Der neu aufgestellte Diözesanpastoralrat (DPR) des Erzbistums Köln traf sich zum ersten Mal in einer konstituierenden Sitzung in Bensberg. Damit kam es auch zum ersten Zusammentreffen nach der Reformation. Denn wie auch die römische Bischofskonferenz beschreitet auch der DPR im Erzbistum Köln den synodalen Weg. Veränderungen gab es dabei in der Größe des Pastoralrats sowie in den Bereichen, aus denen die Mitglieder stammen. Nach der ersten Sitzung zog das Erzbistum Köln ein positives Fazit über das neu zusammengestellte Gremium.
Kleinerer Diözesanpastoralrat, größere Laienbeteiligung
Zunächst stieß das Vorhaben des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki, den Diözesanpastoralrat zu verkleinern und katholische Laien per Losverfahren in das Gremium zu bestimmen, auf Kritik. Dabei wurde die Reformation „inspiriert von der Weltsynode“ in einer „Haltung des aufeinander Hörens und des Gebets“ vollzogen. So ist das Gremium des Erzbistums Köln von 75 auf 51 Mitglieder verschlankt worden. Besonders bemerkbar ist der große Einsatz von Laien, denn diese bilden rund 80 Prozent des Diözesanpastoralrats.
18 Mitglieder wurden neu in den Pastoralrat gelost. Dadurch erreicht das Gremium eine breitere Repräsentation der Gläubigen. So stehen nur noch rund ein Drittel der Mitglieder des Gremiums in den Diensten des Erzbistums Köln. Der von den katholischen Laien gewählte Diözesanrat stellt nun nur noch zwei Delegierte statt wie früher zehn. Weiter hatte das Losverfahren das Ziel, besonders junge Menschen aus städtischen und ländlichen Gemeinden anzusprechen, hieß es vonseiten des Bistums. Diese Entscheidung trug Früchte, denn früher war nur eine Person unter 30 Jahren vertreten – denn jetzt seien es sechs Mitglieder. Auffällig ist mit einer Beteiligung von 40 Prozent der Frauenanteil des Gremiums.
Synodales Beratungsgremium für eine lebendige Kirche
Der Diözesanpastoralrat spielt eine zentrale Rolle in der pastoralen und kirchlichen Arbeit des Erzbistums und ist ein bedeutendes Beratungsgremium für den Erzbischof sowie für die Leitung der Diözese. Besonders durch die neue Zusammenstellung des Gremiums sollen die vielfältigen Perspektiven des „Volk Gottes“ in die Beratungen mit einbezogen werden. Weiter unterstützt Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki diese Vielfalt und den synodalen Weg im Erzbistum Köln. Besonders im Hinblick auf die Synodalität der Kirche ist die reformierte Aufstellung des Beratungsgremiums weltoffener und ermöglicht es, das Anforderungsprofil zu erfüllen.
Der synodale Weg ist eine Haltung, in der es für Papst Franziskus besonders um die grundsätzlichen Aspekte „begegnen, zuhören, unterscheiden“ geht. Durch die synodale Reformation im Diözesanpastoralrat sollen die Beratungen stärker von dieser Haltung geprägt sein. Mit der Stärkung der Laien macht das Erzbistum Köln einen Schritt in die Richtung, die Kardinal Woelki betont hat: Denn das pastorale Handeln der Kirche müsse lebendig auf den Erfahrungen der Menschen in den Kirchengemeinden aufbauen, so der Erzbischof. Damit man diesem Ansatz gerecht werden kann, wurde die Neuaufstellung vorangetrieben und auf eine neue Gewichtung zwischen pastoralen Hauptberuflichen und Laien gesetzt. Durch die geringere Anzahl von Klerikern und Mitarbeitern des Generalvikariats erhalten die katholischen Laien eine größere Bedeutung, sei es in Gremien, Verbänden oder anderen Gruppierungen.