StartWeltBischof warnt: Assistierter Suizid ist eine falsche Nächstenliebe

Bischof warnt: Assistierter Suizid ist eine falsche Nächstenliebe

Bischof David Malloy von Rockford, Illinois, warnt in seinem Hirtenbrief vor den alarmierenden Folgen von assistiertem Suizid. Assistierter Suizid sei „eine falsche Nächstenliebe“ mit dramatischen Folgen, die zurückgewiesen werden müssten, appelliert der Bischof vor dem Hintergrund, dass die Generalversammlung von Illinois die Praxis genehmigen könnte. Ein Gesetzesentwurf des Senats und des Repräsentantenhauses sieht eine Legalisierung der assistierten Selbsttötung für Menschen mit unheilbaren Krankheiten vor.

Assistierter Suizid: Arme und Hilflose am stärksten betroffen

Bischof Malloy geht in seinem Brief vom 12. März auf die Aussage ein, dass die Befürworter beider Gesetzentwürfe behaupten, sie könnten „das Leiden am Ende des Lebens beenden“. Assistierter Suizid sei zwar gut gemeint, aber eine falsche Nächstenliebe, die viele alarmierende Konsequenzen mit sich führe, warnt der Prälat.

Malloy rief die Gläubigen dazu auf, nicht nur zu beten und zu fasten, um die beiden Gesetze zu verhindern, sondern auch ihre gewählten Vertreter zu kontaktieren, um sie zu ermutigen, gegen das Gesetz zu stimmen. In seinem Schreiben betonte Malloy, dass „assistierter Suizid eindeutig nicht die mitfühlende Antwort auf das Leiden der Menschen ist“. Weiter verwies er auf dokumentierte Fälle in einigen Ländern, in denen die Praxis legalisiert ist, in denen „Versicherungsunternehmen sich weigern, notwendige Behandlungen für unheilbar Kranke zu bezahlen“. Zugleich stimmen die Versicherungsgesellschaften zu, „die geringen Kosten für die Medikamente zu übernehmen, die zum Lebensende führen“.

Jede große nationale Organisation, die Menschen mit Behinderungen vertritt, sei gegen den assistierten Suizid, führt er aus. Die Erfahrung habe gezeigt, dass vor allem von Armut bedrohte und Menschen mit Behinderungen „besonders gefährdet sind“, da diese „am anfälligsten für solche Missbräuche“ seien. Weiter warnt er davor, dass es keine Möglichkeit gebe, zu verhindern, „dass die Gefährdeten gezwungen oder eingeschüchtert werden, ihr Leben zu beenden“, sobald der assistierte Suizid legalisiert sei. Der Prälat betonte, dass die American Medical Association (AMA) Argumente gegen die Praxis gut zusammengefasst habe. „Ärztlich assistierter Suizid ist grundsätzlich unvereinbar mit der Rolle des Arztes als Heiler, wäre schwer oder gar nicht zu kontrollieren und würde ernsthafte gesellschaftliche Risiken bergen“, zitiert Malloy die Organisation.

Palliativmedizin zur Unterstützung der Leidenden

Der katholische Glaube stehe dafür, „dass niemand unnötig leiden oder zusehen sollte, wie ein geliebter Mensch unnötigen Schmerz und Leid erfährt“, erinnert Malloy. Die katholische Gemeinschaft sei voller Zeugnisse von „Mitgefühl für die Leidenden und für ihre Angehörigen“, betonte der Prälat. Auf diese Weise schenken wir unsere Liebe und unseren Respekt für das Geschenk des menschlichen Lebens und achten die Würde aller Menschen, „auch derer, die krank oder leidend sind“. Weiter hieß es, dass es heute, dank des medizinischen Fortschritts, wirksame Möglichkeiten gebe, Menschen am Lebensende durch Palliativversorgung mehr Komfort zu verschaffen. In diesem Fachgebiet seien ärztlich geleitete Teams eingesetzt, die sich um das gesamte Wohl des Menschen kümmern – körperlich, emotional, sozial und spirituell. So lindern sie die Symptome und den Stress, die oft mit schweren Krankheiten und den Nebenwirkungen von Behandlungen verbunden seien, so Malloy.

Durch Palliativmedizin, insbesondere den erweiterten Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung und stärkere Unterstützung durch Familien und Gemeinden, fänden Anbieter und Familien bessere Wege, „diese Menschen mitfühlend zu begleiten, die wirklich die Liebe und Würde jedes menschlichen Lebens vermitteln“, betonte Malloy. Neben Illinois wurden auch in Maryland und Delaware Gesetzentwürfe zur Legalisierung des assistierten Suizids eingereicht. Kommt es zu einer Verabschiedung einer der beiden Entwürfe, schließen sich die Staaten Kalifornien, Colorado, Hawaii, Maine, Montana, New Jersey, New Mexico, Oregon, Vermont, Washington und dem District of Columbia an, die diese Praxis bereits legalisiert haben.

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