Anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums der Enzyklika von Johannes Paul II. „Evangelium vitae“ über den Wert und die Unantastbarkeit des Lebens veröffentlichte das Dikasterium für Laien, Familie und Leben ein Dokument darüber, wie kirchliche Prozesse zur Förderung einer Pastoral des Lebens eingeleitet werden können. Darin warnt der Präfekt des Dikasteriums, Kardinal Kevin Farrell, unter dem Titel „La vita è sempre un bene“ – „Das Leben ist immer gut“, dass die Würde des Menschen zunehmend nicht mehr zähle. Das Dokument, dessen Titel aus einem Zitat aus „Evangelium vitae“ besteht, verfolgt das Ziel, eine Pastoral des menschlichen Lebens zu fördern. Denn somit unterstützt das Laien-Dikasterium den Schutz und die Verteidigung des menschlichen Lebens unter den verschiedenen geografischen und kulturellen Herausforderungen.
Das Leben ist ein schützenswertes Gut
„Das Leben ist immer ein Gut (Evangelium vitae, 31)“, beginnt Kardinal Kevin Farrell, Präfekt des zuständigen Dikasteriums, in der Arbeitshilfe „Das Leben ist immer ein Gut. Prozesse für eine Pastoral des menschlichen Lebens (LEV 2025)“. In dem am Montag, 24. März, zum 30. Jahrestag der Enzyklika Evangelium vitae veröffentlichten Dokument betont er den Schutz, den das Leben benötigt. Weiter schreibt Kardinal Farrell in der Einleitung, dass es in einer Zeit durch Kriege „schwerster Verletzungen der Würde des Menschen“, besonders gegen Frauen, Kinder vor und nach der Geburt, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, alte Menschen, Arme und Migranten, nötig sei, „einer echten Pastoral des menschlichen Lebens Gestalt zu geben“. Denn so sei es möglich, die Praxis umzusetzen, „was auch in der jüngsten Erklärung Dignitas infinita des Dikasteriums für die Glaubenslehre in Nr. 1“ bekräftigt ist.
„Eine unendliche Würde (Dignitas infinita), die unveräußerlich in ihrem Wesen begründet ist, kommt jeder menschlichen Person zu, unabhängig von allen Umständen und in welchem Zustand oder in welcher Situation sie sich auch immer befinden mag.“ Weiter verdeutlichte er, dass das Leben eines jeden Mannes und einer jeden Frau „stets geachtet, geschützt und verteidigt“ werden müsse. Der Grundsatz sei schon allein durch die Vernunft erkennbar und müsse „in jedem Land, in jedem Dorf, in jedem Haus“ Einzug erhalten, betont er weiter.
Laien-Dikasterium fordert die Förderung der Würde eines jeden Menschen
Das Dokument ist das Ergebnis eines ständigen Dialogs mit den Bischöfen, erklärt Dario Gervasi, stellvertretender Sekretär des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben. Die Hauptempfänger des pastoralen Schreibens seien Bischöfe, „die bei ihren häufigen Ad-Limina-Besuchen beim Heiligen Stuhl“ die Wichtigkeit des Einsatzes für den Schutz und die Förderung des Lebens und der Würde jeder menschlichen Person betonten. In einem gemeinsam vom Laien-Dikasterium und den Leitern der Familien- und Lebensbüros weltweit organisierten Webinar stießen sie den Entwicklungsprozess der Pastoral für das menschliche Leben im Kontext der neuesten Impulse aus dem Dokument Dignitas infinita an.
Im Rahmen dieses Prozesses bietet die Arbeitshilfe einen Vorschlag, der zugleich Anregungen liefert, wie die synodale Methode der Unterscheidung im Geist auf die zahlreichen Fragen anzuwenden ist, die das menschliche Leben betreffen. Sie zeigt auch auf, wie man diese in den verschiedenen geografischen und kulturellen Kontexten verteidigen, bewahren und fördern kann. Weiter führte Gervasi aus, dass sie in einem gemeinsamen Dialog den Weg jeder Diözese unterstützen wollen, „damit sie die notwendigen Mittel für eine wirksamere Ausbildung der Laien investieren und das Bewusstsein der neuen Generationen für den Wert des menschlichen Lebens stärken kann.“
