StartChristenverfolgungSyrische Christen: Europäische Bischöfe fordern stärkeren Schutz

Syrische Christen: Europäische Bischöfe fordern stärkeren Schutz

Die europäischen Bischöfe fordern von der Europäischen Union einen besseren Schutz für syrische Christen. Zum einen stärkt der Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE), Bischof Mariano Crociata, den Einsatz für die christlichen Gemeinschaften in Syrien. Zugleich warnt er vor dem möglichen Verschwinden der christlichen Bevölkerung aus Syrien. Nach Jahren des Krieges und des Konflikts müssen die EU-Mitgliedsstaaten Geld für Nahrungsmittel, Medizin und Bildung bereitstellen.

Der Kampf ums Überleben in der Heimat

Bischof Crociata warnt in einer aktuellen Stellungnahme vor dem möglichen Verlust der christlichen Gemeinschaften in Syrien. Deshalb rief der Präsident der europäischen Bischofskonferenz zu einer größeren finanziellen Unterstützung für das krisengebeutelte Land auf. Nach dem mehr als zehn Jahre andauernden Krieg bleibt die Lage in Syrien weiterhin kritisch. Millionen Menschen leiden unter Vertreibung, Armut und unter der Zerstörung ihrer Existenzen. Stark betroffen sind religiöse Minderheiten, betont der Bischof. Die christlichen Gemeinschaften hätten über Jahrhunderte zur Geschichte und Kultur der Region beigetragen, erklärt Crociata. Nun müssen sie um ihr Überleben in ihrer Heimat kämpfen.

Daher müsse die EU sowie die internationale Gemeinschaft handeln, um den Schutz für syrische Christen gewährleisten zu können. Dabei warnt der Bischof, dass das Verschwinden der christlichen Gemeinschaften nicht nur ein „tragischer Verlust“ für Syrien sei, sondern auch die Stabilität der Region und der Welt gefährde. Der COMECE-Präsident fordert daher gezielte Maßnahmen zur Absicherung der religiösen Minderheiten. Zugleich bedürfe es langfristiger Strategien für Frieden, Wiederaufbau und Versöhnung.

Schutz für syrische Christen

Wie die Hilfe aussehen soll, erklärt Crociata. So fordert die COMECE von den EU-Mitgliedstaaten, mehr Geld für Nahrungsmittel, Unterkünfte, medizinische Versorgung und Bildung bereitzustellen. Für eine friedliche Zukunft bedürfe es einer stabilen Grundlage, die es der privaten Wirtschaft ermögliche, in einem sicheren Umfeld in Syrien zu arbeiten. Den Entschluss der EU, Sanktionen für Syrien langsam zu lockern, begrüßen die europäischen Bischöfe daher. Sie rechnen damit, dass dies positive Auswirkungen auf die syrische Bevölkerung haben wird. Doch neben der humanitären Unterstützung sei es wichtig, die Minderheitenrechte in Syrien zu schützen. Mitgliedsstaaten der Europäischen Union müssten gewährleisten, dass Christen und andere Minderheiten in den Verfassungsprozess und den Wiederaufbau des Landes integriert werden. „Es darf keine Rache an denen geben, die als Unterstützer des früheren Regimes gelten“, warnt Crociata und ergänzt: „Notwendig ist eine faire und inklusive Übergangsjustiz.“

Anfang Februar warnte der Nahost-Experte und Flüchtlingsberater des österreichischen Kardinals Christoph Schönborn, Manuel Baghdi, dass nicht alle ethnischen oder religiösen Gruppen in das Land zurückkehren könnten oder dürften. Man müsse Racheakte gegen Christen, Alawiten oder Kurden befürchten, warnte Baghdi. Er erklärte, dass er in ständigem Kontakt zu Patriarchen, Bischöfen und auch einfachen Menschen sei. Es gebe natürlich auch schreckliche Nachrichten aus dem Land, doch „wir Christen sollen aber das Positive sehen und unterstützen“, so Baghdi.

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