Vom Aschermittwoch, den 5. März, bis zum Ostersonntag, dem 20. April 2025, wird erneut das „Klimafasten“ durchgeführt. Diese ökumenische Initiative, die von katholischen Bistümern und evangelischen Landeskirchen ins Leben gerufen wurde, fordert die Teilnehmer dazu auf, einen „verantwortungsbewussten und klimagerechten Lebensstil“ zu führen. Während in der katholischen Fastenzeit die geistliche Vorbereitung auf die Osterzeit im Vordergrund steht, soll das „Klimafasten“ eine CO2-Einsparung bewirken. Zahlreiche Bistümer beteiligen sich an dem siebenwöchigen Fastenprogramm.
Mit „Klimafasten“ in eine klimagerechte Zukunft
Bereits im Januar zu Beginn des neuen Jahres warb Umwelt-Bischof Rolf Lohmann für das diesjährige „Klimafasten“, das parallel zur traditionellen christlichen Zeit stattfinden soll. Insgesamt 24 evangelisch und katholische Partner nehmen nach Angaben der Webseite an der Initiative teil. Bischof Lohmann zeigt gemeinsam mit der protestantischen Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt sowie dem evangelisch-methodistischen Bischof Harald Rücker ein apokalyptisches Bild auf. „Hitzewellen im Sommer, brennende Wälder, vertrocknete Pflanzen, Regen, Stürme und Hochwasser drohen, unsere Lebensgrundlagen zu vernichten“, warnen sie.
Doch dann habe man begonnen, „unsere Lebensweise zu verändern“, so die Schirmherren der Aktion. Die „Sharing Economy“ sei zu einer neuen Art von Wohlstand geworden. „Wohnen, Mobilität und Werkzeuge würden nun gemeinsam genutzt“, fügen sie hinzu. Das siebenwöchige Programm des Klimafastens besteht aus wechselnden Schwerpunkten und läuft unter dem Motto „Gemeinsam aufbrechen in die Zukunft – Klimaschutz in der Gemeinschaft“. Aufbruch in eine klimagerechte Zukunft ist auch das Thema der ersten Woche. In den folgenden Wochen werden Fragen erörtert wie „Was machen Veränderungen mit uns Menschen?“ (Woche 2) oder „Wie können wir unsere Gemeinschaft nachhaltig stärken?“ (Woche 4). Den Abschluss findet das „Klimafasten“ mit dem Blick auf die Schöpfung von Morgen: „Wie können wir heute konkret den Aufbruch gestalten für ein gutes Morgen?“ (Woche 7).
Fasten für eine bessere Zukunft
Gemeinsam wolle man mit Vertrauen und Gehorsam den Aufbruch in eine neue, bessere Zukunft schaffen und „Schritte in eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft machen“. Die Teilnehmer sollen sich für einen Impuls umhören, „welche Klimaschutz-Projekte schon auf dem Weg sind“. Zudem solle man „klimafreundlichere Gewohnheiten“ wie beispielsweise eine „pflanzenbasierte“ Ernährung etablieren. Das parallel zur christlichen Fastenzeit stattfindende Programm unterscheidet sich jedoch deutlich von der traditionellen Fastenpraktik.
Das „Klimafasten“ findet parallel zur traditionellen christlichen Fastenzeit statt. Allerdings unterscheiden sich die beiden Fastenpraktiken in mehrfacher Hinsicht. Während das katholische Fasten auf Buße, Selbstdisziplin und geistliche Vorbereitung auf die Auferstehung Jesu Christi an Ostern ausgerichtet ist, konzentriert sich das „Klimafasten“ auf den Umweltschutz und die Reduzierung von CO2-Emissionen. Kritik am Klimafasten kam nach Berichten von Domradio im Jahr 2020 von der CDU-Bundestagsabgeordneten Saskia Ludwig. Sie bemängelte, dass in der Begleitbroschüre der Bezug zu Jesus Christus fehle, obwohl sich die Initiative auf christliche Traditionen beziehe.
Die strengsten Fastentage in der katholischen Fastenzeit sind Aschermittwoch und Karfreitag, an denen nur eine vollständige Mahlzeit und zwei kleine Zwischenmahlzeiten erlaubt sind. An den Freitagen der Fastenzeit ist der Verzehr von Fleisch untersagt. Das Fastengebot gilt für Katholiken im Alter von 18 bis 60 Jahren, der Fleischverzicht ist ab 14 Jahren verpflichtend. An dem Fastenprogramm zum Klimaschutz beteiligen sich die Erzbistümer Köln, Berlin und Paderborn, die Bistümer Eichstätt, Mainz, Osnabrück, Hildesheim (Diözesanrat), Münster und Aachen (Diözesanrat der Katholiken). Zudem nimmt die Erzdiözese Freiburg sowie die Diözese Rottenburg-Stuttgart an der Initiative teil.