Zum 400. Mal trafen sich die polnischen Bischöfe zur Bischofskonferenz. Dabei stellte sich die Polnische Bischofskonferenz entschieden gegen die geplante Reform des Schulsystems und des Religionsunterrichts. Die Bischöfe äußerten ihre Kritik an den angekündigten Änderungen des Ministeriums für nationale Bildung, insbesondere an der Reduzierung der wöchentlichen Unterrichtsstunden von zwei auf eine Stunde sowie der Vorgabe, den Religionsunterricht ausschließlich vor oder nach den Pflichtfächern anzubieten. Weiter beschäftigten sich die Bischöfe mit der Priesterausbildung, kirchlichen Medien und dem Schutz von Kindern und Jugendlichen.
Schwerpunktthemen: Priesterausbildung und Religionsunterricht
Die Bischöfe betonten in ihrer Mitteilung erneut, dass die geplanten Änderungen gegen geltende Vereinbarungen zwischen dem Staat und den Kirchen verstoßen. „Bei der Einführung dieser Änderungen hat das Ministerium für nationale Bildung rechtswidrig gehandelt“, erklärten die Bischöfe und betonten, dass der Gesetzesvorschlag zur Kürzung der Unterrichtsstunden „die gesetzlich vorgeschriebene Vereinbarung mit den Kirchen und religiösen Vereinigungen nicht berücksichtigt hat“. Da die polnischen Bischöfe die Reduzierung der Unterrichtsstunden und die Zusammenlegung der Klassen für ungerecht erachten, werde die Polnische Bischofskonferenz alle rechtlichen Schritte einleiten, um den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen zu schützen.
Weiter blickten die Bischöfe auf die Ausbildung von Priestern sowie die kontinuierliche Fortbildung des Klerus. Hier präsentierten die Bischöfe ein neues Modell der Priesterausbildung. Diese Reform berücksichtige moderne Herausforderungen und die veränderte gesellschaftliche Realität. Das Ziel sei es, die Priester besser auf die vielfältigen Aufgaben vorzubereiten. Zudem diskutierten die Bischöfe über eine umfassende Reorganisation der katholischen Medien. Eine solche Reorganisation sei geplant, um die Wirksamkeit und Reichweite zu erhöhen, erklärte Erzbischof Tadeusz Wojda SAC, Vorsitzender der Bischofskonferenz. So hätten die Bischöfe beschlossen, dass die katholischen Medien „reorganisiert werden sollen, damit sie noch effektiver sind, damit sie möglichst viele gute Früchte tragen und gut gelesen werden“, erklärte der Vorsitzende.
Missbrauch: Entwurf zur Gründung einer unabhängigen Kommission
Ein weiteres wichtiges Thema der Vollversammlung war der Schutz von Minderjährigen in der katholischen Kirche. Die Bischofskonferenz kündigte die Gründung einer unabhängigen Expertenkommission an, die sich mit Fällen von sexuellem Missbrauch befassen soll. Der Entwurf für diese Kommission wurde vorgestellt und eingehend diskutiert. Die Bischöfe unterstrichen die Notwendigkeit dieser Initiative, brachten jedoch zahlreiche Anmerkungen und Vorschläge ein, um die Struktur der Kommission weiter zu präzisieren.
Zum Abschluss der Vollversammlung versicherten die polnischen Bischöfe Papst Franziskus ihre Verbundenheit und ihr Gebet. Am 13. März feierten sie eine Heilige Messe zu seinen Ehren und übermittelten ihm eine Grußbotschaft zum 12. Jahrestag seiner Wahl zum Papst. In ihrer Botschaft hoben sie ihn als Vorbild in der Nachfolge des heiligen Franz von Assisi hervor und als Hirten, der Gottes Liebe zu den Menschen, insbesondere den Bedürftigsten, verkörpere.