StartVaticanPapst Leo XIV. stärkt Priester im diplomatischen Dienst: „Leidenschaftliche Jünger Christi“

Papst Leo XIV. stärkt Priester im diplomatischen Dienst: „Leidenschaftliche Jünger Christi“

Am Montagnachmittag des 17. November 2025 empfing Papst Leo XIV. im Vatikan die Priester, die in den Päpstlichen Vertretungen weltweit im diplomatischen Dienst tätig sind. Im Rahmen des Jubiläums der Hoffnung ermutigte er sie, trotz ihrer internationalen Aufgaben stets mit der Kirche und den Völkern verbunden zu bleiben. Dabei betonte er die Bedeutung geistlicher Verwurzelung, den Dienst „mit dem Volk Gottes“ und die Inkulturation als Ausdruck leidenschaftlicher Jüngerschaft – besonders in schwierigen und konfliktreichen Kontexten.

Nähe zum Volk Gottes als Grundlage des diplomatischen Dienstes

Papst Leo XIV. erinnerte die Priester im diplomatischen Dienst daran, dass ihre internationale Tätigkeit nicht zur Isolation von Kirche und Menschen führen darf. Ihr Auftrag, die pastorale Präsenz des Papstes in den Ländern zu vertreten, sei herausfordernd und verlange „ein brennendes Herz für Gott und ein offenes Herz für die Menschen“. Besonders hob er hervor, dass ihr Dienst stets „mit dem Volk Gottes“ geschehen müsse, und dankte ihnen dafür, dass sie dem Ruf gefolgt seien, alles zurückzulassen, um das Evangelium zu verkünden.

Ein zentrales Anliegen des Papstes war die geistliche Verwurzelung, das „Sentire cum Ecclesia“ – das Mitfühlen mit der Kirche. Er warnte vor den Gefahren von Entwurzelung und Isolation im internationalen Umfeld. Die Priester sollten „dem kirchlichen Leib und der Geschichte der Völker eingepfropft“ bleiben. Das gelte sowohl „dem, aus dem ihr kommt, als auch denen, zu denen ihr gesandt werdet.“ Weiter mahnte er: „Wenn dieses Zugehörigkeitsgefühl schwindet, stellt sich die Demotivation ein: Dann werden wir wie Bäume ohne Wurzeln. Wenn der Baum jedoch nicht aufhört, den Lebenssaft zu empfangen, kann er auch anderswo verpflanzt werden und so neue Früchte tragen.“

Leidenschaftliche Jüngerschaft und Inkulturation im Dienst

Papst Leo XIV. ermutigte die Priester, sich nicht als distanzierte Beobachter, sondern als „leidenschaftliche Jünger Christi“ in ihre jeweiligen Lebens- und Arbeitskontexte einzubringen. Er betonte, dass Inkulturation keine bloße folkloristische Anpassung sei, sondern aus dem aufrichtigen Wunsch entstehe, sich den Menschen und Kulturen, denen sie dienen, zu widmen. Besonders gedachte er jener Priester, die unter schwierigen Bedingungen in Konflikt- oder Armutsregionen tätig sind, und riet ihnen in Zeiten der Entmutigung, die Worte des heiligen Augustinus „Pondus meum, amor meus“ – „Meine Last ist meine Liebe“ – im Herzen zu tragen.

Abschließend mahnte der Papst, die Kapelle in den Vertretungen als spirituelles Zentrum zu sehen, wo das Licht des Tabernakels „Schatten und Unruhe vertreiben“ kann und die Priester zu „Pilgern der Hoffnung“ werden – gerade dort, wo den Völkern Gerechtigkeit und Frieden fehlen.

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