StartVaticanPapst Leo XIV. warnt vor Fake News und „falscher Propaganda der Aufrüstung“

Papst Leo XIV. warnt vor Fake News und „falscher Propaganda der Aufrüstung“

Als Schande für die Menschheit bezeichnete Papst Leo XIV. die verschiedenen Kriegshandlungen – etwa im Nahen Osten, in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt. Im Rahmen eines Treffens mit Teilnehmern der Päpstlichen Hilfswerke für die Ostkirche (ROACO) kritisierte er zudem die Tendenz zur Aufrüstung und das Verbreiten von Fake News, auf denen viele Kriege basieren. Er mahnte zu größerer Wachsamkeit.

„Menschen dürfen nicht wegen Fake News sterben“

Das Völkerrecht sei durch das „Gesetz des Stärkeren, mit dem Eigeninteressen legitimiert werden“, ersetzt worden. Dies sei „wirklich traurig“, „des Menschen unwürdig, beschämend für die Menschheit und für die Verantwortlichen der Nationen“, betonte Papst Leo XIV.

Vor Vertretern der Päpstlichen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO) zeigte sich der Papst besorgt über die wachsende Zahl bewaffneter Konflikte. Dabei ging er jedoch nicht auf die NATO-Länder ein, die eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets auf fünf Prozent des BIP beschlossen haben. Dennoch hinterfragte er die Tendenz zur Aufrüstung: „Wie kann man nach Jahrhunderten der Geschichte glauben, dass Kriegshandlungen Frieden bringen und sich nicht gegen jene wenden, die sie führen?“ Weiter fragte das katholische Oberhaupt, wie man ohne Zusammenhalt, „ohne eine vom Gemeinwohl beseelte Gesamtvision, an die Grundlagen für die Zukunft denken“ könne.

Scharf kritisierte er eine „falsche Propaganda der Aufrüstung“. Die ganze Menschheit sei aufgerufen, die wahren Gründe der Konflikte zu erkennen und die falschen Nachrichten zurückzuweisen. „Menschen dürfen nicht wegen Fake News sterben“, unterstrich der Pontifex. Immer weniger Menschen seien sich im Klaren darüber, „wie viel Geld in die Taschen der Todeshändler fließt“. Geld, „mit dem Krankenhäuser und Schulen gebaut werden könnten, mit dem aber die bereits errichteten zerstört werden“.

Jesus treu zu bleiben – ein Weg aus der Gewalt

Papst Leo XIV. zeigte drei Wege auf, um der Spirale der Gewalt zu entkommen: Beten, Helfen und Christus bezeugen. Jeder Mensch sei aufgerufen, „jede erschütternde Nachricht und jedes verstörende Bild in ein Gebet der Fürbitte zu verwandeln“. Die konkrete Unterstützung – etwa durch Organisationen wie ROACO – bleibe unverzichtbar. Doch noch wichtiger sei das persönliche Zeugnis des Glaubens. „Es ist der Ruf, Jesus treu zu bleiben, ohne sich in den Fangarmen der Macht zu verfangen“, so der Papst.

Würdigend blickte Leo auf die Gläubigen des Orients, die trotz Verfolgung und Krieg in ihren Heimatländern für Frieden werben und ein Zeugnis als Jünger und Zeugen Christi geben. Besonders hob er die spirituelle Kraft der Ostkirchen hervor, deren Liturgien, Lieder und gelebter Glaube ein Reichtum für die katholische Kirche seien. Auch die Arbeit der ROACO und deren Partner in den Konfliktregionen lobte der Papst: „Ihr seid die Sauerstoffflasche der vom Krieg erschöpften Ostkirchen.“

Abschließend äußerte Papst Leo XIV. mit einem Zitat des heiligen Johannes Paul II. den Wunsch, dass die katholische Kirche „mit beiden Lungenflügeln atmet“ – mit Ost und West.

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