StartWeltAnschlag auf Bahnhof in Pakistan fordert mehr als 20 Tote

Anschlag auf Bahnhof in Pakistan fordert mehr als 20 Tote

Bei einem Anschlag auf einen Bahnhof in Quetta, Pakistan, sind am Samstagmorgen nach Angaben der Rettungskräfte und Polizei mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere Personen wurden mit Verletzungen in nahegelegene Krankenhäuser zur medizinischen Versorgung gebracht, teilten die Sprecher der Polizei mit. Weiter berichteten sie, dass sich die Explosion gegen 8:45 Uhr Ortszeit ereignete. Zu diesem Zeitpunkt warteten Dutzende Menschen am Bahnsteig auf einen Zug. Die verbotene Separatistengruppe „Balochistan Liberation Army“ (BLA) übernahm die Verantwortung für den Anschlag.

„Befreiungsarmee für Belutschistan“ verübt Selbstmordanschlag

Belutschistan mit der Hauptstadt Quetta ist eine der ärmsten Regionen Pakistans, an der Grenze zu Afghanistan sowie dem Iran. Ein schwerer Selbstmordanschlag der verbotenen militanten Gruppe BLA (Befreiungsarmee für Belutschistan), die sich kurz nach der Tat zu dem Anschlag bekannten, erschütterte die Region. Das Attentat sei gezielt auf eine Einheit der pakistanischen Armee verübt worden, so die BLA. Dies bestätigte auch der Generalinspekteur der Polizei, Mouzzam Jah Ansari. Der Anschlag richtete sich gegen Armeeangehörige, die von der Infanterieschule zurückkehrten und am Bahnhof auf ihren Zug nach Punjab warteten.

Die BLA ist seit Jahren die aktivste Separatistengruppe, die in der Region Belutschistan Angriffe auf Sicherheitskräfte in Pakistan und den umliegenden Regionen verübt. Belutschistan ist aufgrund des großen Rohstoffreichtums an Kupfer und Erdgas hart umkämpft. Denn neben der „Befreiungsarmee für Belutschistan“ ist auch die islamistische Terrororganisation Taliban in der Region aktiv. Die Kämpfe der Separatistengruppen um Unabhängigkeit und Autonomie nahmen besonders nach der chinesischen Investition in die Region zu. China entwickelt im Rahmen des Projekts „Neue Seidenstraße“ eine wichtige Infrastruktur durch den Hafen Gwadar. Viele Experten sehen in der chinesischen Investition den Hauptgrund für die steigende Gewalt, da die Separatisten befürchten, dass der Großteil der Einnahmen aus den Rohstoffen nach China fließt.

Anschlag auf unschuldige Menschen

Nach dem schweren Anschlag auf den überfüllten Bahnhof von Quetta geht die Polizei von einem Selbstmordanschlag aus. Zunächst wurde vermutet, dass die Detonation von einem herrenlosen Gepäckstück ausgegangen sei, doch nach aktuellen Erkenntnissen geht die Polizei von einem Selbstmordanschlag aus, berichtet ein Ermittler vor Ort. Auf Videos in den sozialen Netzwerken ist das Ausmaß des Anschlags zu erkennen. Die Fahrgäste, die am Bahnsteig warteten, liefen nach der Explosion, die einen riesigen Feuerball erzeugte, in Panik über das zerstörte Bahnhofsgelände.

Der Ministerpräsident der Region Belutschistan zeigte sich sichtlich schockiert und verurteilte den Angriff aufs Schärfste. In einer Mitteilung sprach er davon, dass das Ziel zwar das Militär gewesen sei, aber der Anschlag zahlreiche Arbeiter, Zivilisten, Frauen und Kinder getroffen habe. Er bezeichnete den Anschlag als einen Angriff auf unschuldige Menschen.

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