StartVaticanTrauer im Vatikan - Kardinal Angelo Amato ist tot

Trauer im Vatikan – Kardinal Angelo Amato ist tot

Große Trauer herrscht im Vatikan nach dem Tod von Kardinal Angelo Amato. Der langjährige Präfekt der Römischen Selig- und Heiligsprechungskongregation (2008-2018) verstarb am Silvestertag im Alter von 86 Jahren. Papst Franziskus würdigte den aus Süditalien stammenden Ordensmann der Salesianer Don Boscos, wie Vatikan-Medien berichten. Amato habe sich viele Jahre hinweg großzügig und mit großem Feingefühl für das Evangelium eingesetzt, erklärte der Papst. Besonders würdigte der Pontifex die theologische Kompetenz, mit der der Ordensmann im Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechung wirkte. In seine Amtszeit fielen einige bedeutende Entscheidungen, wie beispielsweise die Heiligsprechung von Mutter Teresa. Vier Jahrzehnte lang diente Amato als Mitglied der Salesianer Don Boscos dem Heiligen Stuhl.

Kardinal Angelo Amato: Priesterweihe nach Kapitänslaufbahn

Papst Franziskus würdigte den Verstorbenen in einem Beileidstelegramm, in dem er den Tod bekanntgab. So lobte Papst Franziskus in seinem Schreiben das „erbauliche Zeugnis dieses geistlichen Sohnes des heiligen Johannes Bosco“. Amato wirkte nach der Aussage des Papstes „viele Jahre lang mit menschlicher Raffinesse“ und engagierte sich für das Evangelium und die Kirche. Der Papst vertraue darauf, „dass er, begleitet von Maria, der Helferin der Christen, und den Heiligen und Seligen, die er zur Herrlichkeit der Altäre geführt hat, zum ewigen Mahl im Himmel willkommen geheißen wird“. In seinem Beileidsschreiben an den Übergangsleiter des Salesianerordens, Stefano Martoglio, hob er den „priesterlichen Geist und die theologische Vorbereitung“ Amatos hervor. Viele Jahre wirkte der Kardinal in der damaligen Kongregation für die Glaubenslehre und der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.

Doch zunächst wählte Amato eine andere Karrierelaufbahn. Der italienische Ordensmann wurde am 8. Juni 1938 in einer Schiffsbauerfamilie in Molfetta (Provinz Bari) geboren. Durch die Familie an Schiffe gewöhnt, schlug er zunächst die Kapitänslaufbahn ein. Später jedoch entschied er sich für den Eintritt in den Salesianerorden. Im Jahr 1956 legte er seine erste Ordensprofess ab und erhielt 1967 die Priesterweihe.

Studienaufenthalte in verschiedenen Ländern

Sein wissenschaftlicher Werdegang führte ihn in verschiedene Länder. So promovierte er 1974 an der Päpstlichen Universität Gregoriana zum Doktor der Theologie. Daraufhin wurde er als Dozent für dieses Fach berufen. Außerdem führte ihn seine akademische Laufbahn nach Griechenland. Als Stipendiat des Patriarchats von Konstantinopel in Thessaloniki erforschte er die orthodoxe Theologie. Nach seiner Rückkehr nach Rom unterrichtete er Christologie an der Theologischen Fakultät der Päpstlichen Salesianer-Universität. Dort war er von 1981 bis 1987 sowie von 1994 bis 1999 Dekan und von 1997 bis 2000 zudem Vizerektor.

Auch in Washington studierte Amato. Nach seinem Studienaufenthalt in den USA wurde er zum Berater der Kongregation für die Glaubenslehre ernannt. Zusätzlich engagierte er sich als Berater der Päpstlichen Räte zur Förderung der Einheit der Christen und des interreligiösen Dialogs sowie der Päpstlichen Internationalen Marianischen Akademie. 1999 wurde er zum Sekretär der neu organisierten Päpstlichen Akademie für Theologie ernannt und übernahm zudem die Herausgeberschaft der neu gegründeten theologischen Zeitschrift „Path“. Im Dezember 2002 berief Johannes Paul II. ihn als Sekretär an die Glaubenskongregation und weihte ihn im Januar 2003 zum Bischof. 2010 verlieh ihm Benedikt XVI. die Kardinalspurpur, und Papst Franziskus bestätigte ihn 2013 für eine zweite Amtszeit. Kurz vor seinem 80. Geburtstag im Jahr 2018 legte der Kurienkardinal dieses Amt nieder.

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