Zum 40. Jahrestag der Legalisierung von Abtreibungen in Spanien hat die linke Regierung ein neues Informationsportal unter dem Namen „quieroabortar.org“ („Ich will abtreiben“) vorgestellt. Gesundheitsministerin Mónica García bezeichnete vorgeburtliche Kindstötungen dabei als ein „universelles Recht“ und eine „Frage der Gerechtigkeit“. Das Portal soll Frauen landesweit über ihre Rechte, gesetzliche Regelungen und regionale Unterschiede beim Zugang zur Abtreibung informieren. Auf Antrag der rechten Partei VOX verpflichtete die Stadt Madrid städtische Einrichtungen, die Abtreibungen durchführen, dazu, über das sogenannte „Post-Abortion-Syndrom“ zu informieren.
Linke Regierung will Abtreibung flächendeckend erleichtern
Die Gesundheitsministerin kritisierte bei der Veranstaltung zum 40-jährigen Bestehen der Abtreibungslegalisierung die Unterschiede zwischen Spaniens autonomen Regionen beim Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen als „inakzeptabel“. Gemeinsam mit dem Gleichstellungsministerium kündigte sie die Einrichtung der Website quieroabortar.org an, die Frauen in ganz Spanien einheitliche Informationen über rechtliche Schritte und verfügbare Anlaufstellen bieten soll.
Auf der Startseite des Portals heißt es: „Wir erklären dir Schritt für Schritt, wie du in Spanien eine Abtreibung vornehmen lassen kannst.“ Zugleich wird darauf hingewiesen, dass das Gesetz zwar landesweit gilt, die Umsetzung jedoch regional unterschiedlich ist. Nach aktuellem Recht sind Abtreibungen bis zur 14. Woche ohne Angabe von Gründen möglich. In bestimmten Fällen, etwa bei gesundheitlichen Risiken für Mutter oder Kind, ist ein Schwangerschaftsabbruch sogar bis zur 22. Woche erlaubt.
Neues Abtreibungs-Portal soll Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen vereinfachen
Gesundheitsministerin Mónica García bezeichnete den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen als „universelles Recht“ und betonte die Bedeutung sexueller und reproduktiver Gesundheit für Frauen. Neben Informationen über gesetzliche Regelungen finden sich auf der Website auch Hinweise zu regionalen Unterschieden, medizinischen Verfahren sowie persönliche Erfahrungsberichte. Ergänzt wird das Angebot durch eine Hotline und einen WhatsApp-Dienst. Minderjährige unter 16 Jahren benötigen weiterhin die Zustimmung eines Erziehungsberechtigten.
García kritisierte, dass Entscheidungen über Mutterschaft in Spanien oft vom sozialen Status abhängig seien. Daher müsse der Zugang zu Abtreibung als Frage der öffentlichen Gesundheit und sozialen Gerechtigkeit behandelt werden. Sie kündigte an, dem Abbau bestehender regionaler Hürden entschlossen entgegenzutreten.
Madrid beschließt Aufklärung über Post-Abortion-Syndrom
Einen Tag nach dem Start der Abtreibungs-Website beschloss Madrid auf Initiative der rechtskonservativen Partei Vox, städtische Einrichtungen zur Bereitstellung von Informationen über das sogenannte Post-Abortion-Syndrom (PAS) zu verpflichten. Vox-Abgeordnete Carla Toscano forderte ein Ende des „Schweigens“ über die psychischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen.
Unter dem Begriff PAS werden psychische Belastungen wie Schuldgefühle, Depressionen oder tiefe Traurigkeit zusammengefasst, die bei Frauen nach einem Abbruch auftreten können. Kritiker werfen der Regierung vor, diese Aspekte im öffentlichen Diskurs bewusst auszublenden, und fordern mehr Aufklärung über mögliche emotionale und psychische Langzeitfolgen. Vergleichbar ist das PAS mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und geht mit Symptomen wie Schuld- und Schamgefühlen, Depressionen oder tiefer Traurigkeit einher.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man ein Leben einfach so beenden kann.
Wer kann sich denn bitteschön abends in sein Bett legen und noch ruhig schlafen?
Meine Kinder sind mein ganzer Stolz, niemals könnte ich in dieser verantwortung leben.