Rund 16.000 junge Katholiken aus den USA haben am Freitag Papst Leo XIV. bei der National Catholic Youth Conference (NCYC) in Indianapolis in einer Online-Veranstaltung getroffen. Bei der Veranstaltung ermutigte Papst Leo die Jugendlichen, Sorgen im Gebet an Jesus zu übergeben, aufeinander zu hören und sich nicht von Ängsten überwältigen zu lassen. Dabei betonte er zugleich die Bedeutung persönlicher Begegnung: Technologie könne eine kleine persönliche Geste nicht ersetzen, so der Pontifex.
Papst Leo XIV.: Nicht von Sorgen überwältigen lassen
Am Freitag traf Papst Leo XIV. rund 16.000 US-amerikanische Jugendliche, die sich im Rahmen der NCYC in einem Football-Stadion in Indianapolis versammelt hatten. Während der NCYC kamen tausende junge Katholiken, Seelsorger, Geistliche und Ehrenamtliche aus den gesamten USA für drei Tage des Gebets, der Bildung, der Gemeinschaft und der Feier zusammen. Das Online-Treffen mit dem Papst bezeichneten die Organisatoren schon im Vorfeld als „historischen Moment“. Es sei „eine bedeutende Gelegenheit, die Fürsorge und Aufmerksamkeit der Weltkirche für ihre Stimmen, Erfahrungen und Hoffnungen zu spüren“, so die Veranstalter. Die Teilnahme des Papstes werteten sie als Zeichen, „dass die Jugend der Kirche am Herzen liegt und dass ihre Stimmen zählen“.
Bei der Veranstaltung erinnerte Papst Leo an die Verheißung Jesu an Petrus aus dem Matthäusevangelium, die zur Kernbotschaft des Online-Treffens wurde: „Die Pforten der Unterwelt werden die Kirche nicht überwältigen“ (Mt 16,18). Jesus beschütze, führe und liebe immer seine Kirche, betonte Leo und blickte auf seine Wahl zum katholischen Oberhaupt zurück. „An dem Tag, als ich zum Papst gewählt wurde, habe ich gesagt: ‚Gott liebt uns … und das Böse wird nicht siegen. Wir sind alle in den Händen Gottes.‘“ Die Kirche bereite sich auf die Zukunft vor, indem sie dem treu bleibt, was Jesus heute von uns verlange, führte der Pontifex aus. „Er hat uns gesagt, wir sollten uns nicht von Sorgen überwältigen lassen, sondern zuerst nach dem Reich Gottes suchen und darauf vertrauen, dass alles andere sich fügen wird.“
Zugleich betonte der Pontifex die Bedeutung des Zuhörens für die Zukunft der Kirche. Es sei wichtig, „den Stimmen aller Gläubigen – einschließlich der jungen Menschen – aufmerksamer zuzuhören“, so Leo weiter. „Wenn wir auf eine betende Weise miteinander sprechen und einander zuhören, können wir darauf vertrauen, dass Jesus mit uns geht, auch wenn der Weg vor uns nicht klar ist.“
Papst bei Online-Treffen: Technologie kann persönliche Beziehung nicht ersetzen
In einer Online-Fragerunde beantwortete er außerdem zahlreiche Fragen von Jugendlichen. Dabei riet er ihnen, Sorgen im Gebet an Jesus zu übergeben und offen mit Freunden über Gedanken und Gefühle zu sprechen. „Ein echter Freund ist nicht nur jemand, mit dem man gerne zusammen ist …“ Wenn das Leben „verwirrend oder schwierig“ werde, sollten junge Menschen zudem keine Scheu haben, Unterstützung zu suchen.
Zum Thema Technologie warnte Papst Leo davor, dass digitale Medien „niemals echte, persönliche Beziehungen ersetzen“ könnten. „Einfache Gesten – eine Umarmung, ein Händedruck, ein Lächeln – sind für das Menschsein unverzichtbar“, betonte er.
Mit leichter Skepsis äußerte er sich auch zu Online-Messen: Sie könnten hilfreich sein, wenn eine persönliche Teilnahme verhindert sei. „Doch tatsächlich vor Ort zu sein – für die Eucharistie, das Gebet und die Gemeinschaft – ist entscheidend für unsere Beziehung zu Gott und zueinander. Technologie kann verbinden, ersetzt aber nicht die physische Anwesenheit.“
