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Bibelsonntag: Papstmesse im Petersdom

Am Vormittag des 26. Januar, dem von Papst Franziskus eingeführten Bibelsonntag des Wortes Gottes, feierte der Pontifex eine Messfeier. Dabei beauftragte er 40 Männer und Frauen weltweit als Lektoren. Seit der Kirchenrechtsänderung im Jahr 2021 ist dieser liturgische Dienst auch für Laien möglich. „Das Wort Gottes ist lebendig“, sagte Franziskus in seiner Predigt. „Es begleitet uns durch die Jahrhunderte und durch die Kraft des Heiligen Geistes wirkt es in der Geschichte“, fuhr er fort und betonte, dass der Herr seinem Versprechen stets treu bleibe und es aus Liebe zum Menschen halte. In der Papstmesse am Bibelsonntag erklärte Franziskus, dass Jesus selbst das lebendige Wort sei, „in dem die ganze Heilige Schrift ihre vollständige Erfüllung findet“. Gläubige seien heute in der Heiligen Liturgie seine Zeitgenossen, fuhr er fort.

Evangelium: Ein lebendiges und verlässliches Wort

„Erfüllt von Staunen öffnen auch wir unsere Herzen und unseren Verstand, um auf ihn zu hören, denn ‚er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden‘“, erläuterte der Pontifex. Die Bibel erinnere an Christus und sein Werk, während der Geist es in unserem Leben und in der Geschichte vergegenwärtige. Durch das Lesen der Heiligen Schrift erhalte man nicht nur Informationen über Gott, sondern empfange vielmehr den Geist, „der uns an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat. So erwartet unser vom Glauben entzündetes Herz hoffnungsvoll das Kommen des Reiches Gottes.“ Während der Messe blickte der Papst auf das Sonntagsevangelium und erläuterte die „fünf Handlungen“, „die die Sendung des Messias kennzeichnen“.

Zunächst sei er gesandt, „den Armen eine frohe Botschaft zu bringen“, erklärte der Pontifex und sagte weiter: „Das zweite Wirken Christi besteht darin, den Gefangenen die Entlassung zu verkünden.“ Mit der dritten Handlung erfülle Jesus die Weissagung und schenke den Blinden das Augenlicht. Dabei handele es sich um die „Augen des Herzens“, „die oft von den Verlockungen der Macht und der Eitelkeit geblendet sind“. Die vierte Handlung bestehe darin, „die Zerschlagenen in Freiheit zu setzen“. Zuletzt erklärte er, Jesus sei gesandt, ein Gnadenjahr des Herrn auszurufen.

„Indem er unsere Befreiung bewirkt, verkündet er uns, dass Gott uns in unserer Armut nahe ist, uns vom Bösen befreit, unsere Augen erleuchtet, das Joch der Unterdrückung zerbricht.“ Er lasse uns in den Jubel einer Zeit einstimmen, in der er gegenwärtig ist, um mit uns zu gehen und uns zum ewigen Leben zu führen“, so der Papst. Das Heil, das er uns schenkt, sei noch nicht vollständig verwirklicht. Dennoch würden Kriege, Ungerechtigkeit, Leid und Tod nicht das letzte Wort haben, betont der Papst. Das Evangelium sei „ein lebendiges und verlässliches Wort, das niemals enttäuscht.“

Bibelsonntag seit 2019

Mit dem Apostolischen Schreiben „Aperuit Illis“ führte Papst Franziskus 2019 den Bibelsonntag – den „Sonntag des Wortes Gottes“ – für die römisch-katholische Kirche weltweit ein. Der Titel in diesem Jahr lautet: „Ich hoffe auf dein Wort“ und ist aus Psalm 119, Vers 74 entnommen. Jeweils am dritten Sonntag des Jahreskreises wird er gefeiert und soll „der Feier, Betrachtung und Verbreitung des Wortes Gottes gewidmet sein“. Mit dem Motuproprio Spiritus Domini änderte Papst Franziskus das Kirchenrecht, um Frauen den Zugang zum Lektorenamt und zum Akolythenamt zu ermöglichen.

Im Januar 2022 hatte Papst Franziskus durch das Motuproprio Spiritus Domini das Kirchenrecht geändert, um Frauen den Zugang zum Lektorenamt und zum Akolythenamt zu ermöglichen. Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil waren Lektor und Akolyth zwei niedrigere Weihestufen auf dem Weg zum Priestertum. Auf sie folgten die Weihen Subdiakonat, Diakonat und Priestertum. In den Jahren 1972 und 1973 schaffte Papst Paul VI. die Weihestufen ab, die auf das dritte und vierte Jahrhundert zurückgehen. Allerdings waren die Ämter des Lektors und Akolythen auch weiterhin nur Männern vorbehalten.

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