StartVaticanPapst Leo XIV.: „Stellung beziehen“ – Kern der christlichen Hoffnung

Papst Leo XIV.: „Stellung beziehen“ – Kern der christlichen Hoffnung

Im Rahmen der Sonderaudienzen zum Heiligen Jahr empfing Papst Leo XIV. auf dem Petersplatz Tausende Pilger und rief sie zu entschlossenem Engagement gegen Ungerechtigkeit auf. In seiner Katechese vor den zahlreichen Pilgern, darunter Teilnehmer des Jubiläums der Chöre und Choräle, betonte Papst Leo, dass christliche Hoffnung nicht Passivität bedeute, sondern gegen Ungerechtigkeiten und für die Würde des Menschen „Stellung zu beziehen“. Abschließend würdigte er zudem die Bedeutung liturgischer Musik und dankte den rund 35.000 angereisten Sängerinnen und Sängern für ihren Dienst.

Christliche Hoffnung verlangt Engagement und Einsatz

Zu Beginn seiner Katechese erinnerte Papst Leo XIV. die Pilger an den Grund ihrer Reise nach Rom. Für viele sei sie die Erfüllung einer tiefen Sehnsucht, so Leo. Dabei betonte er, dass Gott die Gläubigen persönlich begleite, zugleich aber fordere: „Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückverlangt.“

Der Papst machte deutlich, dass der Frieden, den Jesus schenke, kein Zustand der Ruhe sei, sondern ein „Feuer“, das Einsatz und Engagement abverlange. „Angesichts von Ungerechtigkeiten, Ungleichbehandlung, wo die Menschenwürde mit Füßen getreten wird, wo den Schwachen das Wort entzogen wird: Stellung beziehen“, führte der Pontifex aus. Wahre christliche Hoffnung zeige, dass es nicht so weitergehen könne wie bisher.

Als konkretes Vorbild nannte Leo XIV. die US-amerikanische Sozialaktivistin Dorothy Day (1897–1980). Sie habe die Ungleichheiten ihrer Zeit erkannt und sich für Arbeiter und Migranten eingesetzt. Ihr Handeln verbinde Denken, Fühlen und praktisches Tun: Sie schrieb, regte zum Nachdenken an und half direkt in der Gemeinschaft. So zeige sich, dass Hoffen auch heißt, Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen.

Papst Leo XIV. würdigt Chöre anlässlich des Gedenktags der Heiligen Cäcilia

Die Audienz stand ganz im Zeichen des Jubiläums der Chöre und Choräle, an dem an diesem Wochenende rund 35.000 Pilger aus 117 Ländern teilnahmen. Der Papst dankte den Sängerinnen und Sängern für ihren Einsatz in den Gemeinden und hob die besondere Bedeutung von Musik und Gesang im liturgischen Leben hervor: Sie seien eine Form des Gebets, die das Schöne erfahrbar mache und die Herzen im Lob vereine.

Besonders grüßte er die Chöre an ihrem Gedenktag der Heiligen Cäcilia, Patronin der Musik, und wünschte ihnen, dass ihr Engagement gesegnet und unterstützt werde. Zum Abschluss der Audienz überraschte eine Kapelle auf dem Petersplatz den Papst mit einem Minikonzert, das er mit Applaus würdigte. Am Abend sollten über 100 der für das Jubiläum registrierten Chöre in mehr als 90 Kirchen Roms die Messe musikalisch gestalten.

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