StartChristenverfolgungNigeria: 265 Entführte nach Angriff auf katholische Schule weiter in Geiselhaft

Nigeria: 265 Entführte nach Angriff auf katholische Schule weiter in Geiselhaft

In Nigeria bleiben nach einem Überfall auf die katholische St.-Mary-Schule in der Diözese Kontagora 265 Menschen, darunter 239 Kinder, in den Händen bewaffneter Täter. Der Ortsbischof Bulus Dauwa Yohanna vermutet Lösegeldforderungen als Motiv. Bereits 50 Kinder konnten entkommen und zu ihren Familien zurückkehren. Papst Leo XIV. äußerte sich am Sonntag besorgt über die Entführungen und rief Gläubige weltweit dazu auf, für die Geiseln und ihre Familien zu beten und dafür, dass Kirchen und Schulen stets sichere Orte der Hoffnung bleiben.

Angriff auf katholische Schule in Kontagora

Am 21. November griffen bewaffnete Täter die katholische St.-Mary-Schule in der Gemeinde Papiri im nordwestlichen Bundesstaat Niger an. Nach Angaben der Diözese Kontagora wurden dabei 315 Menschen verschleppt, darunter überwiegend Kinder. 50 der entführten Kinder konnten bereits fliehen und kehrten zu ihren Familien zurück. Noch immer werden 265 Personen vermisst, darunter 239 Grundschüler, 14 Schüler der Sekundarstufe und 12 Mitarbeiter, die meisten davon Internatsschüler.

Der Bischof von Kontagora, Bulus Dauwa Yohanna, äußerte die Vermutung, dass es den Entführern in erster Linie um Lösegeld gehe. Die Diözese arbeitet intensiv mit Sicherheitskräften zusammen, um die Geiseln wohlbehalten zurückzubringen, und bittet die Bevölkerung um Ruhe, Gebet und Unterstützung der Rettungsmaßnahmen.

Bereits zuvor waren in einer weiteren Schule der Diözese 25 Schülerinnen und ein Pfarrer verschleppt worden. Bewaffnete Banden wählen gezielt Bildungseinrichtungen als Ziel aus, da Schulen in ländlichen Gebieten, insbesondere im Nordwesten Nigerias als strategisches Ziel nutzen. In Reaktion auf die Entführungen sagte Präsident Bola Tinubu alle internationalen Verpflichtungen ab.

Papst Leo XIV. ruft zum Gebet für entführte Kinder und Jugendliche auf

Papst Leo XIV. zeigte sich bei seiner Messe zum Heiligen Jahr für die Chöre auf dem Petersplatz tief besorgt über die Lage in Afrika. Angesichts der Entführungen von Priestern, Gläubigen und vor allem zahlreichen Kindern in Nigeria und Kamerun äußerte er großen Schmerz für die Betroffenen und deren Familien. Er appellierte an die Gläubigen weltweit: „Beten wir für diese unsere Brüder und Schwestern und dafür, dass Kirchen und Schulen immer und überall Orte der Sicherheit und Hoffnung bleiben.“

Beim Mittagsgebet am Sonntag versammelten sich laut Vatikan rund 60.000 Menschen auf dem Petersplatz. Papst Leo dankte den teilnehmenden Sängerinnen und Sängern aus aller Welt, die zum Heiligen Jahr für die Chöre gekommen waren, und richtete Grüße an weitere Pilger, unter anderem aus der Ukraine: „Nehmt die Umarmung und das Gebet dieses Platzes mit nach Hause!“

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