StartWeltWeltfrauentag: Erzbischof Koch fordert Respekt für vielfältige Lebensentscheidungen

Weltfrauentag: Erzbischof Koch fordert Respekt für vielfältige Lebensentscheidungen

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch rief die Politik am Weltfrauentag, dem 8. März, dazu auf, Frauen stärker zu unterstützen. Hierfür sei es wichtig, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und die Vielfalt ihrer Lebenswege zu respektieren und zu fördern. Organisationen wie der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) betonen, dass Frauenrechte weltweit zunehmend bedroht seien – auch in Deutschland. KDFB-Präsidentin Anja Karliczek hob zudem hervor, dass es dort, wo Frauenrechte missachtet werden, keine stabile Gesellschaft geben könne.

Weltfrauentag: Vielfältige Lebensweisen respektieren

Erzbischof Heiner Koch rief die Politik mit Blick auf die Regierungsbildung zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für Frauen auf. Dabei betonte er, dass diese Verbesserungen auch bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung eine zentrale Rolle einnehmen sollten. Es sei wichtig, Frauen sowohl in der Gesellschaft als auch in der Kirche stärker zu unterstützen, damit diese den Herausforderungen und Möglichkeiten in ihrem Leben gerecht werden können, erklärte er in einem Beitrag für den RBB-Hörfunk. Dabei appellierte er, die verschiedenen Lebensweisen, die Frauen für sich wählen, nicht nur am Weltfrauentag zu respektieren und zu fördern. „Sei es im Beruf, als Mutter, in einem gesellschaftlichen oder kirchlichen Engagement oder auf andere Weisen, die sie für ihr Leben wählen“, hob er die Vielfalt hervor.

Diese Diversität der Lebensentscheidungen leistet einen großen Beitrag zur Gesellschaft, und daher sei es essenziell, sie zu schützen und anzuerkennen, so Koch. Der Weltfrauentag sollte ein Moment sein, um innezuhalten und sich der damit verbundenen Verantwortung bewusst zu werden. Zugleich betonte der Erzbischof, dass die Förderung und Unterstützung von Frauen mehr erfordert als nur symbolische Gesten – es bedarf konkreter Maßnahmen. Sein Aufruf richtet sich sowohl an die Politik, die Gesellschaft als auch an die Kirche. Jeder Bereich müsse seiner Verantwortung gerecht werden und Frauen in ihren unterschiedlichen Rollen respektieren und ihnen durch gestärkte Rahmenbedingungen mehr Möglichkeiten zur Teilhabe und Selbstbestimmung schaffen.

Kochs Appell richtet sich sowohl an die Politik als auch an die Gesellschaft und die Kirche, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, Frauen in ihren unterschiedlichen Rollen wertzuschätzen und ihnen durch verbesserte Rahmenbedingungen mehr Möglichkeiten zur Teilhabe und Selbstbestimmung zu schaffen.

Frauenrechte weltweit unter Bedrohung

Nach der Meinung des Entwicklungshilfswerks Misereor und des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) seien Frauenrechte weltweit zunehmender Bedrohung ausgesetzt. So müssten Frauen und Mädchen Diskriminierung und anhaltender Gewalt ertragen, nennen sie Bedrohungen in einer gemeinsamen Mitteilung am Freitag. Zwangsehen, der Ausschluss von Bildung sowie sexualisierte Gewalt, sowohl in der realen Welt, als auch im Internet sind große Gefahren.

„Wo Frauenrechte missachtet werden, gibt es keine stabile Gesellschaft“, warnte KDFB-Präsidentin Anja Karliczek. Dies gelte auch für Deutschland, wo es 2023 nach offiziellen Angaben über 180.000 weibliche Opfer häuslicher Gewalt gab. Dieser Wert stellt einen Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Besonders häufig würde dabei auf soziale Medien zurückgegriffen, um Frauen einzuschüchtern und aus öffentlichen Debatten zu verdrängen.

Anlässlich des Weltfrauentages kritisieren die Organisationen, dass die Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zwar in Deutschland ratifiziert wurde, ihre Umsetzung jedoch weiterhin unzureichend ist. „Prävention, Schutz und Strafverfolgung dürfen keine leeren Versprechen bleiben“, erklärte Karliczek. Sowohl Misereor als auch der KDFB werten das jüngst verabschiedete Gewaltschutzgesetz als wichtigen Schritt.

Der Weltfrauentag erinnert an den Fortschritt und die Herausforderungen in der Gleichberechtigung von Frauen. Er dient als Plattform für Appelle zur weiteren Verbesserung.

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