalsten Angriffe 124 Menschen getötet, und mehrere Tausend Zivilisten wurden vertrieben.

Vorgehensweise „zutiefst beunruhigend und inakzeptabel“

In dem CSW-Bericht vom 28. Oktober verdeutlicht Thomas die Dringlichkeit internationaler Schutzmechanismen. Schutzmaßnahmen müssten zum Wohle gefährdeter Gruppen wie Frauen, Mädchen und Minderheiten ergriffen werden. Es gibt Berichte, dass Frauen aus Angst vor sexuellen Übergriffen, Vergewaltigungen und sexueller Sklaverei Massenselbstmord begingen. Auf ihre Männer wartete ein anderes Schicksal: Sie wurden über Felder getrieben und getötet oder in einer Moschee festgehalten, wie aus den Berichten hervorgeht.

Die zunehmende Gewalteskalation im Sudan, insbesondere die Tötungen ohne Gerichtsverfahren, sexuelle Gewalt sowie die Angriffe auf Zivilisten und Gotteshäuser, sei „zutiefst beunruhigend und inakzeptabel“, so der Präsident von Christian Solidarity Worldwide. Thomas fordert, dass alle beteiligten Parteien des Konflikts unter Druck gesetzt werden müssen. Nur so könne die Zivilbevölkerung „nach internationalem Recht und dem Jeddah-Abkommen“ geschützt werden. Außerdem müsse alles daran gesetzt werden, die Verbreitung von Waffen im Sudan zu verhindern. Auch sollen diejenigen bestraft werden, die zur Eskalation des Konflikts beitragen.

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