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Waffenstillstand im Libanon: Ein Zeichen der Hoffnung

Auch wenn die Situation weiter angespannt bleibt, gibt der vereinbarte Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon vielen Menschen Zuversicht und Hoffnung. Für die Libanesen war der Ausruf des Waffenstillstands „ein Seufzer der Erleichterung und ein Zeichen der Hoffnung“, erklärt Priester und Präsident von Caritas Libanon, Michel Abboud. Doch so groß die Freude über den Waffenstillstand nach der monatelangen Gewalt ist, so sehr fürchten die Menschen die baldige Rückkehr des Krieges. UNICEF begrüßt unterdessen den Waffenstillstand und hofft auf ein Ende der blutigen und tödlichen Gewalt.

Waffenstillstand im Libanon als politische Chance?

Wir wissen aus der Vergangenheit, dass ein Waffenstillstand nicht das Ende des Krieges bedeutet, so der Karmeliterpater Michel Abboud. Denn der aktuelle Waffenstillstand beruht auf vereinbarten Bedingungen. So könnte der Konflikt zwischen Israel und den Hisbollah-Kämpfern jederzeit wieder neu entfachen. Davor haben viele Menschen Angst, sagte Abboud. Und dennoch stellt sich die Frage, ob der Waffenstillstand nicht auch eine Chance für das Land sein könnte, sich politisch neu zu ordnen und für Stabilität zu sorgen. Ähnlich äußerte sich auch Libanons Premier Najib Mikati. Er bezeichnete den Waffenstillstand im Libanon als Gelegenheit, zur Souveränität zurückzufinden und die präsidiale Lähmung zu durchbrechen. So gut das auch klingt, bleibt Abboud dennoch skeptisch. Denn die Entscheidung würde nicht bei den Libanesen liegen, sondern von außen getroffen werden, erklärte er.

Kinder benötigen Stabilität, Hoffnung und Infrastruktur

UNICEF begrüßt den Waffenstillstand im Libanon und wirft einen Blick auf die verheerenden Zahlen der betroffenen Kinder. Der mehr als ein Jahr andauernde Krieg forderte viele Menschenleben, so auch das Leben von mehr als 240 unschuldigen Kindern. 1400 wurden körperlich verwundet und viele mehr leiden unter der derzeitigen Situation. Fehlende Infrastruktur, fehlendes Wasser, Nahrungsmittelknappheit und unzureichende medizinische Versorgung sind große Probleme für alle Menschen im Libanon. Besonders katastrophal ist die Zerstörung von Bildungseinrichtungen, sodass es für mehr als 2 Millionen Kinder nicht möglich ist, zur Schule zu gehen.

Deshalb sieht UNICEF im Waffenstillstand nicht nur eine Chance, die Gewalt zu beenden, sondern auch mit dem Wiederaufbau wichtiger Infrastruktur zu beginnen. So müsse auch ein Weg gefunden werden, um das Wohlergehen von Kindern und Familien zu sichern, heißt es in einer Mitteilung. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen appelliert an „alle Parteien, ihren Verpflichtungen nachzukommen, das Völkerrecht einzuhalten und mit der internationalen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, um den Frieden aufrechtzuerhalten, damit den Kindern eine bessere Zukunft gewährleistet wird.“

Caritas sieht Gefahren im Waffenstillstand im Libanon

Viele Menschen kehren nach dem Waffenstillstand in ihre Dörfer zurück. Doch hier lauern die Probleme. So stellen zurückgelassene Sprengkörper für die Menschen im Süden Libanons weiterhin große Gefahren dar, erklärt der Präsident der Caritas. Deshalb wurde die Bevölkerung davor gewarnt, in bestimmte Regionen nicht zurückzukehren. Zudem denkt die Hilfsorganisation schon an die Zeit nach der Krise, wie Abboud erklärt. „Sie wissen ja, dass es eine Krise nach der Krise gibt“, sagte der Pater. Wie können die Menschen in ihren zerstörten Häusern weiterleben? Aktuell sind die Schulen, die wieder geöffnet werden müssen, Auffanglager für die Geflüchteten, schildert er ein weiteres Problem.

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