StartWeltÜberschwemmungen in Argentinien: Papst bekundet seine Nähe

Überschwemmungen in Argentinien: Papst bekundet seine Nähe

Schwere Unwetter mit extremen Regenfällen trafen die Küstenstadt Bahía Blanca in Argentinien am Freitag, 7. März. Bereits jetzt ist die Zahl der Todesopfer auf 16 angestiegen und könnte noch weiter steigen. Denn bei den örtlichen Behörden gingen mehr als 100 Vermisstenmeldungen ein. Nach Angaben des vatikanischen Presseamtes sei Papst Franziskus über die schweren Überschwemmungen in Argentinien informiert worden, woraufhin er den Flutopfern seine Nähe bekundete.

Überschwemmungen in Argentinien fordern mehr als ein Dutzend Tote

Die für Freitagnachmittag erwartete schwere Sturmfront mit heftigen Regenfällen traf die argentinische Küstenstadt Bahía Blanca mit voller Wucht. Außergewöhnliche Niederschlagsmengen führten zu katastrophalen Überschwemmungen, die Häuser und Geschäfte fluteten. Ganze Viertel der Hafenstadt, die rund 600 km südlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires liegt, wurden zu Inseln und waren durch überflutete Straßen abgeschnitten. Hunderte Menschen der 350.000-Einwohner-Stadt mussten ihre Wohnungen verlassen. Derzeit vermelden die Behörden mindestens 16 Todesopfer. Doch nachdem mehr als 100 Vermisstenmeldungen eingingen, könnte die Zahl weiter steigen. Der Großteil der Todesopfer seien „sehr alte Menschen, die in Alten- oder Pflegeheimen untergebracht waren“, erklärte Bürgermeister Federico Susbielles.

Nach Aussagen der Ministerin für Nationale Sicherheit, Patricia Bullrich, sei Bahía Blanca „zerstört“. Neben den Straßen wurde auch das José-Penna-Krankenhaus der Küstenstadt überflutet und musste evakuiert werden. Zahlreiche Aufnahmen in Online-Netzwerken zeigen Krankenschwestern und Pfleger, die Babys in Sicherheit brachten. Mehr als 1200 Menschen seien evakuiert worden, erklärte die Stadtverwaltung.

Heftige Regenfälle „ein klares Beispiel für den Klimawandel“

Die heftigen Regenfälle, die auch für großflächigen Stromausfall sorgten, begannen am Freitagmorgen. Der regionale Sicherheitsminister Alonso spricht von einem beispiellosen Ereignis. Innerhalb von acht Stunden sei in der Küstenstadt so viel Regen gefallen, wie sonst in einem Jahr, sagte Alonso. Neben den Überschwemmungen in Argentinien berichten örtliche Medien von Plünderungen. Bei den Flutopfern war die Stimmung angespannt. Dies spürten Sicherheitsministerin Bullrich sowie Verteidigungsminister Luis Petri am Samstag am eigenen Leib. Als sie ein betroffenes Viertel besuchten, wurden sie von wütenden Anwohnern hinausgeworfen. „Gestern Abend hätten Sie hier sein müssen“, ist in einem ebenfalls in den sozialen Netzwerken verbreiteten Online-Video zu hören. Auch versuchten Bewohner, Bullrich unter den Worten „Werde du mal nass“ so lange in die Fluten zu zerren, bis die Polizei eingriff und die Sicherheitsministerin rettete.

Für Andrea Dufourg, Direktorin für Umweltpolitik der Stadt Ituzaingó bei Buenos Aires, ist das Extremwetter-Ereignis ein „klares Beispiel für den Klimawandel“. Sie warnt davor, dass sich solche Geschehnisse in Zukunft wiederholen könnten. „Wir haben keine andere Wahl, als Städte vorzubereiten, Bürger aufzuklären und wirksame Frühwarnsysteme einzurichten“, betonte sie.

Papst betet für die Opfer der Überschwemmung in Argentinien

Für den Wiederaufbau der Stadt stellt die Regierung in Buenos Aires Hilfsgelder in Höhe von zehn Milliarden Peso (8,5 Millionen Euro) bereit. Doch nach Schätzungen und Berichten des Bürgermeisters der Stadt beläuft sich der Gesamtschaden auf umgerechnet 370 Millionen Euro. Ausläufer des Sturms trafen auch Buenos Aires, wo es aber zu keinen größeren Schäden kam. Argentiniens Präsident Javier Milei rief zu einer dreitägigen Staatstrauer für die Opfer auf.

Papst Franziskus sei über die Ereignisse in der Küstenstadt Bahía Blanca informiert worden und wolle den betroffenen Menschen seine Nähe ausdrücken, teilte das vatikanische Presseamt mit. Bahía Blanca zählt nicht zur Erzdiözese Buenos Aires, die Jorge Mario Bergoglio von 1998 bis zur Papstwahl 2013 leitete. Die Stadt besitzt einen der größten Häfen Argentiniens.

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