StartWirtschaft & PolitikKarlspreis: Bischof über Preisträgerin von der Leyen – mutig und klug

Karlspreis: Bischof über Preisträgerin von der Leyen – mutig und klug

Beim Festakt, bei dem Ursula von der Leyen mit dem „Internationalen Karlspreis zu Aachen 2025“ ausgezeichnet wurde, würdigte Aachens katholischer Bischof Helmut Dieser die EU-Kommissionspräsidentin. Von der Leyen beweise Willenskraft, Mut und Klugheit, so Dieser in seiner Predigt zur Preisverleihung im Aachener Dom. Zugleich erinnerte er an die in Belarus inhaftierte Karlspreisträgerin des Jahres 2022, Maria Kalesnikava, und rief zu ihrer Freilassung auf.

Von der Leyen – eine „starke Stimme Europas“

In einem feierlichen Akt im Aachener Dom wurde Ursula von der Leyen am Donnerstagmittag mit dem „Internationalen Karlspreis zu Aachen 2025“ ausgezeichnet. Die CDU-Politikerin sei eine starke Stimme Europas und habe es nach Einschätzung der Beobachter geschafft, pro-europäische Kräfte in den EU-Mitgliedsstaaten sowie im Europäischen Parlament zusammenzuführen. Von der Leyen erhalte den Preis „für ihr herausragendes Engagement für Einheit, Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit Europas“.

Bischof Dieser warnte in seiner Predigt davor, dass die Demokratie nicht erst durch Populismus, Extremismus, aggressive Autokratien oder das Unterlaufen eigener demokratischer Errungenschaften gefährdet sei. Darüber hinaus mahnte er an, dass die Demokratie oft mehr verspreche, als sie tatsächlich halten könne. In einer Situation, in der Informationen nicht alle Bürgerinnen und Bürger erreichen und politische Verantwortungsträger dadurch als abgehoben erscheinen, öffneten sich „breite Einfallstore, um die Demokratie selbst schlechtzureden“, betonte Dieser beim Festakt der Preisverleihung.

Krisenbewältigung mit christlichen Werten

Weiter betonte der Aachener Bischof, dass Europa eine Weiterentwicklung seines Gründungscharismas benötige. „Die Narrative der Gründungsgestalten der Europäischen Union, die Erzählungen der Wertegemeinschaft zwischen Amerika und Europa, werden zwar immer wieder neu erzählt, doch das genügt nicht“, führte er aus. Man sei in eine Zeit geraten, die neue Bewährungsproben verlange. Dennoch sei Europa – wie von der Leyen selbst in einem Interview betont habe – an jeder Krise gewachsen. In Krisenzeiten habe sich Europa stets als Team bewiesen. Europa sei dazu fähig, weil es die christliche Gestalt von Vergemeinschaftung, von Einheit und Vielfalt, eingeübt habe, so Bischof Dieser.

Internationaler Karlspreis zu Aachen

Der Internationale Karlspreis zu Aachen ist eine renommierte Auszeichnung, die seit 1950 an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen wird. Die Preisträger haben sich in herausragender Weise für die europäische Einigung eingesetzt. Benannt nach Karl dem Großen, würdigt der Preis herausragendes Engagement für Frieden, Demokratie und Zusammenhalt in Europa. Traditionell findet vor dem Festakt ein Gottesdienst im Aachener Dom statt.

Neben Bundeskanzler Friedrich Merz hielt auch der spanische König Felipe VI. die Festrede zur Preisverleihung. Unter anderem erhielten Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) im Jahr 1954 und der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill nur ein Jahr später den Preis. Als letzter Deutscher erhielt Martin Schulz (SPD), damals Präsident des Europäischen Parlaments, im Jahr 2015 die Auszeichnung.

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