Mit einem feierlichen Gottesdienst in Essen hat Bischof Franz-Josef Overbeck den katholischen Monat der Weltmission in Deutschland eröffnet. Unter dem Leitwort „Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“ rief er zu weltweiter Solidarität, der Verteidigung der Menschenwürde sowie zur Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auf. Die diesjährige Aktion des Hilfswerks missio steht besonders im Zeichen der Unterstützung für zwei asiatische Länder.
Myanmar und die Philippinen im Fokus der diesjährigen Weltmission
Die diesjährige Solidaritätsaktion zum Monat der Weltmission richtet ihren Blick besonders auf Myanmar und die Philippinen. Die beiden asiatischen Länder leiden unter den Folgen von Bürgerkrieg, schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen und verheerenden Naturkatastrophen. Die vom katholischen Hilfswerk missio organisierte Kampagne will gezielt Hilfe leisten und den Menschen vor Ort Hoffnung schenken. Höhepunkt der Aktion ist die weltweite Kollekte am Weltmissionssonntag, dem 26. Oktober.
Die Aktion steht unter dem Leitwort „Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen“. In Bezug auf dieses Motto rief Bischof Franz-Josef Overbeck beim bundesweiten Eröffnungsgottesdienst in Essen dazu auf, in einer von Krisen geprägten Welt die Hoffnung nicht aufzugeben und sich für den Schutz von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit einzusetzen. „Es ist ein hohes Gut“, mahnte er. Die Gäste aus Myanmar wüssten aus eigener Erfahrung, was das Fehlen von Gerechtigkeit bedeutet. Bischof Overbeck warnte, dass die Gefahr in diesen „gefährlichen Zeiten“ groß sei, falsch abzubiegen. In der Geschichte Deutschlands sei dies bereits einmal mit „horrenden Folgen“ geschehen, so der Bischof mit Blick auf den Zweiten Weltkrieg.
Am Weltmissionssonntag werden mehr als 100 päpstliche Missionswerke weltweit Spenden für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den ärmsten Bistümern sammeln. Die Unterstützung kommt insbesondere den Seelsorgerinnen und Seelsorgern zugute, die sich unter schwierigsten Bedingungen für ihre Gemeinden engagieren. In Deutschland wird die Aktion durch missio Aachen und missio München zu einem ganzen Monat der Solidarität ausgeweitet.
Christliche Hoffnung als Antwort auf die Herausforderungen der Zeit
Bischof Franz-Josef Overbeck warnte beim bundesweiten Gottesdienst in der Essener Kirche St. Bonifatius eindringlich vor den Gefahren eines „enthemmten Populismus“, der apokalyptische Krisenszenarien entwirft, um gezielt bestimmte Menschengruppen zu entmenschlichen, zu vertreiben oder gar zu vernichten. In einer solchen Atmosphäre sei die christliche Botschaft der Hoffnung in besonderer Weise herausgefordert, so der Essener Bischof.
Mit Blick auf die zentralen Anliegen der diesjährigen Weltmission nahm der Präsident von missio Aachen, Pfarrer Dirk Bingener, insbesondere Myanmar in den Blick. Die Kirche vor Ort begleite die Bevölkerung, leiste humanitäre Hilfe und gebe trotz aller Widrigkeiten Hoffnung. „Unsere Gäste aus Myanmar sind Vorbilder, weil man an ihnen erkennen kann, was es heißt, Pilger der Hoffnung zu sein“, betonte er. Ihr Zeugnis könne auch die Kirche in Deutschland stärken und inspirieren.
Es sollte viel mehr Menschen geben wie in Myanmar.
Bei uns hier dreht sich die Welt viel zu schnell und man schätzt nicht mehr das Wesentliche.
Man möchte immer das was gerade nicht greifbar ist, anstatt die kleinen Dinge im Leben zu schätzen.