Wenige Wochen vor der Bundestagswahl Ende Februar forderte der Familienbund der Katholiken eine Politik, die Familien den Rücken stärkt. Insbesondere bei Bildungsangeboten sei es notwendig, dass diese unabhängig von sozialer Herkunft und Wohnort bereitgestellt werden. Aus einem Bericht der Caritas Schweiz geht hervor, dass Bildung ein wichtiger Faktor sei, um aus der Armut herauszukommen. Doch für viele sei die Finanzierung der Bildung nur schwer aufzubringen. „Es sind strukturelle Gründe, die es armutsbetroffenen Menschen oft verunmöglichen, Lücken in ihrer Bildungsbiografie zu schließen“, so Fabian Saner, Leiter der Fachstelle Bildung der Caritas Schweiz.
Familienbund der Katholiken: Bildung mehr als ein „individueller Erfolgsmotor“
Wenige Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl wird der Ruf des Familienbundes der Katholiken nach verlässlichen und hochwertigen Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche lauter. Diese müssten für alle, unabhängig von der „sozialen Herkunft“ oder vom „Wohnort“, zugänglich sein. Wie der Präsident des Familienbundes betonte, seien Familien bereit, „ihren Beitrag zu leisten“. Doch was es benötige, sei eine Politik, die „ihnen dabei den Rücken stärkt“. Konkret müssten die Punkte „Bildungsgerechtigkeit, Fachkräftegewinnung, Kooperation mit den Familien und zwischen den Institutionen“ mit Priorität behandelt werden. Denn Bildung sei weit mehr als ein „individueller Erfolgsmotor“, heißt es in der Mitteilung.
Der Familienbund der Katholiken betont die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der Zukunftsfähigkeit des Landes. Bei vielen Familien werde deutlich, wie entscheidend gute Bildungsangebote für Kinder seien. „Der Familienbund der Katholiken betont daher, dass Bildungspolitik nicht nur eine Frage der Kitas und Schulen, sondern eine der ganzen Gesellschaft ist.“ Der Präsident des Familienbundes erkennt aufgrund der „alarmierenden Ergebnisse der jüngsten Bildungsstudie“ einen dringenden Handlungsbedarf. Jeder vierte Jugendliche könne nicht ausreichend lesen, und die Kluft zwischen den Leistungen der Kinder wachse deutlich, betont Hoffmann. „Entscheidend“ sei es, benachteiligte Kinder zu fördern und die Zukunft sowie die Gesellschaft nicht aufs Spiel zu setzen. Es gehe darum, dass Bildung, Chancengerechtigkeit und Familienförderung „Hand in Hand gehen“. Denn nur so könne sichergestellt werden, „dass alle Kinder in Deutschland die Möglichkeit haben, ihr Potenzial zu entfalten“. Bildung sei der Schlüssel „zur Zukunft unserer Gesellschaft.“
Bildung als Ausweg mit Hindernissen
Aus dem Bericht der Caritas Schweiz („Sozialalmanach 2025“) geht hervor, dass Bildung vor Armut schützen kann, aber besonders Menschen mit geringem Einkommen kaum Zugang zu Kursen und Lehrgängen haben. Es seien strukturelle Gründe, die „armutsbetroffenen Menschen“ es schwer machen, „Lücken in der Bildungsbiografie zu schließen“, so Fabian Saner von der Caritas Schweiz. Oftmals finden Betroffene im Kampf um die Existenzsicherung kaum Zeit, um an Bildungsangeboten teilzunehmen. Denn in dieser Zeit könnten sie kein Einkommen generieren oder die Betreuung der Kinder sei nicht finanzierbar.
Eine große Herausforderung stellt zudem die Digitalisierung dar, die „den Bedarf nach lebenslanger Weiterbildung“ habe. Das schaffe einen Graben zwischen denjenigen, die Zugänge finden, und jenen, die den Anschluss verlieren, so Saner. Die soziale Ungleichheit und strukturelle Armut verfestige sich durch das Ergebnis des Berichts. Die Bildungsschere öffne sich weiter, warnt der Leiter der Fachstelle Bildung. Ein Weg aus der Armut sei die Bildung, die jedoch ohne den „Abbau der strukturellen Hürden“ für viele weiterhin unzugänglich bleibe.