Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kardinal Víctor Manuel Fernández wiesen Spekulationen über einen möglichen Amtsverzicht des Papstes zurück. Kardinal Parolin sagte gegenüber Corriere della Sera, dass das Einzige, was zähle, die Gesundheit des Heiligen Vaters, seine Heilung und seine Rückkehr in den Vatikan sei. Mögliche Gerüchte über einen Rücktritt des Papstes bezeichnete der Kardinal als „sinnlose Spekulation“. Ähnlich äußerte sich der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Manuel Fernández. Er wies gegenüber La Nación Forderungen nach einem Papstrücktritt zurück.
„Gesundheit des Heiligen Vaters, seine Gesundheit, seine Rückkehr“
Im Interview mit der Zeitung Corriere della Sera wies Kardinal Pietro Parolin mutmaßliche Rücktrittsgedanken des Papstes zurück. Das alles erscheine ihm als „sinnlose Spekulation“. „Jetzt denken wir an die Gesundheit des Heiligen Vaters, seine Genesung, seine Rückkehr in den Vatikan“, erklärte Parolin. Das seien die einzigen Dinge, die zählten, betonte er. Damit reagierte er auf Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des Papstes, der weiter im Gemelli-Krankenhaus behandelt werden muss.
Kardinal Parolin, der erst vor einigen Tagen von einem Besuch aus Burkina Faso zurückgekehrt war, ließ den Heiligen Vater wissen, dass er ihn im Krankenhaus besuchen werde, wenn er es für nötig halte. Bisher sei es aber nicht nötig gewesen, stellte der Kardinal klar. Für den Papst sei es besser, wenn er geschützt bleibe und so wenig Besuch wie möglich empfangen müsse, um sich ausruhen zu können. Dadurch würden die Therapien effektiver werden, erklärte Kardinal Parolin. „Gott sei Dank sind die Nachrichten aus der Gemelli-Klinik ermutigend, er erholt sich. Sie haben ihm Büro-Unterlagen geschickt, und das bedeutet, dass er gute Fortschritte macht“, äußerte er sich zum Gesundheitszustand des Papstes.
Kardinal Fernández: „Ich sehe kein Vorkonklave-Klima“
Nach falschen Berichten über Papst Franziskus und die derzeit herrschende besondere Atmosphäre äußerte sich Parolin vorsichtig. „Ehrlich gesagt muss ich sagen, dass ich nicht weiß, ob es solche Manöver gibt“, so Parolin. Er werde auf jeden Fall versuchen, sich „darauszuhalten“. Doch er glaube, dass es normal sei, in solchen Situationen unkontrollierte Gerüchte oder unangemessene Bemerkungen zu verbreiten. „Es ist sicher nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Ich glaube jedoch nicht, dass es eine besondere Bewegung gibt, und bis jetzt habe ich nichts dergleichen gehört“, erklärte Parolin.
Ähnlich reagierte der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Víctor Manuel Fernández, gegenüber der argentinischen Tageszeitung La Nación. Es habe keinen Sinn, dass einige Gruppen auf einen Amtsverzicht des Papstes drängten. „Das haben sie in den letzten Jahren schon mehrmals getan.“ Doch es könne sich nur um „eine völlig freie Entscheidung des Heiligen Vaters handeln“, damit sie gültig sei. Weiter erklärte er: „Ich sehe kein Vorkonklave-Klima, ich sehe nicht mehr Gerede über einen möglichen Nachfolger als vor einem Jahr – also nichts Besonderes“. Für ihn sei es wichtig, dass der Körper des Papstes gut auf die derzeitige Therapie reagiert habe.