StartRegionalMünsteraner Bischof Genn tritt in den Ruhestand

Münsteraner Bischof Genn tritt in den Ruhestand

Papst Franziskus nahm das Rücktrittsgesuch des Münsteraner Bischofs, Felix Genn, an. Das gab der Vatikan an diesem Sonntag bekannt. Am 6. März wurde Bischof Genn 75 Jahre alt und erhielt Gratulationen des Luxemburger Kardinals Jean-Claude Hollerich. Am Sonntag, 9. März, wurde der Bischof nach 16-jähriger Amtszeit mit einem Gottesdienst im St.-Paulus-Dom in Münster verabschiedet.

Letztes Hirtenwort an die Gläubigen

Am 6. März erreichte Bischof Genn das Alter von 75 Jahren, wonach katholische Bischöfe angehalten sind, dem Papst ihren Rücktritt anzubieten. Wie der Vatikan am Sonntag bekannt gab, nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des Münsteraner Bischofs an. Zuvor wandte sich Bischof Genn am Samstag in einem letzten Hirtenwort an die Gläubigen seiner Diözese. Darin dankte er ihnen für das Glaubenszeugnis, das sie ihm geschenkt haben. In seinem Hirtenwort verwies er darauf, dass jeder Getaufte „bei allen Unterschieden in den Diensten und Ämtern eins“ seien. Sie seien mit gleicher Würde begabt, hätten aber auch eine gleiche Sendung erhalten. „Zeugnis für diese Liebe Gottes zu geben gegen alle Verlogenheit, Verlorenheit und gegen alle Hoffnungslosigkeit“.

Bereits im Oktober des vergangenen Jahres, bei der Weltsynode, an der Bischof Genn teilnahm, hätten die Armen im Mittelpunkt der Überlegungen gestanden. Die Kirche sei besonders im Dienst und im Leben mit den Armen das, was sie sein soll, erklärte Bischof Genn. Er betonte, dass es für ihn eine große Herausforderung bleibe, die Armen in den Mittelpunkt der Gemeinde zu stellen. In diesem Umgang zeige sich am stärksten, „ob wir Jüngerinnen und Jünger Christi sind, die mit derselben Liebe, mit der er uns geliebt und zu seinen Freunden erwählt hat, weiter lieben“.

In der Kirche benötige es zwar auch Verwaltung und Strukturen, doch nicht als Selbstzweck, sondern gefüllt mit der Botschaft der Liebe Gottes zu den Menschen. Es seien Verwaltung und Strukturen in der Kirche notwendig, „um Arme zu empfangen, um nicht im Luxusabteil zu fahren, sondern in der solidarischen Karawane Gott entgegenzugehen“, betonte Bischof Genn. Ein liebevoller Umgang miteinander und mit Fremden sei bei „allen notwendigen Grenzen“ notwendig.

Dankesgottesdienst für Bischof Genn in der Kathedrale von Münster

Weiter zeigte sich Bischof Genn dankbar für „viele lebhafte Zeugnisse der Liebe“, die er in seiner Amtszeit als Münsteraner Bischof erlebt habe. Es gebe ihm Hoffnung und Zuversicht, „als Pilger der Hoffnung die nächsten Jahre mit Ihnen zu gehen“, so Genn. „Auch das stärkt mich, Sie darin zu bestärken, die Wirklichkeit der Taufe als den Sieg über den Tod zu bedenken und sich nicht entmutigen zu lassen von der Angst, durch die Liebe verbraucht zu werden.“

Bevor Bischof Genn 2009 Bischof von Münster wurde, war er Bischof von Essen. Von 2009 bis 2021 leitete er bei der Deutschen Bischofskonferenz die Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste. Ab 2013 war er Mitglied des vatikanischen Dikasterium für die Bischöfe, das die Ernennung von Bischöfen in den Diözesen der Weltkirche vorbereitet. Im Rahmen der Weltsynode zur Synodalität leitete Genn eine Studiengruppe, die sich mit dem Amt des Bischofs beschäftigte. Der Generalrelator der Synode, Kardinal Jean-Claude Hollerich aus Luxemburg, hob in einem Dankesschreiben anlässlich des 75. Geburtstags des Bischofs die wertvollen Impulse hervor, die Genn aufgrund seines tiefgehenden Erfahrungshorizonts in die Diskussionen eingebracht hatte.

Am 9. März verabschiedete die Gemeinde den Münsteraner Bischof mit einem Gottesdienst im St.-Paulus-Dom nach 16-jähriger Amtszeit. Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hob Genns klare Positionierungen sowie seinen Humor hervor. „Das alles gelingt nur auf der soliden Grundlage seines Glaubens und seines theologischen Denkens. Wer Felix Genn erlebt, diskutiert mit einem Menschen, der viele Fragen an seine Kirche hat, der aber nie im Glauben verzweifelt ist“, so Bischof Bätzing. Genns „positive Ausstrahlung, diese Freude am Evangelium“, hätten ihn ebenso beeindruckt wie Genns Schlagfertigkeit bei theologischen Themen, erzählte Bischof Bätzing in einem Grußwort während des Gottesdienstes.

VERWANDTE ARTIKEL

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Beliebteste

Neue Kommentare

GodMag

Kostenfrei
Ansehen