StartWirtschaft & PolitikKatholische Journalisten stellen sich gegen Rechtsextremismus

Katholische Journalisten stellen sich gegen Rechtsextremismus

Wer Christ ist, darf nicht rechtsextremistisch sein. Eine dementsprechende Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz sorgte kürzlich für Aufsehen. Mit Blick auf Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit verschärft die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) ihre Satzung. Das entschieden die Mitglieder des katholischen Journalistenverbands am Samstag im Rahmen einer Mitgliederversammlung. Somit sollen Hass und Hetze sowie die öffentliche Unterstützung der AfD in Zukunft sanktioniert werden. Katholische Journalisten setzen damit ein klares Zeichen gegen rechtsextremes Gedankengut und völkischen Nationalismus.

Katholische Journalisten beschließen Satzungsänderung

Bei einer Mitgliederversammlung am Wochenende entschied sich die Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP), ihre Satzung mit Blick auf Rassismus zu verschärfen. Der in der Mitgliederversammlung verabschiedete Vorschlag besagt, dass der Vorstand einen Antrag auf Mitgliedschaft ablehnen oder ein Mitglied ausschließen könne, „wenn es rassistische, fremdenfeindliche oder sonstige menschenrechtswidrige Auffassungen öffentlich kundtut oder vertritt oder wenn es Organisationen und Parteien angehört oder unterstützt, die solche Auffassungen vertreten.” Eine solche Satzungsänderung kann erst durch die Mitgliederversammlung 2025 offiziell verabschiedet werden.

Die Änderung der Satzung geht Hand in Hand mit dem von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) einstimmig verabschiedeten Unvereinbarkeitsbeschluss. Darin erklären die Bischöfe, dass völkischer Nationalismus und Christentum nicht vereinbar seien. Der Verband stimmte den Bischöfen zu, die sich in ihrem Beschluss klar gegen die AfD positionierten und betonten, dass rechtsextremistische Parteien oder solche, die am Rand dieser Ideologie wandeln, für Christen kein Ort ihrer politischen Betätigung sein könne.

Christliche Werte und Demokratie vertreten

Medienschaffende müssten selbst erfahren, wie sehr rechtsextreme Ziele und Ansichten einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft entgegenstehen. Dazu sagte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank: „Die Selbstverpflichtung auf christliche Werte und demokratische Prinzipien hat sich in mehr als 75 Jahren unseres Bestehens bewährt.“ Es sei zwar noch nie die Frage im Raum gestanden, ob ein Mitglied aufgrund schwerwiegender Verstöße ausgeschlossen werden müsse, allerdings sehe man es als Teil der zivilgesellschaftlichen Verantwortung für die Demokratie, „für Angriffe gewappnet zu sein“. Die GKP stehe für das christliche Menschenbild, Völkerverständigung und Demokratie. Der Grund, warum Deutschland 2023 in der Rangliste der Pressefreiheit auf Rang fünf abgerutscht ist, seien Aggressionen gegenüber den Medien. Diese gingen vor allem von verschwörungsideologischen, antisemitischen oder extrem rechten Einstellungen aus.

Der Verband wurde 1948 gegründet, um die verbleibenden katholischen Publizisten nach der NS-Zeit und dem Krieg zusammenzuführen. Mit rund 550 Mitgliedern versteht sich die GKP als Netzwerk von Christen, die in verschiedenen Bereichen der weltlichen und kirchlichen Medien tätig sind. Als Laienorganisation innerhalb der Kirche setzt sie sich dafür ein, die Interessen ihrer Mitglieder in der kirchlichen sowie gesellschaftlichen Öffentlichkeit zu vertreten und Positionen zu beziehen.

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