Die Heiligsprechung ist wohl das, was jeder Christ erfahren möchte. Am Sonntag, den 20. Oktober 2024, erteilte Papst Franziskus im Rahmen einer Messe 14 Personen diese große Auszeichnung. In der katholischen Kirche ist die Heiligsprechung eine hohe Wertschätzung des christlichen Lebens und die vollständige Aufnahme bei Gott. Nach einem langen Prozess können die Heiligen auf der ganzen Welt verehrt werden. Seliggesprochene hingegen werden nur regional verehrt.
Heiligsprechung: Elf Märtyrer und drei Gründer von Ordensgemeinschaften geehrt
Bei der Heiligsprechung erteilte Papst Franziskus elf Märtyrern und drei Gründern von katholischen Ordensgemeinschaften die Freigabe zur weltweiten Verehrung. Unter den Märtyrern befindet sich ein Vater von acht Kindern sowie Brüder des Franziskanerordens. Jene weigerten sich bis zu ihrem Tod in Syrien, von ihrem christlichen Glauben zu entsagen und sich dem Islam anzuschließen. Einer der Franziskanerbrüder ist Engelbert Kolland aus Österreich, bei dessen Heiligsprechung mehr als 300 Personen in Rom anwesend waren. Der Tiroler Franziskaner starb mit weiteren Ordensbrüdern bei einem antichristlichen Angriff in Damaskus im Jahr 1860.
Bei demselben Terrorakt starben auch die Laienkatholiken und Brüder Franziskus, Mooti und Raphael Massabki. Heilig wurden zudem die Kanadierin Marie-Léonie Paradis, die Gründerin der Gemeinschaft der Kleinen Schwestern der Heiligen Familie. Die Ordensgründerin aus Montreal verschrieb sich mit ihrer Kongregation dem Dienst an den Priestern. Zudem wurde Elena Guerra (1835-1914) heiliggesprochen. Die Italienerin gründete die Gemeinschaft der Oblatinnen des Heiligen Geistes.
Italienischer Missionar erfährt die Heiligsprechung
Einer der wohl bekanntesten unter den neuen Heiligen dürfte der heilige Giuseppe Allamano (1851-1926) sein. Der Italiener schaffte es, obwohl er nie aus Italien heraustrat, seinen Missionsorden Consolata in der ganzen Welt zu verbreiten. Der Diözesanpriester trug das Evangelium in alle Teile der Erde, wo es im Amazonas-Gebiet zu einem Wunder kam. Ein Mann wurde im Amazonas-Regenwald von einem Jaguar schwer verletzt. Die Ärzte behandelten die Schädelbrüche und die Wunden des Mannes, der von den scharfen Zähnen und Krallen des Tieres zerfleischt zurückgelassen wurde. Missionare des Ordens von Allamano beteten mit Reliquien des Verletzten und hielten Fürbitten. Auf wundersame Weise erholte sich der Mann von seinen schweren Verletzungen und trug keine Folgeschäden davon, teilte das Dikasterium für Selig- und Heiligsprechungen mit.
Heiligsprechung als Botschaft für die Welt
Mehrere Tausend Pilger versammelten sich auf dem Petersplatz, um für die Heiligen zu beten. In der Predigt ehrte Papst Franziskus den Dienst der neuen Heiligen an Christus. Lernen zu dienen, so der Papst, würde „jede Geste der Aufmerksamkeit und Fürsorge, jeder Ausdruck an Zärtlichkeit und jedes Werk der Barmherzigkeit“ in der Liebe Gottes widerspiegeln und so das Werk Jesu fortgesetzt werden.
An der Heiligsprechung nahm auch der Franziskanermönch, Pater Marwan Dadas aus Jerusalem teil. Für ihn ist die Heiligsprechung für die Menschen im Heiligen Land, die unter den Folgen des Krieges leiden, von besonderer Bedeutung. Gegenüber CNA (Catholic News Agency) nennt er die Heiligsprechung eine gute Botschaft, um im Angesicht der Herausforderungen des Todes „immer noch das Licht Gottes zu haben“, welches sie durch die schweren Zeiten leitet. Er hoffe, dass es nicht nur eine Botschaft für ihn ist, sondern für alle Personen, nicht nur jene, die im Konflikt im Heiligen Land leben.
Übersicht der neuen Heiligen:
- Hl. Giuseppe Allamano (1851-1926)
- Hl. Elena Guerra (1835-1914)
- Hl. Marie-Léonie Paradis (1840-1912)
- Hl. Engelbert Kolland (1827-1860)
- Die Geschwister Hl. Franziskus, Hl. Mooti und Hl. Raphael Massabki
- Hl. Manuel Ruiz
- Hl. Carmelo Bolta
- Hl. Nicanor Ascanio
- Hl. Nicolás M. Alberca y Torres
- Hl. Pedro Soler aus Kolland
- Hl Francisco Pinazo Peñalver
- Hl. Juan S. Fernández