StartRegionalNachhaltigkeit im Erzbistum Köln – So soll es gelingen

Nachhaltigkeit im Erzbistum Köln – So soll es gelingen

„Als Christen tragen wir Verantwortung für die Schöpfung – für Gottes schönen Garten“, sagte Rainer Maria Kardinal Woelki. Auch Papst Franziskus macht in seiner Enzyklika „Laudato Sí“ auf einen bewussteren und verantwortungsvollen Umgang mit den Schätzen der Erde aufmerksam. Das Erzbistum Köln widmet sich nun dem Thema Nachhaltigkeit und setzt auf erneuerbare Energien, bewusste und nachhaltige Beschaffung sowie Elektromobilität. Zudem wird als Ausgleich für unvermeidbaren CO2-Ausstoß ein entsprechender Geldbetrag an Hilfsorganisationen gespendet.

Nachhaltigkeit an und in Gebäuden

Zur Energieversorgung setzt das Erzbistum Köln immer mehr auf erneuerbare Energien. So sind bereits 51 Solarpaneele auf dem Dach des Erzbischöflichen Hauses sowie dem Kölner Priesterseminar angebracht. Zudem befinden sich weitere 13 Solarpaneele im Bau. Doch das ist erst der Anfang, denn in einem Projekt des Erzbistums Köln sind insgesamt 1200 Photovoltaikanlagen in Planung. Diese werden mit 90 Watt Strompeaks an das Stromnetz angeschlossen und sollen in Zukunft das Erzbistum mit Strom versorgen. Dieser Schritt ist ein erster in Richtung Nachhaltigkeit.

Weiterhin soll besonders in Kirchengebäuden auf eine umweltbewusste Beheizung geachtet werden. Hierzu soll zunächst eine Überprüfung stattfinden, ob Energie eingespart werden kann. Zudem soll auf eine nachhaltige Wärmedämmung geachtet werden, um Energie zu sparen. Neue und intelligente Messinstrumente sollen Aufschluss darüber geben, wie das Kirchenklima nachhaltig reguliert werden kann. So wird dabei auf eine Wärmerückgewinnung bei Lüftungsanlagen geachtet. Ein großes Ziel bei der Umstellung auf erneuerbare Energien ist vor allem die Verringerung der Treibhausgase. Hierzu wird die Beheizung der Kirchen und anderer kirchlicher Einrichtungen standardmäßig auf Wärmepumpen umgestellt.

Umstieg auf Elektromobilität

Ein großer Punkt auf der Liste zur Nachhaltigkeit ist auch die Umstellung der Fahrzeugflotte von fossilen Antrieben (Benzin und Diesel) auf Elektroantrieb. Da elektrisch betriebene Fahrzeuge eine Lademöglichkeit benötigen, wird hier eine zuverlässige Infrastruktur aufgebaut. Zudem wird den Mitarbeitern ein Angebot unterbreitet, ebenfalls auf umweltfreundliche Fortbewegung zu setzen. So werden im Fahrzeug-Pool Fahrräder und E-Bikes angeboten, die sich die Mitarbeiter ausleihen können. Zudem werden Tickets bereitgestellt, um auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen.

Als Ausgleich für jeden unvermeidbaren CO2-Ausstoß wurde von den Initiatoren „Brot für die Welt“ und „Misereor“ die Klima-Kollekte ins Leben gerufen. Hier wird in Höhe der berechneten CO2-Belastung ein Geldbetrag in einer speziellen Kollekte gesammelt. Der gesammelte Betrag wird in Entwicklungsländern zum Schutz der Schöpfung Gottes eingesetzt. So werden damit Photovoltaik- oder Biogasanlagen errichtet, um in diesen Ländern Emissionen einzusparen.

Nachhaltigkeit in der Beschaffung

Gemeinsam kann in der Kirche einiges zum Schutz der Natur und Umwelt erreicht werden. Das beginnt bereits bei der Beschaffung der verschiedensten Produkte. Denn es genügt nicht, sich nur an Recycling-Druckerpapier, Fair-Trade-Kaffee oder Bio-Produkten zu bedienen. Vielmehr bedeutet Nachhaltigkeit auch, wie etwas hergestellt wurde. Dabei ist nicht nur ausschlaggebend, wie viel Treibhausgase dabei produziert wurden, sondern auch, wie es den Menschen während der Produktion erging. Natürlich wird hierbei auch auf die benötigten Ressourcen geachtet. So betrachtet man die Nachhaltigkeit der einzelnen Produkte. Wird für das Produkt etwas dauerhaft zerstört? Ein gutes Beispiel hierfür ist das Thema Wald. Wurde für einen Stuhl, Tisch oder eine Bank zur Wahrung der Schöpfung Gottes ein neuer Baum gepflanzt? Ein Gütesiegel hierfür ist die FSC-Zertifizierung. Diese setzt sich für eine nachhaltige Forstwirtschaft ein.

Ein großes Anliegen der Kirche ist es auch, Müll und Abfallprodukte zu vermeiden. Dabei geht es nicht nur um das Vermeiden von Plastikverpackungen oder ähnlichem, sondern darum, auf Reparaturen, Leihprodukte und das Kaufen von gebrauchten Produkten zurückzugreifen. Das Projekt „Zero Waste“ ist für jede Einzelperson eine Möglichkeit, ihren eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Einmal im Jahr findet hierzu ein Treffen statt, damit sich die Interessierten zu ihren „Zero-Waste“-Erfahrungen in der Kirche austauschen und Anregungen holen können.

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