Pedro Arrupe (1907-1991) ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Nachkonzilszeit, denn auch über seinen Tod hinaus strahlt er eine starke Inspirationskraft aus. Zunächst sah es für den Basken, der am 14. November 1907 geboren wurde, danach aus, als würde er eine medizinische Laufbahn einschlagen. Arrupe begann in Bilbao ein Medizinstudium, trat dann jedoch einem Jesuitenorden bei, den er während der Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils durch stürmische Phasen steuerte. Wie das Vikariat mitteilte, nahm Jesuitengeneral Pedro Arrupe eine große Hürde auf dem Weg zur Seligsprechung.
Missionsreise nach Japan
Mit 32 Jahren erfüllte sich ein großer Traum für Arrupe. So durfte er als Missionar auf eine Reise nach Japan gehen, wo er 1942 als Novizenmeister in Hiroshima für die Ausbildung von Jesuiten verantwortlich war. Als er dort war, wurde am 6. August 1945 die erste Atombombe gezündet. Kurzerhand verwandelte er das Noviziat in ein Krankenhaus und umsorgte über Monate hinweg 150 Schwerverletzte. Durch seine Tätigkeit in Japan, die über 27 Jahre hinweg dauerte, fungierte er als Vermittler zwischen Ost und West. Sein Verständnis für die Welt war groß, weshalb ihm der zunehmende Konsumismus auffiel. Er forderte von den Menschen Genügsamkeit. Diese Forderung erhält in der aktuellen Zeit mehr und mehr Gewicht. 1965, kurz vor dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, wurde Arrupe zum Generaloberer des Jesuitenordens gewählt, der sich für die Seligsprechung einsetzt.
Wichtiger Schritt in Richtung Seligsprechung von Arrupe
Im Mai 1965 wurde Arrupe zum Generaloberer des Jesuitenordens gewählt, weshalb er den Orden durch stürmische Zeiten führen musste. Diese stürmische Phase war eine Auseinandersetzung zwischen dem Jesuitenorden und dem Vatikan. Auch wenn es für Arrupe keine Zweifel daran gab, dass die Reform, die durch das Zweite Vatikanische Konzil unweigerlich bevorstand, von Gott gewollt war, kam es zu Konflikten. Ein Grund für die Probleme war, dass der Kurie und den Bischöfen der Einsatz für interreligiösen Kontakt nach Asien sowie die Befreiungstheologie im lateinamerikanischen Raum zu weit ging.
Das letzte große Projekt Arrupes war die Gründung des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes im Jahr 1980. Der Hilfsdienst kümmerte sich um die katastrophale humanitäre Lage der vietnamesischen „Boat People“. Ein Jahr später wurde er durch einen Schlaganfall bis zu seinem Tod im Jahr 1991 an sein Bett gebunden. Aus diesem Grund kam es zu einem Novum in der Geschichte des Jesuitenordens. Denn Papst Johannes Paul II. ernannte eine interimistische Leitung. Die Seligsprechung wurde aufgrund auf Bitten der Jesuiten im Jahr 2019 überprüft. Die diözesane Phase der Seligsprechung, in der sein Leben untersucht wird, endet Mitte November.
Seligsprechung – festgelegtes Untersuchungsverfahren
Die Seligsprechung erfolgt nach einem genau getakteten Untersuchungsverfahren, in dem das Leben genau auf den „Ruf der Heiligkeit“ überprüft wird. So werden Taten und Wunder sowie Informationen über das Leben und Sterben gesammelt. Nach diesem Punkt werden die Daten an das Dikasterium für Selig- und Heiligsprechung weitergeleitet. Dieses überprüft die Echtheit der Aussagen und Dokumente. Sollte alles korrekt sein, kommt es zur Seligsprechung. Dann erklärt der Papst, dass er als Seliger regional verehrt werden darf.