Papst Leo XIV. forderte in seinem ersten Mittagsgebet, dem Regina Coeli, dazu auf, füreinander Hirten zu sein. Er betonte außerdem, dass junge Männer und Frauen glaubwürdige Vorbilder für ihre Berufung bräuchten. Der Papst trat am Sonntag vor 100.000 Menschen auf die Mittelloggia des Petersdoms und sprach von dort das Mittagsgebet am vierten Sonntag der Osterzeit. An diesem Tag begeht die Kirche seit über 60 Jahren den Weltgebetstag für geistliche Berufungen.
Auch Papst Johannes Paul I. sprach am 27. August 1978 sein erstes Mittagsgebet von der Mittelloggia. Aufgrund zahlreicher Musikgruppen, die anlässlich des Jubiläums nach Rom gekommen waren, war auch der erste öffentliche Auftritt von Papst Leo XIV. besonders feierlich.
Weltgebetstag für geistliche Berufungen: Junge Menschen brauchen glaubwürdige Vorbilder
„Ich betrachte es als ein Geschenk Gottes, dass der erste Sonntag meines Dienstes als Bischof von Rom der Sonntag vom Guten Hirten ist“, sagte der Papst. An diesem vierten Sonntag der Osterzeit wird in der heiligen Messe stets das zehnte Kapitel des Johannesevangeliums verkündet, in dem Jesus sich als der wahre Hirte offenbart. Zugleich ist dieser Sonntag seit 62 Jahren der Weltgebetstag für geistliche Berufungen.
„Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, freue ich mich heute, mit euch und mit dem ganzen Volk Gottes um Berufungen zu beten – besonders um die zum Priestertum und zum Ordensleben“, so Papst Leo XIV., der weiter betonte: „Die Kirche braucht sie dringend!“ Es sei wichtig, dass junge Männer und Frauen in den Gemeinden Annahme, ein offenes Ohr und Ermutigung auf ihrem Berufungsweg finden. Sie müssten auf glaubwürdige Vorbilder „hochherzigen und hingebungsvollen Dienstes an Gott und ihren Brüdern und Schwestern zählen können.“
Novum: Regina Coeli mit Gesang
Papst Leo XIV. grüßte und segnete Menschen aus allen Nationen. Dabei wurde er von zahlreichen Musikern begleitet, die anlässlich des Jubiläums nach Rom gereist waren. Im Rahmen des Heiligen Jahres waren am vergangenen Wochenende Fanfarenklänge, Marschmusik und zahlreiche unterschiedliche Rhythmen rund um den Vatikan und in ganz Rom zu hören. Mit ihrer Musik und ihren Darbietungen bereicherten die verschiedenen Künstler das Fest des Guten Hirten, wie Papst Leo XIV. Würdigte.
In der Osterzeit ersetzt das Regina Coeli das Angelus-Gebet – das Mittagsgebet der katholischen Kirche. Erstmals trug Leo XIV. das Gebet mit Gesang vor. Dieser Vortrag wurde von den Gläubigen mit großer Freude und Begeisterung aufgenommen und bejubelt. Durch das Regina Coeli wird an die Freude über die Auferstehung Christi erinnert. In der Regel zeigen sich die Päpste dazu sonntags am Fenster des Arbeitszimmers im Apostolischen Palast.