Deutschlandweit müssen immer mehr Klöster schließen, doch genau in dieser schweren Zeit setzt das Bistum Paderborn ein Zeichen. So kündigt das Erzbistum für das Jahr 2025 eine Kloster-Neugründung in der Dortmunder Innenstadt an. Fünf Ordensfrauen aus dem Süden Deutschlands sollen das „CityKloster Dortmund“ bereits in vier Monaten beziehen. In einem Projekt des Erzbistums Paderborn und der Dortmunder Stadtkirche sollen in der Stadt Orte geschaffen werden, an denen Glaube wachsen kann.
„CityKloster Dortmund“ – Kraftquelle und Ort der Begegnung
Das katholische Erzbistum Paderborn ist in Deutschland eines der finanzstärksten Bistümer. In einem gemeinsamen Projekt mit der Stadtkirche Dortmund soll im Jahr 2025 in der Innenstadt ein Kloster entstehen. Der Dortmunder Propsteihof wird durch das Projekt im Frühjahr zum „CityKloster Dortmund“, teilt das Erzbistum mit. „Unser Kloster ist die Stadt“, lautet die Ankündigung des Projekts. Dadurch will man inmitten der Anonymität und Schnelllebigkeit der Stadt Orte schaffen, an denen der Glaube wachsen kann, Menschen sich begegnen und Kraftquellen finden können, heißt es vom Erzbistum. Für fünf Ordensfrauen aus dem Süden der Republik soll das Kloster ab dem Frühjahr die neue Heimat sein.
Die Ordensfrauen der Sießener Franziskanerinnen aus Bad Salgau, Baden-Württemberg, beziehen am 8. März eine Wohnung am Propsteihof. Sie folgen damit der Einladung des Erzbischofs von Paderborn, Udo Markus Bentz. So sollen sie in Zukunft in einer Zusammenarbeit mit dem Katholischen Forum mittelfristig offene Begegnungsabende, gemeinsame Stundengebete, geistliche Begleitung und zahlreiche weitere Angebote in der Stadt organisieren. Für die Franziskanerschwestern, Schwester M. Annette Eisele, Schwester M. Damaris Leger (Novizin), Schwester Marika Kerstiens (Novizin), Schwester Maria Schneiderhan und Schwester Marilen Arteaga, geht es dabei darum, eine einladende franziskanische Präsenz für „Menschen auf der Suche“ zu zeigen. Das Ziel ist es, Menschen in Lebens- und Glaubensfragen zu unterstützen.
Kongregation der Franziskanerschwestern von Sießen
Die Ordensgründung der Franziskanerinnen von Sießen reicht zurück bis ins Jahr 1854. Damals erfolgte die Gründung der „Schulschwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus“. Bereits 1860 zogen die Franziskanerinnen von Dillingen in das frühere Dominikanerkloster in Bad Salgau. Dort leben und wirken sie nach dem Beispiel des heiligen Franziskus, der Armut, Demut und Liebe als zentrale Aspekte des christlichen Lebens betonte. Die Schwesterngemeinschaft ist stark in der spirituellen Tradition verankert und legt besonderen Wert auf Gebet, Bescheidenheit und die praktische Ausübung von Nächstenliebe. Sie wirken besonders in den Bereichen der Bildung, Sozialarbeit und in der Hilfe für Menschen in Not.
Besonders in der Bildung von Kindern und Jugendlichen, in der Pflege von Kranken und in der Betreuung von Armen engagieren sich die Franziskanerinnen von Sießen seit den frühen Jahren ihrer Existenz. Die Franziskanerinnen verbreiteten sich im Laufe der Zeit in verschiedenen Teilen der Welt. So wirken sie nicht nur in Deutschland, sondern seit 1932 auch in Südafrika und seit 1936 in Brasilien. 170 Jahre nach der Gründung ziehen fünf Franziskanerinnen von Sießen nach dem Motto „Wir lieben das Abenteuer mit Gott, das unser Leben so spannend macht“, in das „CityKloster Dortmund“.