StartGlaubenWarnung für Rom: „Neuer Anfang“-Gründer warnt vor Absegnung der Synodalkonferenz

Warnung für Rom: „Neuer Anfang“-Gründer warnt vor Absegnung der Synodalkonferenz

Der Publizist Bernhard Meuser warnt eindringlich vor einer Bestätigung der vor wenigen Tagen verabschiedeten Satzung der geplanten Synodalkonferenz durch den Vatikan. Meuser, Mitinitiator des Youcat-Projekts und Gründer der Initiative „Neuer Anfang“, sieht im deutschen Synodalen Weg keine echte kirchliche Synode, sondern eine Täuschung der Gläubigen, der Öffentlichkeit und der Kirche. Eine mögliche Zustimmung aus Rom wertet Meuser als riskanten Schritt, der die Autorität des Heiligen Stuhls beschädigen und das Vertrauen vieler Gläubiger endgültig erschüttern könnte.

Synodalkonferenz: eine große Täuschung

Nach Ansicht Bernhard Meusers gehört zum Wesen eines echten synodalen Prozesses der geistliche Konsens – nicht das Überstimmen oder Ausgrenzen Andersdenkender. Eine Synode, so erinnert er unter Verweis auf Kardinal Kurt Koch, sei kein parlamentarisches Ringen um Mehrheiten, sondern ein gemeinsames Hören auf den Heiligen Geist, geprägt von Mut, Demut und Gebet.

Umso schärfer fällt seine Kritik am deutschen Synodalen Weg aus. Viele Gläubige, so Meuser, seien in dem Glauben gelassen worden, an einer kirchlich legitimierten Synode mitzuwirken, obwohl es dafür weder eine offizielle Grundlage noch echte Entscheidungskompetenzen gegeben habe. Stattdessen habe sich ein kleiner Kreis selbst ermächtigt, zentrale Weichenstellungen vorzunehmen. Getäuscht worden seien nicht nur die Gläubigen „von ihren vermeintlichen Laienvertretern, denen es (mindestens auch) um Funktionärsmacht und Hoheit über die Kasse ging“, sondern auch eine Öffentlichkeit, der man Reue und Reformbereitschaft signalisierte, während man mit „gesellschaftspolitischer Ergebenheit um Kreditwürdigkeit bettelte“.

Besonders schwer wiegt für Meuser der Vorwurf, dass dabei sogar das ethische Fundament christlicher Anthropologie zugunsten einer permissiven Sexualmoral aufgegeben worden sei. Der Beschluss einer neuen Satzung für eine „Synodalkonferenz“ erscheine vor diesem Hintergrund als weiterer Versuch, „eine Art kirchlichen Parlamentarismus“ in die kirchliche Ordnung einzupassen – für Meuser kein Ausdruck echter Synodalität, sondern die Festigung einer funktionärsgetriebenen Oligarchie.

Meuser: Zustimmung „eine Toleranz der Lüge“

Nach Meusers Einschätzung sei dem Vatikan das „doppelbödige Spiel“ des Synodalen Wegs längst nicht entgangen. In Rom habe man sehr genau registriert, wie deutsche Vertreter – namentlich genannt Bischof Georg Bätzing – öffentlich Positionen vertreten hätten, die ihnen vom Heiligen Stuhl zuvor klar untersagt worden seien. Dennoch hofften die Vertreter des Reformprozesses darauf, dass ihr politisches Kalkül aufgehe: Liberale Forderungen sollten gewissermaßen durch die Hintertür kirchenoffiziell werden – nicht, weil Rom überzeugt sei, sondern weil es genervt und aus staatspolitischer Klugheit nachgebe.

Besonders deutlich wird er, wenn es um die möglichen Konsequenzen eines vatikanischen „Ja“ geht. „Eine Zustimmung Roms wäre der Verrat an den eigenen Grundlagen in der Ekklesiologie und der Sexualethik. Es wäre die Toleranz der Lüge.“ Zwar räumt Meuser ein, dass die Versuchung groß sei: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bemühe sich seit Jahren um die Wahrung des Gesichts der deutschen Bischöfe und könnte angesichts der öffentlichen Stimmung sowie möglicher politischer und innerkirchlicher Spannungen vor einem klaren Nein zurückschrecken. Die Folge wäre jedoch: „Der ‚Schwarze Peter‘ läge bei Rom. Die fraglichen Bischöfe wären bis auf die Knochen blamiert.“

Für Meuser wäre ein solches Zugeständnis nichts Geringeres als eine „Lüge aus Staatsraison“. Es würde die Kirche in die „große Täuschung“ hineinziehen und das Vertrauen vieler Gläubiger endgültig zerstören – gerade jener, die ohnehin bereits mit einem Austritt ringen. Dass die nun eingereichte Satzung, versehen mit „barocken Bücklingen“ und betont orthodoxen Formeln, den Widerstand in Rom brechen soll, hält er für den wiederholten Versuch, die kirchliche Zentrale auszutricksen und ein neues machtpolitisches System zu etablieren, das wenig mit echter Synodalität gemein hat.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

- Advertisment -

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

Kostenfrei
Ansehen