StartGlaubenMitgliederschwund in Österreich: Kardinal Parolin ruft zur Neuevangelisierung auf

Mitgliederschwund in Österreich: Kardinal Parolin ruft zur Neuevangelisierung auf

Erstmals bezeichnen sich weniger als die Hälfte der Bevölkerung Österreichs als katholisch. Vor dem Hintergrund dieses dramatischen Rückgangs hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die Kirche vor Ort zu intensiven Anstrengungen in der Neuevangelisierung aufgerufen. Bei einem Treffen mit österreichischen Medienvertretern im Vatikan betonte er die Notwendigkeit, den Glauben gemeinsam neu lebendig zu machen und dabei besonders die Rolle der Medien als „Boten der Hoffnung“ zu stärken.

Neuevangelisierung in Österreich: Katholikenanteil fällt erstmals unter 50 Prozent

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat die katholische Kirche in Österreich angesichts eines deutlichen Mitgliederverlusts zu neuen Impulsen in der Glaubensvermittlung aufgefordert. Bei einem Treffen mit österreichischen Medienschaffenden im Vatikan verwies Parolin auf die jüngsten Zahlen, wonach Ende 2024 nur noch 4,557 Millionen Menschen in Österreich der katholischen Kirche angehören. Damit sinkt der Anteil der katholischen Bevölkerung erstmals unter 50 Prozent. Parolin appellierte „an das ganze Volk Gottes, Hirten wie Laien, darüber nachzudenken, wie es um die Zukunft des Glaubens und der Kirche in Österreich bestellt ist und in Einheit und Treue mit dem Nachfolger Petri in der Gemeinschaft der universalen Kirche nach Wegen der Neuevangelisierung zu suchen“, so der Kardinalstaatssekretär.

Eine besondere Rolle falle hier den Medienleuten und Presseverantwortlichen zu, die als „Boten der Hoffnung“ nicht nur im Heiligen Jahr „Multiplikatoren der frohen Botschaft des Evangeliums“ seien. Er erinnerte auch an eine Rede von Papst Leo, der im vergangenen Mai vor Medienschaffenden aus aller Welt zu einer anderen Art der Kommunikation abseits „der Verwirrung eines lieblosen, oft ideologischen oder parteiischen Sprachgebrauchs“ aufrief.

Medien sollen Hoffnung stiften

Im Gespräch mit kirchlichen Medienschaffenden unterstrich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin die zentrale Verantwortung der Medien, Menschen miteinander zu verbinden und Hoffnung zu schenken. Besonders katholische Journalisten rief er zu einer positiven und konstruktiven Berichterstattung auf. Ebenso wies Parolin auf die gestiegene Polarisierung hin und warnte vor einer zunehmenden Aggression in der Gesellschaft.

Gleichzeitig steige jedoch das Bedürfnis nach Gemeinschaft und Inklusion. Vor diesem Hintergrund plädierte er dafür, dass Medien nicht nur informieren, sondern auch bilden und Menschen aus der Isolation herausführen sollten. Erfreuliche Zeichen im kirchlichen Leben sieht Parolin im Anstieg von Erwachsenentaufen und Jugendtaufen in vielen Ländern. Für eine gelingende Neuevangelisierung sei es entscheidend, den Glauben gemeinsam zu leben und zu teilen, führte der Kardinalstaatssekretär aus.

Künstliche Intelligenz mit Verantwortung nutzen

Zugleich warnte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vor den Risiken einer zunehmenden „Technologisierung“ des Menschen durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). In diesem Zusammenhang betonte er, dass die Kirche sich intensiv mit den Herausforderungen der KI auseinandersetzen müsse, um deren positive Potenziale zum Wohle aller zu nutzen. Die größte Gefahr sieht Parolin darin, dass der Mensch durch die Technologie seine Beziehung zu Mitmenschen und zu Gott verlieren könnte. Doch er mahnte zu einer ausgewogenen Sichtweise und dämpfte überängstliche Sorgen. „Man muss oft mehr Angst vor der menschlichen Intelligenz haben als vor der künstlichen.“

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1 Kommentar

  1. Ich muss zugeben daß ich Jahrelang den Glauben verloren hatte. Ich wurde aber auch nicht sehr gläubig erzogen.
    Jetzt bin ich Mitte 30 und habe mich langsam wieder an den Glauben rangetastet. Einfach für mich, ohne das ich es jemanden erzählt habe.

    Nur Gott und ich.
    Es war das beste was ich machen konnte.

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