StartGlaubenMeinung: Nicht die Flagge, sondern der Glaube ist das Problem

Meinung: Nicht die Flagge, sondern der Glaube ist das Problem

Bischof Georg Bätzing erklärte kürzlich, es wäre „gut gewesen“, wenn am Reichstag die Regenbogenflagge gehisst worden wäre. Ein starkes Signal, meint er. Doch solche Aussagen zeigen vor allem eines: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hat den Ernst der Lage nicht verstanden. Menschen treten nicht aus der Kirche aus, weil irgendwo eine Flagge fehlt. Sie treten aus, weil die Kirche in Deutschland ihren Glauben verloren hat – und weil ihre Kommunikation katastrophal ist.

Der Synodale Weg – zur Bühne verkommen

Der Synodale Weg sollte Antworten auf die Krise der Kirche suchen. Doch anstatt Glauben zu erneuern, wurde er vielfach zur politischen Bühne. Viele Bischöfe, allen voran Georg Bätzing, nutzten ihn eher für öffentliche Präsenz als für eine echte Glaubenserneuerung. Ergebnis: Viele Gläubige fühlten sich nicht mitgenommen, sondern noch mehr entfremdet.

Eine Kirche ohne Katechese

Seit Jahrzehnten wird der Kern des katholischen Glaubens nicht mehr klar vermittelt. Was bedeutet die Eucharistie? Wozu dient die Beichte? Was sind die Sakramente? Fragen, auf die viele Katholiken kaum mehr Antworten kennen – weil sie ihnen niemand mehr erklärt.

Wenn der Glaube nicht mehr weitergegeben wird, kann er auch nicht gelebt werden. Und wer ihn nicht lebt, verliert den Bezug zur Kirche.

Religionsunterricht ohne Gott

Die Krise beginnt schon in der Schule. Im katholischen Religionsunterricht geht es oft um Ethik, Philosophie oder Politik, aber selten um Gott, Gebet oder Sakramente. Das Ergebnis: Jugendliche verlassen die Schule nach neun oder zwölf Jahren Religionsunterricht, ohne das Vaterunser beten zu können.

So erzieht man keine Gläubigen, sondern Gleichgültige.

Dauerfeuer für Priester

Hinzu kommt die Situation in den Gemeinden. Viele Gläubige vermissen schlicht den persönlichen Bezug zur Kirche. Doch wie soll der entstehen, wenn Priester von einer Messe zur nächsten hetzen und kaum noch Zeit für Seelsorge haben?

Priester stehen im Dauerfeuer, überlastet, zerrissen zwischen Verwaltungsaufgaben und liturgischen Pflichten. Für die Menschen vor Ort bleibt da oft nur wenig übrig – und mit dem fehlenden Kontakt wächst die Entfremdung.

Kommunikationsdesaster

Die ohnehin schwierige Lage verschärft die schlechte Kommunikation der Kirche in Deutschland. Statt Klarheit und Orientierung gibt es oft nur vage Aussagen und politische Rhetorik. Wer so spricht, erreicht niemanden.

Ein falscher Fokus

Wenn Bätzing ernsthaft glaubt, eine Flagge am Reichstag könne ein entscheidendes Zeichen sein, dann zeigt das, wie sehr die Kirche den Fokus verloren hat. Symbole allein retten keine Kirche. Nur die Rückkehr zum Evangelium kann das.

Zurück zum Wesentlichen

Die Kirche hat nur dann eine Zukunft, wenn sie wieder den Glauben verkündet, die Sakramente erklärt und Seelsorge ernst nimmt. Menschen brauchen Christus, nicht Symbolpolitik.

Alles andere ist Ablenkung.

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1 Kommentar

  1. Ist Bätzing überhaupt noch wirklich katholisch oder auf Irrwegen? Ich finde es sehr bedenklich, was er so insgesamt sagt. Schade, dass der Heilige Vater in Rom kein Deutsch spricht, sonst würde er Bätzing schon die passenden Takte dazu sagen.

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