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Papst Leo XIV. ruft bei Benefizspiel zur Überwindung von Hass und Spaltung auf

In einer bewegenden Videobotschaft anlässlich eines italienischen Benefizspiels rief Papst Leo XIV. dazu auf, Spaltungen zu überwinden und dem Hass Einhalt zu gebieten. Dabei würdigte er die Fähigkeit des Sports, dabei zu helfen, „Auseinandersetzung in Begegnung zu verwandeln“. Die Botschaft des Papstes wurde am Dienstagabend noch vor Anpfiff auf den Großbildschirmen des Stadions in L’Aquila ausgestrahlt und vom italienischen Staatsfernsehen RAI live übertragen. Gesammelt wurde bei dem Spiel für die Stiftung des päpstlichen Kinderkrankenhauses Bambino Gesù und die italienische Caritas.

Sport verbindet und schafft Raum für Begegnung

Wie wichtig Sport ist, zeigte der sportbegeisterte Papst bereits beim Empfang der Teilnehmer des Radrennens „Giro d’Italia“, die er als Vorbilder für junge Menschen bezeichnete. Auch bei einem Sondertreffen im Vatikan würdigte das katholische Kirchenoberhaupt, das selbst gerne den Tennisschläger schwingt, den Sport als ein bedeutendes Instrument für Völkerverständigung und Geschwisterlichkeit. Ähnlich äußerte er sich auch bei der Benefiz-Veranstaltung: Selbst in Zeiten der Spaltung, Bomben und Kriege sei es noch immer möglich, einander zu begegnen. Man müsse dafür aber die Bedingungen schaffen und erkennen, dass das Zusammenkommen und der gemeinsame Einsatz für eine gute Sache „die größte Herausforderung“ sei, so der Papst.

Genau hier könne Sport eine verwandelnde Kraft entfalten wenn sowohl Sportler und Zuschauer ihn fair ausüben. Dann werde „aus Konfrontation Begegnung, aus Spaltung Inklusion und aus Einsamkeit Gemeinschaft“. Eine bedeutende Rolle wies er dabei auch den Medien zu: „Das Fernsehen, wenn es nicht nur eine Verbindung, sondern eine Gemeinschaft der Blicke ist, kann uns wieder entdecken lassen, wie wir einander sehen können: mit Liebe anstelle von Hass“, so der Heilige Vater wörtlich.

Als symbolisches Beispiel für Menschlichkeit in Zeiten des Krieges erinnerte Papst Leo an ein bemerkenswertes Ereignis aus dem Ersten Weltkrieg: Am Weihnachtsabend 1914 legten deutsche, britische und französische Soldaten nahe der belgischen Stadt Ypern ihre Waffen nieder – und traten stattdessen in einem Fußballspiel gegeneinander an. Dieses spontane Zeichen der Versöhnung wurde später im Film Joyeux Noël aufgegriffen und auch musikalisch in einem Lied von Paul McCartney verarbeitet.

Kicken für den guten Zweck – Benefizspiel „Partita del Cuore“

Abschließend ermutigte Leo XIV. dazu, sich von der Perspektive der Kinder leiten zu lassen. Sie hätten die Reinheit des Herzens, die es ihnen erlaube, Gott zu sehen, betonte er. Wir müssten den Mut wiederentdecken, offen füreinander zu sein, und gemeinsam um eine „Waffenruhe“ bitten, die der „Hetzjagd des Hasses“ ein Ende setzt. Denn letztlich stehe nichts Geringeres auf dem Spiel als „unsere Menschlichkeit“.

Das Benefiz-Fußballspiel „Partita del Cuore“ – zu Deutsch: „Spiel des Herzens“ – ist ein jährlich stattfindendes Event in Italien. Seit den 1990er-Jahren verbindet es Unterhaltung, Spaß und soziales Engagement. Bei der Veranstaltung treten Prominente, Musiker, Medienschaffende sowie gelegentlich Politiker und Sportler in zwei Teams gegeneinander an. Als bekanntestes Team gilt die „Nazionale Cantanti“, die italienische Nationalmannschaft der Sänger – ein Künstlerkollektiv, das sich seit vielen Jahren für wohltätige Zwecke engagiert. Ziel der Veranstaltung ist es stets auch, ein starkes Zeichen für Dialog, Solidarität und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu setzen.

Der Erlös des diesjährigen Spiels, das im Stadion „Gran Sasso d’Italia” in der abruzzischen Hauptstadt L’Aquila ausgetragen wurde, kommt dem Projekt „Progetto Accoglienza“ zugute – einer Initiative der Stiftung des päpstlichen Kinderkrankenhauses Bambino Gesù und der italienischen Caritas, die Familien schwerkranker Kinder unterstützt.

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