StartImpulseTag der Organspende: Bischof Overbeck: „Tat der Nächstenliebe“

Tag der Organspende: Bischof Overbeck: „Tat der Nächstenliebe“

Am heutigen Samstag ist der bundesweite Tag der Organspende. Anlässlich des Aktionstags ruft Bischof Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen und Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz, zum Mithelfen auf. Er erinnert daran, dass viele Menschen darauf hoffen, ein lebenswichtiges Spenderorgan zu erhalten. Die Wartelisten seien lang, betonte der Bischof in einer Pressemitteilung, und unterstrich, dass es deshalb „hoch willkommen“ sei, „wenn möglichst viele Menschen sich dafür entscheiden, mittels eines Organspendeausweises ihre Bereitschaft zu dokumentieren, im Falle ihres eigenen Todes als Organspender zur Verfügung zu stehen.“ Aus christlicher Perspektive sei das ein Akt der Nächstenliebe.

Tag der Organspende seit 1983

Seit 42 Jahren erinnert der Tag der Organspende an die Dringlichkeit der Spende. An dem Aktionstag stehen bewegende Schicksale verschiedener Menschen im Mittelpunkt, die entweder selbst Organe gespendet oder als Empfänger ein neues Leben geschenkt bekommen haben. Unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“ findet die zentrale Veranstaltung zum deutschlandweiten Aktionstag in diesem Jahr in Regensburg statt. Mit einem bunten Programm wird in der Regensburger Innenstadt am 7. Juni auf das Thema aufmerksam gemacht. Ein wesentlicher Bestandteil der Veranstaltung sind ein ökumenischer Dankgottesdienst sowie die Aktion „Geschenkte Lebensjahre“. Außerdem stehen Informationsstände und Aktionsflächen zur Verfügung, an denen sich Interessierte beraten lassen können.

Nach aktuellen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es bis Ende Mai deutschlandweit 426 postmortale Organspender. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 44 Spenden. Auch in Bayern ist ein leichter Anstieg zu erkennen, doch derzeit lassen die Zahlen noch keine Rückschlüsse auf einen allgemeinen Trend zu.

Vorbereitung und Begleitung in der Trauer

Der Essener Bischof betonte zugleich, dass man diesen Eingriff in die Integrität des Körpers auch nach dem Tod verantworten müsse. Es dürfe nicht verschwiegen werden, dass der Eingriff möglicherweise die medizinische Betreuung im Sterbeprozess verändert. Dies könnte für die Angehörigen eine Zumutung sein, mahnte der Bischof.

Durch die Organentnahme werde das Trauern um einen geliebten Menschen nicht leichter. Hier könnte jedoch eine gute Vorbereitung und Begleitung helfen. Für eine bessere Trauerbewältigung komme es besonders darauf an, „klar und deutlich zu wissen, dass das, was geschieht, im Sinne des Verstorbenen ist“, unterstrich Overbeck.

Glaube an die Auferstehung gründet sich auf der Hoffnung, dass das menschliche Leben bei Gott seine Vollendung erfährt – selbst wenn es durch Krankheit belastet ist. „Dabei bleibt der Blick nicht beim Leid stehen: Christlicher Glaube ermutigt dazu, Schmerz nicht einfach hinzunehmen, sondern nach Möglichkeiten der Besserung zu suchen“, so der Essener Bischof. Die Organspende könne in diesem Zusammenhang „einen wichtigen Beitrag“ leisten. Seit 1983 erinnern Selbsthilfegruppen jedes Jahr am ersten Samstag im Juli daran, wie bedeutsam das Thema Organspende ist.

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