Der Mord an dem indigenen Priester der Tsotsil-Einwohner Maya, Marcelo Pérez, löst in ganz Mexiko Entsetzen aus. Direkt im Anschluss an eine Messe wurde der Priester, der sich intensiv für Menschenrechte einsetzte, im Bundesstaat Chiapas ermordet. Pérez selbst äußerte sich über die steigende Kriminalität in dem unruhigen südmexikanischen Bundesstaat. Nach Medienberichten wurde Pérez am Sonntag in San Cristóbal de las Casas auf dem Heimweg im Auto erschossen. Ein Auftragsmord sei nicht auszuschließen. Die mexikanische Bischofskonferenz spricht davon, nicht nur einen Seelsorger verloren zu haben, sondern mit dem Tod auch eine „prophetische Stimme“ verstummt ist.
Großer Einsatz für Menschenrechte
Als großer Menschenrechtsaktivist war Pérez bekannt. Mit viel Leidenschaft und Einsatz kämpfte er für Menschenrechte, Frieden und Wahrheit. Dabei mischte er sich nach den Aussagen von Kardinal Felipe Arizmendi Esquivel nicht in das politische Geschehen ein. Sein Ziel sei es stets gewesen, dass die Werte Gottes in der Gemeinde geschätzt und gelebt wurden. Der Mord an dem Priester zeige, dass die Regierung, die Kirche und alle Menschen mit der stetig zunehmenden Gewalt überfordert seien. Kardinal Esquivel schreibt, es sei nicht gelungen, die Gewalt zu stoppen, die stattdessen mehr und mehr zunimmt. Die mexikanische Bischofskonferenz beschrieb Pérez als „lebendiges Beispiel für priesterliches Engagement“ und betont, dass die Gewalttat nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Region erschüttert.
Auch die Jesuiten ehrten den Einsatz des Priesters für Gerechtigkeit und Solidarität. Sie fordern dazu auf, die Tat nicht zu verharmlosen, sondern bewerten die Gewalt als strukturelles Problem der Region Chiapas. Zudem wenden sie sich mit der Bitte an die Regierung, die „Ordnung und Rechtsstaatlichkeit wiederherzustellen“.
Mord an Priester benötigt transparente Aufklärung
Ein großes Problem der Provinz Chiapas ist die Straffreiheit, die viele Täter genießen. Diesem Problem müsse man sich mit doppelter Anstrengung entgegenstellen. So wäre der Schutz für Priester und pastorale Mitarbeiter gefördert, die nach Aussagen der Bischofskonferenz in den Gebieten „an der Seite der Verwundbarsten“ stehen. Der Lateinische Bischofsrat (CELAM) betonte in einem Schreiben an Rodrigo Aguilar, den Bischof von San Cristóbal de las Casas, dass Pérez ein „unermüdlicher Streiter für Frieden und Gerechtigkeit“ war.
Mit dem Mord an dem Priester wird einmal mehr die Gewalt in Mexiko deutlich. In einigen Regionen leben die Menschen zwischen Kartellkämpfen und Bandenkriegen. Nach mehreren Friedensmärschen und dem Kampf gegen das organisierte Verbrechen erhielt Pérez ein ums andere Mal Morddrohungen. Der Gouverneur der Provinz Chiapas versichert eine klare Aufklärung und die Zusammenarbeit mehrerer Behörden, damit die Schuldigen „vor Gericht gestellt werden“. Nach offiziellen Angaben stiegen die Morde in der Region zwischen Januar und August von 309 im Vorjahr auf 500 an.
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